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(dgh) Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Bezirk Landeck ist im Jahr 2020 gesunken. 2021 wird dies wohl anders sein. Die absoluten Zahlen sind gering, weshalb ein relativer Vergleich nicht sonderlich aussagekräftig ist, aber schon die absoluten Zahlen zeigen die Tendenz: Elf Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2019 im Bezirk Landeck stehen heuer sechs gegenüber. MMag. Klaus Schaller, Leiter der Region West des Kreditschutzverbandes von 1870, hat bereits nach Analyse der ersten drei Quartale 2020 erklärt: Ab dem zweiten Halbjahr 2021 wird mit einer spürbaren Steigerung der Pleiten gerechnet. Treppen wieder schön und sicher! Mit dem Stufe-auf-Stufe-System! Rufen Sie uns an: 05263/6377-0 www.portas.at/treppen Wird Landeck bei dem vom KSV erwarteten Insolvenz-Nachzieheffekt besonders betroffen sein? „Da der Bezirk Landeck sehr vom Tourismus geprägt wird, werden sehr viele Unternehmen von den Coronabedingten Einschränkungen besonders hart getroffen. Heute ist es schwierig zu prognostizieren, wann diese Betriebe wieder unter halbwegs normalen Vorzeichen ihre operative Tätigkeit ausüben können“, sagt Schaller. Es dürfte aber einen „Polster“ geben: „In den letzten Jahren haben die Tourismusbetriebe sehr gut gewirtschaftet und einige finanzielle Reserven aufbauen können. Bekanntlich lag im Bezirk Landeck der Anstieg der Nächtigungszahlen über viele Jahre hinweg deutlich über dem Tiroler Durchschnitt. Diese Entwicklung mit den daraus resultierenden 27./28. Jänner 2021 „Besonders hart getroffen“ Nur sechs Unternehmensinsolvenzen im Bezirk im Jahr 2020 positiven Jahresergebnissen sichert – neben den Unterstützungsleistungen der öffentlichen Hand – aktuell den Bestand vieler Unternehmen.“ Klar sei aber, dass bei einem Ausbleiben der Gäste über Monate hinweg viele Betriebe in ihrer Existenz bedroht sind: „Je länger diese Situation andauert, umso schwieriger wird ein wirtschaftliches Überleben werden“, meint der KSV-Chef. GEFAHR SCHLEUDER- PREISE. Vom KSV wurde bereits früher betont, dass die sinkenden Insolvenzzahlen damit zu tun haben, dass viele Unternehmen (auch vor der Krise bereits angeschlagen gewesene) vom derzeitigen Verhalten öffentlichrechtlicher Gläubiger profitieren: Finanzamt, Gesundheitskasse etc. haben Forderungen gestundet und in den letzten Monaten keine Insolvenzanträge gestellt. Abgesehen davon, dass die Zahlungen irgendwann fällig werden, eröffnet sich damit ein weiteres Problem: „Wir wissen aus Erfahrung, dass eigentlich insolvente Betriebe alle Mittel ausschöpfen, um am Markt zu bleiben“, weiß Klaus Schaller. Es würden dann etwa die eigenen Leistungen zu „Schleuderpreisen“ angeboten. „Eine solche Entwicklung ist in Regionen mit einer sehr homogenen Branchenstruktur besonders gefährlich. Gemeinden mit einer klaren touristischen Ausrichtung sind besonders anfällig dafür, dass einige wenige Betriebe, die zu Dumpingpreisen anbieten, ein über Jahre hinweg aufgebautes Preisgefüge im Ort in kürzester Zeit ins Wanken bringen können“, warnt der Fachmann. Doch zu merken Zahl der Gewerbeanmeldungen 2020 leicht gestiegen (dgh) Im Jahr 2020 wurden an der Bezirkshauptmannschaft Landeck 