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HUK 333 November 2020

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aber einigermaßen hell. Das eingebaute<br />

Bad in der Mitte kann sich sehen lassen,<br />

die Wärme kommt überall aus der Fußbodenheizung.<br />

Die äußere Containeroptik<br />

soll bald hinter einer Verkleidung<br />

aus Holz verschwinden, so wie auch<br />

schon bei Denekes „Jugendbuden“ genanntem<br />

Projekt in Bergedorf.<br />

In einige der Harburger Wohnungen<br />

könnten bald Hinz&Künztler*innen<br />

einziehen, die anderen werden über<br />

den gemeinnützigen Träger Lawaetzwohnen&leben<br />

an junge Erwachsene<br />

vermittelt. Alle brauchen einen sogenannten<br />

Dringlichkeitsschein von den<br />

Behörden, sind also amtlich in Wohnungsnot.<br />

Die Miete bekommt Deneke<br />

dann zunächst vom Amt, er hat sie exakt<br />

so hoch angesetzt, wie es die Höchstsätze<br />

der Sozialbehörde hergeben: 501,50 Euro<br />

warm für 25 Quadratmeter, das sind<br />

15 Euro kalt pro Quadratmeter. „Es ist<br />

eine stolze Miete“, räumt der Bauherr<br />

ein, versichert aber gleichzeitig, dass seine<br />

Rendite nicht besonders hoch ausfällt.<br />

„Schön wär’s!“ Zumindest bei dem<br />

Harburger Projekt wäre das Ergebnis<br />

„mit Glück eine schwarze Null.“<br />

Er hätte es auch anders machen<br />

können, Eigentumswohnungen bauen<br />

und teuer verkaufen, wie viele andere<br />

Investor*innen es machen würden. Das<br />

aber ist seine Sache nicht. „Ich finde es<br />

richtig, für solche Leute Wohnungen zu<br />

bauen“, sagt er. „Und wenn ich damit<br />

noch ein bisschen Geld verdienen kann:<br />

umso besser!“ Dafür nimmt er dann<br />

auch in Kauf, dass die Mieter*innen<br />

ihm manchmal etwas mehr Arbeit machen.<br />

Zum Beispiel, wenn das Jobcenter<br />

ihnen die Leistungen kürzt. „Im härtesten<br />

Fall würde das bedeuten, dass die<br />

Person die Wohnung verliert. Das finde<br />

ich aber falsch“, sagt Deneke. Lieber<br />

warte er ein paar Monate auf die Miete<br />

oder ziehe auch schon mal einen Rechtsanwalt<br />

hinzu – für eine*n Mieter*in.<br />

So viel Toleranz und Engagement<br />

sucht man bei vielen Vermieter*innen<br />

vergeblich, weiß man in der Abteilung<br />

Jugend & Wohnen der Lawaetz. Dort<br />

ist man froh über die Projekte von<br />

Christoph Deneke. „Es gibt keine anderen<br />

Eigentümer, die so was machen“,<br />

sagt Leiter Olaf Schumacher. Etwa 300<br />

Mikrowohnungen<br />

23<br />

junge Erwachsene, die vorher in betreuten<br />

Jugendwohnungen gelebt haben,<br />

vermittelt sein Projekt jährlich in reguläre<br />

Wohnungen. Wenn es genügend<br />

Wohnungen dafür gäbe, könnten es<br />

doppelt so viele sein, sagt Schumacher:<br />

„Für diese Zielgruppe wird einfach viel<br />

zu wenig gebaut.“ Sowohl nach Bergedorf<br />

als auch nach Harburg hat Jugend<br />

& Wohnen Mieter*innen vermittelt.<br />

Trotzdem seien Denekes Containerwohnungen<br />

nicht für jeden das Richtige:<br />

Zu abgelegen, um von dort zum<br />

Ausbildungsplatz zu pendeln, und zu<br />

teuer, um irgendwann die Miete aus eigener<br />

Tasche zu bezahlen. „Die jungen<br />

Menschen sollen und wollen sich ja<br />

„Für diese<br />

Zielgruppe wird<br />

viel zu wenig<br />

gebaut.“ OLAF SCHUMACHER<br />

vom Jobcenter lösen“, sagt Schumacher.<br />

„Und im Verhältnis zur Wohnfläche<br />

ist das für viele eine Menge Geld.“<br />

Eigentlich wünscht er sich richtige,<br />

ganz normale Wohnungen für seine<br />

Klient*innen, allein: die gibt es kaum.<br />

Da sei eine solche Mikrowohnung immer<br />

noch „viel besser als ein Platz im Doppelzimmer<br />

in einer Wohnunterkunft“.<br />

Auch Christoph Deneke weiß, dass<br />

das Containerimage bei vielen nicht gut<br />

ankommt. Zu naheliegend ist der Vergleich<br />

mit den Wohncontainern in städtischen<br />

Unterkünften. Im nächsten Jahr<br />

will er sein Konzept weiterentwickeln:<br />

Dann sollen die Mikrowohnungen<br />

aus Holz gebaut werden. Er findet<br />

übrigens, dass andere es ihm nachtun<br />

und ebenfalls Wohnungen für Hartz-<br />

IV-Empfänger*innen bauen sollten:<br />

„Dann verdient man halt nicht 150,<br />

sondern nur 100 Prozent. Das ist ja<br />

nicht schlimm.“ •<br />

Kontakt: benjamin.laufer@hinzundkunzt.de<br />

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