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15.10.2007 ET - FSP

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Fraktionschefs für psychische Gesundheit<br />

Urs Schwaller und Felix Gutzwiller haben je eine parlamentarische<br />

Interpellationen zur besseren Koordination<br />

und Förderung der psychischen Gesundheit in der<br />

Schweiz eingereicht. Psychoscope fasst zusammen.<br />

Urs Schwaller, Chef der CVP-Fraktion,<br />

stellt die Frage, ob der Bundesrat<br />

bereit sei, seine Koordinationskompetenz<br />

zu nutzen, um in Zusammenarbeit<br />

mit den Kantonen<br />

1. die Bevölkerung über die Bedeutung<br />

der psychischen Gesundheit für<br />

eine gesunde und leistungsfähige<br />

Entwicklung zu informieren und präventive<br />

Massnahmen zu fördern und<br />

zu verbessern.<br />

2. um 2008–2011 die psychische<br />

Gesundheit als Querschnittsaufgabe<br />

des Bundesamtes für Gesundheit<br />

(BAG) in bestehende und geplante<br />

Programme zu integrieren bzw. diese<br />

zu ergänzen.<br />

Urs Schwaller begründet seinen<br />

Vorstoss folgendermassen: «Fast<br />

50 Prozent aller Menschen in der<br />

Schweiz erkranken im Verlaufe ihres<br />

Lebens mindestens ein Mal an<br />

einer psychischen Erkrankung, welche<br />

die Bewältigung des familiären<br />

oder beruflichen Alltags beeinträchtigt<br />

oder gar mit einem<br />

Verlust an Lebensjahren verbunden<br />

ist. Die Hälfte dieser Erkrankungen<br />

manifestiert sich ein erstes<br />

Mal bis zum 14. Lebensjahr, während<br />

der für die Persönlichkeitsfin-<br />

Urs Schwaller: Der Fraktionschef der CVP<br />

fordert, dass «psychische Gesundheit» im BAG<br />

zur Querschnittsaufgabe wird. (Bild: zvg)<br />

dung und -entwicklung kritischen<br />

Phase. Wer als Jugendlicher an einer<br />

psychischen Erkrankung leidet, besitzt<br />

ein 8- bis 10-fach erhöhtes Risiko,<br />

im Erwerbsalter eine IV-Rente<br />

zu beziehen. Die Zahl der IV-RentenbezügerInnen<br />

aufgrund psychischer<br />

Gebrechen hat zwischen 1986 und<br />

1998 um über 100 Prozent zugenommen.<br />

Dieser Anstieg ist nur die Spitze<br />

des Eisbergs. In Berücksichtigung<br />

der Folgeprobleme psychischer Erkrankungen<br />

auf individueller, familiärer<br />

und volkswirtschaftlicher Ebene<br />

(Produktionsausfälle, Taggelder, IV-<br />

Renten) ist ein koordiniertes und rasches<br />

Handeln angezeigt. Verwiesen<br />

sei an dieser Stelle auch auf die parlamentarischen<br />

Vorstösse Gutzwiller<br />

(07.3249), Bruderer (06.3370) und<br />

Widmer (02.3251).»<br />

Zum Vorstoss: http://search.parlament.<br />

ch/cv-geschaefte?gesch_id=20073654<br />

Der Zürcher Präventivmediziner<br />

und FDP-Fraktionschef<br />

Felix Gutzwiller hat am 5. Oktober<br />

2007 eine Interpellation<br />

eingereicht, die den Bundesrat<br />

an wichtige Versprechungen<br />

zu Gunsten der psychischen Gesundheit<br />

erinnern soll.<br />

1. Ist der Bundesrat bereit, die<br />

Voraussetzung zu schaffen, damit<br />

die Förderung der psychischen<br />

Gesundheit und die Prävention<br />

psychischer Erkrankungen im<br />

neuen Bundesgesetz eine angemessene<br />

und gesicherte gesetzliche<br />

Verankerung erhalten?<br />

2. Hat der Bundesrat für die Legislaturperiode<br />

2008–2011 Koordinations-<br />

und weitere Massnahmen<br />

geplant, damit bis zum Inkrafttreten<br />

des neuen Gesetzes die Be-<br />

völkerung ihre psychische Gesundheit<br />

besser schützen und ihre<br />

mentale Leistungsfähigkeit in Familie<br />

und Beruf erhalten kann?<br />

3. Findet es der Bundesrat nicht<br />

auch notwendig und sinnvoll,<br />

mit geeigneten Informationskampagnen<br />

und unter Beteiligung<br />

des Bundes das Wissen und<br />

die Selbstkompetenz der Bevölkerung<br />

hinsichtlich psychischer<br />

Gesundheit zu verbessern?<br />

In seiner Begründung weist Gutzwiller<br />

darauf hin, dass «eine intakte<br />

psychische Gesundheit die<br />

notwendige Voraussetzung für ein<br />

gesundheitsförderndes Verhalten,<br />

sowie für die langfristige Erhaltung<br />

der persönlichen Leistungsfähigkeit<br />

in allen Lebensbereichen»<br />

sei. Und weiter: «Verbesserte<br />

Kenntnisse der Bevölkerung über<br />

die psychische Gesundheit und<br />

über psychische Erkrankungen bilden<br />

die besten Voraussetzungen<br />

zur Erhaltung und Verbesserung<br />

der psychischen Ressourcen und<br />

Leistungsfähigkeit. Hierzu braucht<br />

es koordinierte und flächendeckende<br />

Programme und Massnahmen,<br />

insbesondere für Kinder, Jugendliche<br />

und Erziehende in Familie,<br />

Schulen und Freizeit gleichermassen<br />

(z.B. das Projekt «Eltern und<br />

Schulen stärken Kinder ESSKI»).<br />

Zum Vorstoss: http://search.parlament.<br />

ch/cv-geschaefte?gesch_id=20073756<br />

FDP-Fraktionschef Felix Gutzwiller: Drei<br />

wichtige Fragen zur richtigen Zeit. (Bild: zvg)<br />

19<br />

<strong>FSP</strong> AKTUELL<br />

PSYCHOSCOPE 11/2007

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