15. April 2018
- Kampf gegen Amokfahrer beginnt: Stadt baut Terror-Poller um 600.000 Euro - Grazer Geheim-Denkmäler - 160.000 Strafzettel im Jahr 2017 - 1100 Bewohner arbeiten an der Modernisierung der Terrassenhaussiedlung - Hitzendorf wird fast komplett rauchfrei - Neueröffnung am Hauptplatz: Manner mag Graz eben - Schlossbergball präsentiert
- Kampf gegen Amokfahrer beginnt: Stadt baut Terror-Poller um 600.000 Euro
- Grazer Geheim-Denkmäler
- 160.000 Strafzettel im Jahr 2017
- 1100 Bewohner arbeiten an der Modernisierung der Terrassenhaussiedlung
- Hitzendorf wird fast komplett rauchfrei
- Neueröffnung am Hauptplatz: Manner mag Graz eben
- Schlossbergball präsentiert
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>15.</strong> APRIL <strong>2018</strong><br />
KOMMENTAR<br />
Poller nehmen<br />
uns die Angst<br />
vor der Angst<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
A<br />
ngst haben wir alle<br />
– besondere Angst sollten<br />
wir aber vor der Angst<br />
haben. Sie führt uns dazu, feige<br />
Urteile zu fällen oder feige<br />
Entscheidungen zu treffen,<br />
dazu, unser unperfektes Leben<br />
auf andere zu schieben,<br />
undsoweiter. Kurzum: Wir<br />
werden zu unfairen Ungustln,<br />
die sich zitternd durchs Leben<br />
schimpfen. Wenn wir also nicht<br />
mutig und verantwortungsbewusst<br />
genug sind, müssen wir<br />
uns als Erstes vor unserer Angst<br />
schützen. Das tut die Stadt jetzt<br />
mit Beton-Pollern, die belebte<br />
Innenstadtgebiete insbesonders<br />
für Amokfahrer unbefahrbar<br />
machen (siehe Seite 10) und uns<br />
ein Gefühl der Sicherheit geben<br />
sollen. Und das ist gut so, denn<br />
nach der verheerenden<br />
Amokfahrt am 20. Juni 2015 hat<br />
sich bei uns eine diffuse Angst<br />
eingeschlichen, die auch heute<br />
noch immer spürbar ist. Wir<br />
haben Angst davor, wieder so<br />
eine Angst erleben zu müssen.<br />
Es wäre falsch, jetzt den Mutigen<br />
zu markieren, das Thema<br />
wegzuwischen und das<br />
kollektive Trauma an anderen<br />
Stellen, Menschen und<br />
Randgruppen auszulassen.<br />
Mögen die Poller uns also im<br />
Sinne eines friedlichen Zusammenlebens<br />
die schlimmsten<br />
Ängste vor unseren Ängsten<br />
nehmen, dann wäre wirklich<br />
viel geschafft.<br />
Parksheriffs:<br />
weniger<br />
Strafzettel,<br />
mehr Gewinn<br />
2017 bekamen weniger Autofahrer vom Parkraumservice einen Strafzettel verpasst als im Jahr davor. THINKSTOCK<br />
ORGANMANDAT. Mehr als 160.000 Strafmandate gab’s im Vorjahr für Parksünder<br />
in der Murstadt. Das sind deutlich weniger als noch im Jahr 2016.<br />
Von Daniel Windisch<br />
daniel.windisch@grazer.at<br />
Mancher Autofahrer<br />
wird’s zwar weniger<br />
lustig finden, doch zumindest<br />
Stadtsäckelwart Günter<br />
Riegler dürfte sich freuen: Rund<br />
1,26 Millionen Euro Gewinn hat<br />
das Grazer Parkraumservice<br />
(GPS) im Jahr 2017 eingefahren<br />
– eine Steigerung um knapp<br />
21 Prozent gegenüber dem Jahr<br />
2016.<br />
Dabei hatten die städtischen<br />
Parksheriffs eigentlich sogar<br />
etwas weniger zu tun als noch<br />
im Jahr davor. Konkret war die<br />
Mannschaft von GPS-Chef Alexander<br />
Lozinsek für die Überwachung<br />
von 26.054 gebührenpflichtigen<br />
Parkplätzen in Blauen<br />
und Grünen Zonen zuständig.<br />
Und damit für weniger als im<br />
Jahr 2016: Denn die Zahl der Zo-<br />
nenstellplätze ist seither um 163<br />
Plätze gesunken – und auch die<br />
Überwachungsstunden durch<br />
die GPS-Mitarbeiter gingen von<br />
162.318 auf 160.127 zurück.<br />
Mehr Handyparker<br />
Ein deutliches Minus gab es auch<br />
bei den Parkscheinen. So sank<br />
die Zahl der insgesamt verkauften<br />
Parktickets von 6,62 Millionen<br />
auf 6,42 Millionen. Lediglich<br />
das Handyparken erlebte einen<br />
deutlichen Aufschwung – denn<br />
von den 6,42 Millionen Parktickets<br />
wurden 755.583 per Handy<br />
gelöst, was einen Zuwachs von<br />
knapp 29 Prozent bedeutet.<br />
Plus bei Anzeigen<br />
Bei den Organmandaten war –<br />
einem langjährigen Trend entsprechend<br />
– ebenfalls ein Rückgang<br />
zu verzeichnen. 111.495<br />
Strafverfügungen gab’s für Park-<br />
gebühren-Sünder (minus fünf<br />
Prozent), weitere 54.149 Strafen<br />
(minus ein Prozent) für Verstöße<br />
gegen die Straßenverkehrsordnung<br />
(Falschparken etc.). Gestiegen<br />
sind andererseits die Anzeigen<br />
wegen Verkehrsvergehen,<br />
und zwar um rund vier Prozent<br />
auf 3042.<br />
„Zusatzgeschäfte“<br />
Dass das GPS, zu dem seit einiger<br />
Zeit ja auch die Ordnungswache<br />
gehört, trotz des Negativ-Trends<br />
im Parkbereich seinen Gewinn<br />
steigern konnte, hat auch mit lukrativen<br />
„Zusatzgeschäften“ zu<br />
tun. So brachten dem GPS unter<br />
anderem die Bewachung des<br />
Rathauses und die Schulwegsicherung<br />
mehr Geld ein als bisher,<br />
außerdem konnten erstmals<br />
mit Werttransporten und anderen<br />
Sicherheitsdiensten neue<br />
Geldquellen angezapft werden.<br />
derGrazer<br />
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