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HUK 333 November 2020

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Stadtgespräch<br />

HINZ&KUNZT N°<strong>333</strong>/NOVEMBER <strong>2020</strong><br />

Meldungen<br />

Politik & Soziales<br />

Im Oktober erhielt<br />

Esther Bejarano<br />

den Hermann-<br />

Maas-Preis der<br />

evangelischen Kirche.<br />

Die 95-jährige<br />

Zeitzeugin wurde<br />

für ihren Einsatz<br />

gegen Rassismus<br />

und Ausgrenzung<br />

ausgezeichnet.<br />

Neues Insolvenzrecht<br />

Schuldnerberatungen erhalten Zulauf<br />

Die vom Bund geplante Verkürzung des Insolvenzverfahrens von sechs auf drei<br />

Jahre lässt auf sich warten. Es gebe noch Gesprächsbedarf, hieß es aus dem Justizausschuss.<br />

Bei einer Anhörung übten Expert*innen deutliche Kritik: So soll das<br />

verkürzte Verfahren für Privatschuldner*innen zunächst nur bis 2025 möglich<br />

sein. „Darin zeigt sich ein unangebrachtes Misstrauen“, sagt Matthias Butenob<br />

von der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung Hamburg. Er bemängelt<br />

zudem, dass Auskunfteien Insolvenzdaten drei Jahre lang speichern dürfen sollen<br />

und nicht wie ursprünglich vorgesehen ein Jahr. Derweil werden die wirtschaftlichen<br />

Folgen der Coronapandemie sichtbar: Jede dritte Beratungsstelle erlebe in<br />

diesem Herbst mehr Zulauf als im vergangenen Jahr, so das Ergebnis einer<br />

bundesweiten Umfrage der Caritas. Auch die Hamburger Verbraucherzentrale<br />

meldet steigende Zahlen, so Beraterin Kerstin Föller: „Die Anfragen haben stark<br />

zugenommen.“ In der Folge sei die Wartezeit von drei auf fünf Monate gestiegen.<br />

Inwieweit die Coronakrise zu einer steigenden Zahl von Insolvenzen führen wird,<br />

ist noch unklar. UJO<br />

•<br />

Minijobs<br />

Streit um höhere Verdienstgrenzen<br />

Die Union will die Verdienstgrenze bei Minijobs von 450 auf 530 Euro monatlich<br />

erhöhen. Einen entsprechenden Vorschlag brachte das CDU-geführte Nordrhein-<br />

Westfalen in den Bundesrat ein. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD)<br />

lehnte den Vorstoß ab: „In den vergangenen Monaten mussten viele geringfügig<br />

Beschäftigte schmerzhaft erfahren, dass sie keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld<br />

haben und bei Jobverlust kein Arbeitslosengeld erhalten“, so ein Sprecher.<br />

Die Minijob-Zentrale meldete zuletzt 837.000 geringfügig Beschäftigte (12 Prozent)<br />

weniger als im Vorjahr. UJO<br />

•<br />

Immobilienhandel<br />

Saga verkauft an Investor<br />

Obwohl die Saga eigentlich keine<br />

Wohnungen mehr verkauft und<br />

wenn, dann nur an Selbstnut zer­<br />

*innen, hat das städtische Unternehmen<br />

nach Hinz&Kunzt-Informationen<br />

vor wenigen Wochen eine alte<br />

Stadtvilla mit drei Wohnungen an<br />

eine Immobiliengesellschaft veräußert.<br />

In der September-Ausgabe von<br />

Hinz&Kunzt hatte eine Nachbarin<br />

noch gewarnt: „Was hier passiert,<br />

stinkt nach Spekula tion.“ Gegenüber<br />

Hinz&Kunzt wollte der Käufer keine<br />

Angaben zur weiteren Nutzung machen.<br />

Die Saga wiederum hatte offenbar<br />

keine Bedenken beim Verkauf.<br />

Das Haus passe nicht „in das Bestandsportfolio<br />

des Unternehmens“,<br />

so ein Sprecher. Deswegen habe der<br />

Verkauf „im Vordergrund“ gestanden<br />

– und nicht die weitere Nutzung.<br />

Den Bewohner *innen des benachbarten<br />

Wohnprojektes wiederum wirft<br />

die Saga vor, dass sie lediglich zur<br />

„privaten Wohnnutzung“ ein Interesse<br />

an dem Haus gezeigt hätten. JOF<br />

•<br />

Mietenpolitik<br />

Erfolgreiche Volksbegehren<br />

Dauerhaft bezahlbare Mieten: Das ist<br />

das Ziel zweier Volksinitiativen, mit<br />

denen sich die Bürgerschaft befassen<br />

muss, nachdem ein Bündnis aus<br />

Mietervereinen und Initiativen je<br />

14.200 Unterschriften gesammelt hat.<br />

Die Forderungen: Die Stadt soll ihre<br />

Grundstücke nicht mehr verkaufen,<br />

sondern nur noch per Erbbaurecht<br />

verpachten. Und auf städtischen<br />

Grundstücken sollen nur noch Wohnungen<br />

entstehen, deren Miete Sozial<br />

wohnungsniveau nicht überschreitet.<br />

Macht sich die Bürgerschaft die<br />

Anliegen nicht innerhalb von vier<br />

Monaten zu eigen, kann das Bündnis<br />

ein Volksbegehren beantragen. BELA<br />

•<br />

FOTO: DMITRIJ LELTSC<strong>HUK</strong><br />

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