HUK 333 November 2020
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Mikrowohnungen<br />
FOTOS HONGKONG: INSP / REUTERS / TYRONE SIU<br />
FOTOS S. 24 UND LINKS: MAURICIO BUSTAMANTE<br />
Gefühlter Luxus<br />
Mehr als 200.000 Menschen<br />
in Hongkong nennen nur ein<br />
Zimmer ihr Zuhause – die Wohnungsnot<br />
in der asiatischen<br />
Millionenmetropole ist dramatisch.<br />
Lau Kai Fai, seine Frau<br />
und ihr Sohn, ein Teenager,<br />
mussten bis vor Kurzem auf so<br />
wenig Raum leben, dass sie nie<br />
gemeinsam, sondern nur nacheinander<br />
essen konnten. Nun<br />
sind sie in ein von der Stadt neu<br />
errichtetes Modulhaus umgezogen.<br />
Die 27 Quadrat meter<br />
in dem vierstöckigen Gebäude<br />
aus übereinandergestapelten<br />
Schiffscontainern fühlten sich<br />
an „wie ein Lotto gewinn“, sagt<br />
der 70-jährige Familienvater.<br />
Für die Errichtung des Blocks<br />
hat die Stadt nicht mal die Hälfte<br />
dessen ausgegeben, was der<br />
Bau neuer Wohnungen gekostet<br />
hätte – die Miete ist dementsprechend<br />
gering. Zwei Jahre<br />
dürfen Lau Kai Fai und seine<br />
Familie im Containerapartment<br />
leben. In dieser Zeit hoffen sie<br />
eine Sozialwohnung zu finden,<br />
sagt Lau. „Sonst müssen wir<br />
wieder ein Zimmer suchen.“ •