15.10.2007 ET - FSP
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Foto: Elena Martinez<br />
schiedlichen gesetzgeberischen Rahmenbedingungen<br />
– Psychotherapie ist in Deutschland in der Grundversicherung<br />
der Krankenkasse integriert und es existiert<br />
bereits ein Psychotherapie-Gesetz – scheinen dabei insofern<br />
irrelevant, als auch in Deutschland Unzufriedenheit<br />
mit den Einkommensverhältnissen weit oben<br />
auf der Stressorenskala erscheint.<br />
Hintergründe zur Methode<br />
Es nahmen 103 psychologische und 71 ärztliche PsychotherapeutInnen<br />
(Rücklaufquote: 50 Prozent bzw.<br />
ca. 45 Prozent) an der Untersuchung teil. Als Hauptuntersuchungsinstrumente<br />
wurden der speziell entwickelte<br />
umfangreiche Fragebogen zur Lebensqualität<br />
von Psychologinnen und Psychologen (Jurkat & Reimer,<br />
2003) bzw. der Fragebogen zur Lebensqualität<br />
von Ärztinnen und Ärzten (Vollversion 2003p, Reimer<br />
& Jurkat, 2003) eingesetzt. Diese explorativen Fragebögen<br />
sind vergleichbar und bestehen aus offenen und<br />
geschlossenen Fragen zu den vier Themenbereichen<br />
Arbeitszufriedenheit/-unzufriedenheit, Berufswahl, Lebenszufriedenheit/-unzufriedenheit<br />
sowie Gesundheit.<br />
Um die gesundheitsbezogene Lebensqualität vertiefend<br />
zu erheben, wurde ergänzend der interkulturell<br />
validierte SF-36-Fragebogen zum Gesundheitszustand<br />
(Bullinger & Kirchberger, 1998) eingesetzt (Reimer,<br />
Jurkat, Vetter & Raskin, 2005). Der SF-36 ist dabei das<br />
wohl am häufigsten verwendete Instrument für die Erfassung<br />
der gesundheitsbezogenen Lebensqualität im<br />
deutschsprachigen Raum. Der eingesetzte Fragebogen<br />
erfasst mit 36 Items acht Dimensionen der subjektiven<br />
Gesundheit und ist bezüglich Reliabilität, Validität und<br />
Sensitivität akzeptiert (Bullinger & Morfeld, 2004).<br />
Gute Arbeits- und Lebenszufriedenheit<br />
Die befragten PsychotherapeutInnen scheinen eine<br />
vergleichsweise hohe Lebensqualität zu geniessen: Sie<br />
fühlen sich besonders in ihrem Lebensstil weniger beeinträchtigt<br />
als somatisch orientierte ärztliche Vergleichsgruppen,<br />
z.B. Chirurgen, Internisten und Allgemeinmediziner.<br />
Allerdings haben die psychologischen<br />
und ärztlichen Psychotherpeuten auch durchschnittlich<br />
geringere Arbeitszeiten als befragte somatisch ori-<br />
entierte Mediziner. Rund zwei Drittel der PsyschotherapeutInnen<br />
würden ihren Beruf erneut ergreifen, was<br />
als Hinweis darauf gedeutet werden kiann, dass sie ihn<br />
generell nicht als extrem nachteilig erleben. Ferner äusserten<br />
sich mehr als drei Viertel der Befragten als mit<br />
ihrer Partnerschaft und ihrem Leben überwiegend zufrieden<br />
(Reimer, Jurakt, Vetter & Raskin, 2005).<br />
In jedem der oben erwähnten vier Themenbereiche<br />
Arbeitszufriedenheit/-unzufriedenheit, Berufswahl,<br />
Lebenszufriedenheit/-unzufriedenheit sowie Gesund-<br />
heit kann Unzufriedenheit oder Stress erlebt werden,<br />
der die eigene Lebensqualität nachhaltig beeinflussen<br />
kann. Im Folgenden wird ein Einblick in die «Erlebenswelt»<br />
der von uns befragten PsychotherapeutInnen<br />
vorgestellt.<br />
Patientenkontakt als Pluspunkt<br />
Bei der Frage nach der Arbeitszufriedenheit schneiden<br />
die psychologischen Psychotherapeuten deutlich besser<br />
ab als ihre ärztlichen Kollegen (vgl. Diagramm Seite 6).<br />
Auf die Frage: «Was gefällt Ihnen besonders in Ihrer<br />
Arbeit?», heben die Psychotherapeuten am häufigsten<br />
den Patientenkontakt hervor. So nennt an dieser Stelle<br />
eine 62-jährige psychologische Psychotherapeutin «den<br />
direkte Kontakt mit den Menschen». An zweiter Stelle<br />
steht die Selbstbestimmung.<br />
Mit ihrem Leben ist die Mehrheit der psychologischen<br />
und ärztlichen Psychotherapeuten generell ziemlich<br />
zufrieden (53.0 Prozent). 41.0 Prozent der psychologischen<br />
und 33.3 Prozent der ärztlichen Psychotherapeuten<br />
äussern sich im Hinblick auf ihr eigenes Leben<br />
sogar sehr zufrieden. In einer festen Partnerschaft leben<br />
84.5 Prozent der psychologischen und 91.3 Prozent<br />
der ärztlichen Psychotherapeuten – auch da zeigt sich<br />
ein Grossteil im Grossen und Ganzen zufrieden (48.8<br />
Prozent bzw. 57.1 Prozent). Rund 30 Prozent sowohl<br />
der psychologischen als auch ärztlichen Psychotherapeuten<br />
sind mit ihrer Partnerschaft sogar sehr zufrieden<br />
(29.3 Prozent bzw. 31.7 Prozent) (Reimer, Jurkat,<br />
Vetter & Raskin, 2005).<br />
Doch wo finden sich nun bei den PsychotherapeutInnen<br />
Stressoren? Für viele von ihnen<br />
scheint die finanzielle Situation ein beachtlicher<br />
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