343 neue Gewerbe angemeldet (+ 2) und 273 Gewerbelöschungen (– 3) vorgenommen. „Corona“ hat also zumindest in diesem Bereich für keine gravierenden Veränderungen gesorgt. „Insgesamt sind derzeit im Bezirk Landeck 5 303 Gewerbeberechtigungen aufrecht“, berichtet Mag. Bernd Tamanini, Leiter der Abteilung Gewerbe & Grundverkehr an der BH Landeck. Er und sein Team haben 103 gewerberechtliche Betriebsanlagengenehmigungsverfahren abgeschlossen (– 12). Darüber hinaus führte die Gewerbebehörde 41 kommissionelle Überprüfungen von Betriebsanlagen durch. „Gerade Überprüfungen spielen unter Berücksichtigung des Personal- und Zeitaufwandes eine immer größere Rolle und stellen eine wichtige Maßnahme im Sinne der Qualitätssicherung und der Wettbewerbsgleichheit dar“, sagt Tamanini. Im Rahmen anderer anlagenrechtlicher Verfahren wurden vom Referat Gewerbe & Grundverkehr insgesamt 58 Bescheide nach der Bauordnung, dem Wasserrechtsgesetz, dem Na- FRÜHZEITIG REAGIEREN. Klaus Schaller empfiehlt Unternehmern, deren Betrieb in Schieflage gerät, frühzeitig aktiv zu werden: „Unternehmer, die ihre betriebswirtschaftlichen Leistungskennzahlen kennen, können heute bereits abschätzen, wie sich ihre Liquiditätssituation nach Ende der Stundungen der öffentlichrechtlichen Abgaben ab April 2021 darstellt. Stellt sich bei dieser Prognose heraus, dass eine Bedienung der Verbindlichkeiten nicht möglich sein wird, empfiehlt der KSV1870 sofort aktiv zu werden. Ein weiteres Zuwarten schränkt die Sanierungsmöglichkeiten eines Betriebes ein, da oftmals auch noch die letzten finanziellen Reserven aufgebraucht werden und sich gleichzeitig die auflaufenden Passiva erhöhen.“ Das österreichische Insolvenzrecht ermögliche generell den Fortbetrieb von Unternehmen. Das stelle für überlebensfähige Unternehmen sicher, dass sie während des Insolvenzverfahrens und nach erfolgreicher Entschuldung in vollem Ausmaß am wirtschaftlichen Leben teilnehmen können. „Nicht dass ich Unternehmen eine Insolvenz wünschen würde – ganz im Gegenteil –, aber wenn ein Betrieb schon in Schieflage gekommen ist, dann sehe ich in einem Insolvenzantrag vor allem die Möglichkeit auf eine Rehabilitation – eine Chance für einen Neubeginn sozusagen“, erklärt der KSV-Chef. Privatinsolvenzen Die Zahl der Privatinsolvenzen im Bezirk Landeck ist von 2019 auf 2020 von 19 auf 10 gesunken. Wie bei den Unternehmensinsolvenzen gab es also fast eine Halbierung. turschutzgesetz, dem Seilbahngesetz u. ä. ausgestellt – in Summe wurden im Jahr 2020 161 anlagenrechtliche Genehmigungsbescheide ausgestellt. Der Rückgang der anlagenrechtlichen Verfahren gegenüber 2019 lässt sich mit der Corona-Pandemie erklären (es sind heuer noch einige Verfahren aus dem Vorjahr abzuwickeln). „Die Covid-19-Pandemie hat die Tätigkeit der Gewerbebehörde stark eingeschränkt. Es wird sich 2021 und in den Folgejahren weisen, welche anlagenrechtliche Auswirkungen diese Pandemie mit sich bringen wird“, so Mag. Tamanini. Klaus Schaller vom KSV1870: „In den letzten Jahren haben die Tourismusbetriebe sehr gut gewirtschaftet und einige finanzielle Reserven aufbauen können.“ Foto: Tom Bause HANF & NATUR SHOP Gewerbegebiet 4 - Mils b. 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