Herbst (19.7 MB)
| Universalisten mit Leidenschaft - Coverinterview mit Heinz Neumann, Oliver Oszwald und Florian Rode | | Zu Tisch mit Reinhard Poglitsch | | Exklusiv im Fokus-Interview: Martin Zagler, Werner Moldaschl, Mathias Rant, Andreas Liebsch & Carmen Dilch, Doppelgespräch Elmar Danner & Markus Kaplan | | Kommentare u.a. von Andreas Gobiet, Harald Greger, Clemens Hecht, Elisabeth Rist, Hannes Gerstmann, Jürgen Silberknoll, Hubert Thurnhofer | | Themen im Fokus: Gebäudeplanung, Glasfassaden, Bauroboter, Betonfertigteile, Zementproduktion Logistik & Mobilität: Smarte Baustelle, Beschaffung, Baustellenkoordination, Elektromobilität, Flexible Parkhäuser |
| Universalisten mit Leidenschaft - Coverinterview mit Heinz Neumann, Oliver Oszwald und Florian Rode |
| Zu Tisch mit Reinhard Poglitsch |
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Zum Autor<br />
Hannes Gerstmann ist Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik<br />
Österreich. Den Bezug zur Praxis hält er<br />
durch sein Planungsbüro, das sich mit der nutzerorientierten<br />
Optimierung transparenter Flächen beschäftigt, aufrecht.<br />
Endlich mehr Tageslicht im Schulbau!<br />
Kommentar: Hannes Gerstmann<br />
n Im <strong>Herbst</strong> beginnt nun wieder in ganz Österreich die Schule. Grund<br />
genug, diese auch in Sachen Tageslicht unter die Lupe zu nehmen, denn<br />
viele dieser Gebäude datieren noch auf Josef II und weisen die Stärken<br />
und Schwächen dieser Bauepoche auf. Was sich in all der Zeit jedoch<br />
nicht geändert hat, ist der wesentliche Einfluss von Tageslicht auf Leistung<br />
und Lernerfolge.<br />
Alte, hohe Klassenräume mit großen Fenstern wurden und werden mit<br />
Tageslicht durchflutet und brauchen wenig Kunstlicht. Dafür jedoch<br />
umso mehr Heizwärme. Seit ein paar Jahrzehnten leistet man sich<br />
im Schulbau jedoch weder den Luxus immenser Heizwärmeverluste<br />
noch den Luxus großer Kubaturen.<br />
Die Gebäudehülle und damit auch deren Fenster<br />
werden mit dem entsprechenden Wärmeschutz<br />
ausgestattet. Das spart zwar Energie,<br />
geht aber zu Lasten der Versorgung<br />
mit Tageslicht während der Schulstunden.<br />
Und das wiederum mindert die<br />
Vitalität und Leistungsfähigkeit.<br />
Die Bauphysik schreibt in der Regel<br />
für transparente Bauteile den Energiedurchlassgrad<br />
(g-Wert) und den<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten (U-<br />
Wert) vor, aber keinen Kennwert für<br />
die eigentliche Funktion von Fenstern<br />
– nämlich die Qualität der Sichtverbindung<br />
und der Belichtung. Ein Manko in<br />
der Planung, denn Tageslicht ist zwar keine<br />
nachhaltige Energie, eine suboptimale Nutzung<br />
erhöht jedoch den Energieverbrauch!<br />
Durch den Einsatz komplexer Verglasungen werden Lichtversorgung<br />
und Tageslichtqualität oftmals deutlich beeinträchtigt. Es bedurfte<br />
einer gewissen Rückbesinnung, um die eigentliche Funktion von Fenstern<br />
und Verglasungen in den Vordergrund zu rücken: Sicht und Licht!<br />
Das Österreichische Institut für Schul- und Sportstättenbau, kurz ÖISS<br />
hat heuer die überarbeitete Richtlinie für die Belichtung und Beleuchtung<br />
von Schulen veröffentlicht. Darin wurde die Bedeutung von Sonne<br />
und Licht für die Leistungsfähigkeit, das Wohlbefinden und die Gesundheit<br />
der in Schulen arbeitenden und lernenden Menschen als zentrales<br />
Thema verankert. Damit entspricht man auch einem Vorschlag der EU,<br />
der besagt, dass alle Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz genauso<br />
der Verbesserung des Innenraumklimas für die Bewohner dienen<br />
sollen.<br />
SCHULE<br />
Die ÖISS-Richtlinie verfolgt einen modernen, ganzheitlichen,<br />
aber einfachen Ansatz für eine gute Tageslichtversorgung<br />
und die darin enthaltenen<br />
Empfehlungen optimieren zugleich die Energiebilanz<br />
von transparenten Bauteilen.<br />
Neben dem bedarfsgerechten Managen<br />
solarer Energie wird erstmals auch<br />
die Ressource Tageslicht mitberücksichtigt.<br />
Die Richtlinie zeigt, dass es<br />
keinen Widerspruch darstellt, guten<br />
Schutz vor Überwärmung und optimale<br />
Tageslichtversorgung unter<br />
einen Hut zu bringen.<br />
Denn es ist durchaus möglich, Schulen<br />
so zu planen, dass auf Klimaanlagen<br />
oder Klimageräte verzichtet werden<br />
kann, um nicht die im Winter eingesparte<br />
Energie in der warmen Jahreszeit wieder zu<br />
vergeuden und zudem noch das Sick-Building-<br />
Risiko in Kauf zu nehmen.<br />
Variabler außenliegender Sonnenschutz ist die beste Methode,<br />
die Wärme vom Gebäude untertags fernzuhalten. Alle anderen Formen<br />
einer Kühlprävention, wie beispielsweise Überstände, reduzieren den<br />
Lichteinfall und sind zudem an Ost- und Westfassaden unwirksam.<br />
48 BauTecFokus