HUK 328 Juni 2020
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Nach drei Monaten<br />
Hotelprojekt<br />
geht zu Ende<br />
Unser Hotelprojekt geht dem Ende entgegen.<br />
Leider. Drei Monate lang haben Alimaus,<br />
Diakonie und wir rund 150 Obdachlose in<br />
Hotels untergebracht – dank einer Großspende<br />
der Zigarettenfabrik Reemtsma. Wir<br />
von Hinz&Kunzt haben 50 Menschen einquartiert:<br />
im Bedpark und in Monteurszimmern.<br />
Aufgenommen wurden hauptsächlich<br />
Obdachlose, die sich eine Unterbringung im<br />
Winternotprogramm – mit vielen anderen<br />
Menschen und in Mehrbettzimmern – nicht<br />
zutrauen.<br />
Durch die Spende hatten wir die Gelegenheit,<br />
das zu tun, was wir immer und besonders<br />
zu Coronazeiten von der Behörde gefordert<br />
haben: Obdachlosen, wenn sie es wollten, Einzelzimmer<br />
anzubieten. Und bislang – toi, toi,<br />
toi – haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.<br />
Binnen kurzer Zeit haben sich die meisten<br />
sichtlich erholt. Sie fühlten sich willkommen<br />
und hatten vor Ort Ansprechpartner*innen.<br />
Sie konnten sich richtig ausschlafen und hatten<br />
Privatsphäre. Sie bekamen sogar eine warme<br />
Mahlzeit am Tag und eine Lunchtüte. Und sie<br />
bekamen Besuch von den Sozialarbeiter*innen,<br />
die sie von der Straße und von Hinz&Kunzt<br />
kennen.<br />
Viele von ihnen haben neue Energie getankt.<br />
Das geht sogar so weit, dass sich einige<br />
wieder stark genug fühlen, den Lebenskampf<br />
aufzunehmen: Hartz IV zu beantragen, auch<br />
wenn sie negative Erfahrungen mit Ämtern gemacht<br />
haben. Eine Unterkunft oder Wohnung<br />
zu suchen, auch wenn sie wissen, dass es lange<br />
dauern kann, bis sie etwas bekommen. Sich ihrer<br />
Sucht zu stellen, auch wenn das Schmerzen<br />
bedeutet und Durchhaltevermögen braucht.<br />
Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer<br />
findet es allerdings wichtig, klarzumachen:<br />
„Wir haben die Obdachlosen aufgenommen,<br />
ohne irgendeine Anforderung an sie zu<br />
stellen. Wenn sie jetzt weitere Schritte gehen,<br />
dann tun sie das, weil sie etwas zur Ruhe gekommen<br />
sind. Und jeder Schritt bedeutet einen<br />
großen Kraftakt. Respekt!“<br />
Gerne würden wir das Hotelprojekt weiterführen.<br />
Aber das Geld ist Ende <strong>Juni</strong> aufgebraucht.<br />
Und noch ist keine weitere Großspende<br />
in Sicht. „Aber wir bleiben dran an den<br />
Menschen“, sagt Stephan Karrenbauer. Vom<br />
neuen Senat erhofft sich Hinz&Kunzt, dass er<br />
die Einzelunterbringung auf die Agenda setzt:<br />
„Auch da bleiben wir dran.“ BIM<br />
•<br />
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