LA KW 04

Fremdenverkehr*:
Wie alles begann III
(ap) Der frühe Fremdenverkehr brachte wirtschaftliche, gesellschaftliche
und soziale Umwälzungen. Wer aber profitierte davon?
Erdwärme &
Wärmepumpen
• Ökologisch
• Eigenes Bohrgerät
• Alles aus einer Hand
Landeck war der Top-Ort im Bezirk, die meisten Gasthöfe waren in der heutigen
Malser Straße, in Perjen wurde um 1880 der Gasthof Nußbaum errichtet.
RS-Foto: Archiv Pircher
Das Tiroler Oberland, der Bezirk
Imst und besonders der Bezirk
Landeck zählten wie der Vinschgau
und einige Regionen vom Hochstift
Trient zu den ärmsten Regionen der
Habsburger Monarchie. Mit dem
Bau der Arlbergbahn und dem Beginn
des Fremdenverkehrs kam in
unsere Region ein bescheidener
Wohlstand. Die saisonale Auswanderung,
sowohl von Erwachsenen wie
auch von den Kindern, verlor immer
mehr an Bedeutung. Gegen Ende des
19. Jahrhunderts zogen Arbeitssuchende
nur mehr vereinzelt ins nahe
Ausland. Die Dauer emigration aus
dem Oberland blieb weiterhin ein
bestimmender sozialer Faktor. Von
den „Bleibenden“ profitierten nicht
alle im selben Ausmaß von der wirtschaftlichen
Entwicklung.
neue Techniken (Elektrifizierung),
aber auch durch einen neuen Komfort
(Installateure). Die Nachfrage
nach handwerklicher Arbeit von besserer
Qualität stieg enorm. Auch der
Handel profitierte einerseits durch
den Zuwachs am Haushaltseinkommen,
aber auch durch die Nachfrage
der Fremden. War der Handel
früher noch lokal geprägt, kommt
nun eine regionale Komponente
hinzu. Für das Transportwesen ist
ein zwiespältiges Bild zu zeichnen.
Einerseits stieg die Nachfrage nach
Transportmöglichkeiten für die
Fremden, andererseits wurde durch
die Inbetriebnahme der Arlbergbahn
das Vorspannwesen entlang der Strecke
über den Arlberg bedeutungslos,
und viele Landwirte verloren so ein
Zubrot.
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erweitert und den Wünschen der
Gäste angepasst. Einer der Vorzeigebetriebe
war das Hotel Post in
Landeck, es wurde um die Jahrhundertwende
im Stile der „Schweizer
Grand Hotels“ komplett neu
errichtet. Schutzhütten wurden in
den Talschlüssen errichtet, um den
bergsteigenden Gästen Unterkünfte
und Verpflegungsmöglichkeiten anbieten
zu können. Errichtet wurden
diese Hütten von den einzelnen Sektionen
des Deutsch-Österreichischen
Alpenvereins. Neue Berufe entstanden,
der Bergführer, der Träger und
der Personenbeförderer, sie wurden
von den Gästen nachgefragt.
Bis zu 50% Förderungen
Es entstanden überall neue Beschäftigungsmöglichkeiten
und die
Landwirtschaft verlor langsam an
Einfluss. Allerdings war nicht alles
eitel Wonne, wie in den weiteren Artikeln
dargestellt wird.
*Anstelle der heute üblichen Bezeichnung
Tourismus wird die damalige
Bezeichnung Fremdenverkehr
verwendet.
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HANDWERK, HANDEL UND
TRANSPORT. Das Handwerk erzielte
einen Gewinn aus der wachsenden
Bautätigkeit bei Gasthöfen
und Privathäusern. Gänzlich neue
Berufe entstanden, zum Teil durch
GASTHÖFE, SCHUTZHÜT-
TEN UND NEUE BERUFE. Die
Gasthöfe als erster Anlaufpunkt der
Fremden waren die großen Profiteure
des neuen Wirtschaftszweigs. Allerorts
wurden die Betriebe errichtet,
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27./28. Jänner 2021
RUNDSCHAU Seite 9