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HUK 328 Juni 2020

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Wild<br />

mild<br />

Suzis erste und ewige Liebe:<br />

ihr Bass! Mit ihm rockt sie die<br />

Bühnen der Welt – in Zeiten von<br />

Corona gibt sie auf Facebook<br />

öffentliche Lehrstunden.<br />

Nach Filmende betritt die nur 1,52 kleine<br />

Protagonistin die Bühne des Zeises,<br />

hinaufgetragen vom donnernden Applaus<br />

des Publikums. Als ich sie aus dem<br />

Publikum heraus nach ihrer Lieblingsszene<br />

frage, wählt sie einen intimen<br />

Moment, in dem der Regisseur fragt,<br />

was die heutige Suzi ihrem Kinder-Ich<br />

von damals gerne sagen würde, wenn<br />

sie denn könnte. Die Leinwandheldin<br />

muss an dieser Stelle schwer schlucken:<br />

„Renn nicht so schnell, kleine Suzi, deine<br />

Kindheit geht so schnell vorbei, genieße<br />

jeden Moment!“<br />

Im Zeitraffer: Little Suzi ist das<br />

vierte von fünf Kindern des Ehepaars<br />

Art und Helen Quatro. Der Vater jobbt<br />

als semiprofessioneller Musiker, alle<br />

Kinder kommen früh mit seiner Welt in<br />

Berührung. Als Fünfjährige sieht Suzi<br />

den hüftschwingenden Elvis Presley im<br />

TV, und sofort ist ihr klar: „DAS will ich<br />

auch machen!“ Früh greift sie zum Bass,<br />

merkt: „Der ist mein Ding!“ Mit zarten<br />

14 ist sie Teil der Girlie-Familienband<br />

„Pleasure Seekers“, in der Suzi und ihre<br />

Schwestern mit leichtgewichtiger Partymukke<br />

auf Tour gehen. Suzi verzichtet<br />

dafür auf den Highschool-Abschluss.<br />

Ein Musikmanager macht Suzis Bruder,<br />

der die Truppe und deren Nachfolgeband<br />

„Cradle“ managt, ein Angebot:<br />

Er will die talentierte Suzi – aber nur<br />

Suzi – unter Vertrag nehmen. Der Familienrat<br />

beschließt, dem Küken das<br />

Angebot zu verheimlichen. Die Schwestern<br />

sollen bitte schön zusammen Karriere<br />

machen.<br />

Erst ganze zwei Jahre später erfährt<br />

Suzi von der Offerte. Sie sucht empört<br />

das Weite, nimmt das Vertragsangebot<br />

an, geht 1971 alleine nach London.<br />

Innere Verwundung, Einsamkeit<br />

und brennender Ehrgeiz werden zu<br />

mächtigen Triebfedern: „Gegenüber<br />

meiner Familie habe ich damals nur<br />

gedacht: ,Wartet ab, euch zeige ich es<br />

50<br />

Suzi und die starken<br />

Jungs: Ihre Band trägt<br />

sie von Erfolg zu Erfolg.<br />

allen!‘“ Nach zwei knallharten Jahren<br />

endlich der ersehnte Durchbruch: „Can<br />

the Can“ und „48 Crash“ erobern<br />

schnell die halbe Welt. Und es entstehen<br />

ikonische, so nie gesehene Rockstar<br />

bilder: Suzi kühl-überlegen als<br />

Bandleaderin in heißem Lederanzug<br />

und Plateaustiefeln – mit den drei starken<br />

Muskeljungs der Band zu ihren<br />

Füßen. Darunter auch Gitarrist Len<br />

Tuckey, den sie 1976 heiratet.<br />

Suzi lebt fortan ein Künstlerleben<br />

voller Vielfalt, obwohl sie mit Tuckey<br />

1982 und 1984 die beiden Kinder<br />

Laura und Richard bekommt. Sie<br />

reüssiert als Schauspielerin in einer<br />

amerikanischen TV-Serie namens<br />

„Happy Days“. Spielt in London die

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