HUK 333 November 2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WWW.HINZUNDKUNZT.DE<br />
aber einigermaßen hell. Das eingebaute<br />
Bad in der Mitte kann sich sehen lassen,<br />
die Wärme kommt überall aus der Fußbodenheizung.<br />
Die äußere Containeroptik<br />
soll bald hinter einer Verkleidung<br />
aus Holz verschwinden, so wie auch<br />
schon bei Denekes „Jugendbuden“ genanntem<br />
Projekt in Bergedorf.<br />
In einige der Harburger Wohnungen<br />
könnten bald Hinz&Künztler*innen<br />
einziehen, die anderen werden über<br />
den gemeinnützigen Träger Lawaetzwohnen&leben<br />
an junge Erwachsene<br />
vermittelt. Alle brauchen einen sogenannten<br />
Dringlichkeitsschein von den<br />
Behörden, sind also amtlich in Wohnungsnot.<br />
Die Miete bekommt Deneke<br />
dann zunächst vom Amt, er hat sie exakt<br />
so hoch angesetzt, wie es die Höchstsätze<br />
der Sozialbehörde hergeben: 501,50 Euro<br />
warm für 25 Quadratmeter, das sind<br />
15 Euro kalt pro Quadratmeter. „Es ist<br />
eine stolze Miete“, räumt der Bauherr<br />
ein, versichert aber gleichzeitig, dass seine<br />
Rendite nicht besonders hoch ausfällt.<br />
„Schön wär’s!“ Zumindest bei dem<br />
Harburger Projekt wäre das Ergebnis<br />
„mit Glück eine schwarze Null.“<br />
Er hätte es auch anders machen<br />
können, Eigentumswohnungen bauen<br />
und teuer verkaufen, wie viele andere<br />
Investor*innen es machen würden. Das<br />
aber ist seine Sache nicht. „Ich finde es<br />
richtig, für solche Leute Wohnungen zu<br />
bauen“, sagt er. „Und wenn ich damit<br />
noch ein bisschen Geld verdienen kann:<br />
umso besser!“ Dafür nimmt er dann<br />
auch in Kauf, dass die Mieter*innen<br />
ihm manchmal etwas mehr Arbeit machen.<br />
Zum Beispiel, wenn das Jobcenter<br />
ihnen die Leistungen kürzt. „Im härtesten<br />
Fall würde das bedeuten, dass die<br />
Person die Wohnung verliert. Das finde<br />
ich aber falsch“, sagt Deneke. Lieber<br />
warte er ein paar Monate auf die Miete<br />
oder ziehe auch schon mal einen Rechtsanwalt<br />
hinzu – für eine*n Mieter*in.<br />
So viel Toleranz und Engagement<br />
sucht man bei vielen Vermieter*innen<br />
vergeblich, weiß man in der Abteilung<br />
Jugend & Wohnen der Lawaetz. Dort<br />
ist man froh über die Projekte von<br />
Christoph Deneke. „Es gibt keine anderen<br />
Eigentümer, die so was machen“,<br />
sagt Leiter Olaf Schumacher. Etwa 300<br />
Mikrowohnungen<br />
23<br />
junge Erwachsene, die vorher in betreuten<br />
Jugendwohnungen gelebt haben,<br />
vermittelt sein Projekt jährlich in reguläre<br />
Wohnungen. Wenn es genügend<br />
Wohnungen dafür gäbe, könnten es<br />
doppelt so viele sein, sagt Schumacher:<br />
„Für diese Zielgruppe wird einfach viel<br />
zu wenig gebaut.“ Sowohl nach Bergedorf<br />
als auch nach Harburg hat Jugend<br />
& Wohnen Mieter*innen vermittelt.<br />
Trotzdem seien Denekes Containerwohnungen<br />
nicht für jeden das Richtige:<br />
Zu abgelegen, um von dort zum<br />
Ausbildungsplatz zu pendeln, und zu<br />
teuer, um irgendwann die Miete aus eigener<br />
Tasche zu bezahlen. „Die jungen<br />
Menschen sollen und wollen sich ja<br />
„Für diese<br />
Zielgruppe wird<br />
viel zu wenig<br />
gebaut.“ OLAF SCHUMACHER<br />
vom Jobcenter lösen“, sagt Schumacher.<br />
„Und im Verhältnis zur Wohnfläche<br />
ist das für viele eine Menge Geld.“<br />
Eigentlich wünscht er sich richtige,<br />
ganz normale Wohnungen für seine<br />
Klient*innen, allein: die gibt es kaum.<br />
Da sei eine solche Mikrowohnung immer<br />
noch „viel besser als ein Platz im Doppelzimmer<br />
in einer Wohnunterkunft“.<br />
Auch Christoph Deneke weiß, dass<br />
das Containerimage bei vielen nicht gut<br />
ankommt. Zu naheliegend ist der Vergleich<br />
mit den Wohncontainern in städtischen<br />
Unterkünften. Im nächsten Jahr<br />
will er sein Konzept weiterentwickeln:<br />
Dann sollen die Mikrowohnungen<br />
aus Holz gebaut werden. Er findet<br />
übrigens, dass andere es ihm nachtun<br />
und ebenfalls Wohnungen für Hartz-<br />
IV-Empfänger*innen bauen sollten:<br />
„Dann verdient man halt nicht 150,<br />
sondern nur 100 Prozent. Das ist ja<br />
nicht schlimm.“ •<br />
Kontakt: benjamin.laufer@hinzundkunzt.de<br />
Die<br />
Großuhrwerkstatt<br />
Bent Borwitzky<br />
Uhrmachermeister<br />
Telefon: 040/298 34 274<br />
www.grossuhrwerkstatt.de<br />
Verkauf und Reparatur<br />
von mechanischen Tisch-,<br />
Wand- und Standuhren<br />
INNERE KRAFT – FÜR DICH & ANDERE<br />
BARMBEK<br />
BAHRENFELD<br />
EIMSBÜTTEL<br />
QIGONG<br />
TAIJIQUAN<br />
MEDITATION<br />
040-205129<br />
www.tai-chi- lebenskunst.de<br />
ENGAGIEREN<br />
TAufEN<br />
SINGEN<br />
PflEGEN<br />
TRAuERN<br />
INfoRmIEREN<br />
HEIRATEN<br />
Das leben<br />
steckt voller<br />
fragen.<br />
Wie können wir Ihnen helfen?