19.02.2021 Aufrufe

Indsutrieanzeiger 03.2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

LCA als Instrument zur Schaffung ökologischer Transparenz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ter berücksichtigen. Ohne computerunterstützte<br />

Modellberechnungen ist das nicht möglich. Deshalb<br />

arbeiten die Wissenschaftler mit dem sogenannten<br />

Integrated Computational Life Cycle Engineering.<br />

Das IC-LCE koppelt Modelle der Produktion mit solchen,<br />

die die Nutzungsphase beschreiben oder Aussagen<br />

über das Recycling eines Produkts liefern. Damit<br />

können die Experten die Life Cycle Performance<br />

neuer Produkt- und Produktionstechnologien abschätzen<br />

und sowohl technisch-wirtschaftliche<br />

Kenngrößen – etwa die Lebenszykluskosten – als<br />

auch ökologische Effekte bewerten. „Heutige Computer<br />

und Software-Werkzeuge sind leistungsfähig<br />

genug, um selbst komplexe Gesamtmodelle integrativ<br />

zu modellieren und zu simulieren“, erklärt Herrmann,<br />

der seit Jahren in diesem Bereich forscht.<br />

„Selbst verschiedene Hintergrundsysteme, die technologische,<br />

geographische oder zeitliche Variablen<br />

berücksichtigen, lassen sich abbilden und ermöglichen<br />

so anwendungsnahe Forschung.“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Belastungen nicht nur verschieben<br />

Um die Gefahr zu bannen, mit einer gut gemeinten<br />

Maßnahme schädliche Wirkungen von einem Bereich<br />

in einen anderen zu verschieben – etwa von der Produktion<br />

ins Recycling oder von der Nutzung in die<br />

Rohstoffgewinnung –, müssen Entwickler<br />

•den gesamten Lebenszyklus eines Produkts betrachten,<br />

• sämtliche Wirkungskategorien untersuchen sowie<br />

• Vorder- und Hintergrundsystem berücksichtigen.<br />

Zum Vordergrundsystem gehören die Produkte und<br />

Leistungen, die ein Unternehmen herstellt oder anbietet<br />

und somit direkt verantwortet. Teil des Hintergrundsystems<br />

ist beispielsweise der Energiekreislauf<br />

von der Herstellung eines Produkts über dessen Nutzung<br />

bis hin zur Entsorgung.<br />

Beide Systeme hängen eng zusammen. Das zeigt<br />

auch das Beispiel Elektromobilität. Wird ein E-Auto<br />

in einer Region betrieben, in der Strom aus Kohle erzeugt<br />

wird, ist mit Blick auf die Emissionen am Ende<br />

<br />

<br />

<br />

Um Umweltwirkungen<br />

eliminieren zu können,<br />

müssen zunächst ihre<br />

tatsächlichen Ursachen<br />

gefunden werden. Dabei<br />

hilft die Ökobilanz.<br />

Serie „Nachhaltige Produktion“<br />

Verantwortung zu übernehmen für den eigenen ökologischen<br />

Fußabdruck – das wird auch für produzierende Unternehmen<br />

immer wichtiger. Schon heute verlangen einige<br />

Großkunden von ihren Lieferanten den Nachweis, dass die<br />

gelieferten Teile oder Produkte CO 2<br />

-neutral hergestellt wurden.<br />

Was das für Fertigungsbetriebe bedeutet, beleuchten<br />

wir in unserer dreiteiligen Serie „Nachhaltige Produktion“.<br />

Dabei fokussieren wir uns auf folgende zentrale Fragen:<br />

• Teil 1, Industrieanzeiger 3-2021:<br />

Reicht es, die Fertigung zu optimieren, oder ist ein<br />

ganzheitlicher Ansatz wichtig?<br />

• Teil 2, Industrieanzeiger 5-2021:<br />

Wie können Fertigungsbetriebe ihr eigenes Handeln<br />

nachhaltiger gestalten?<br />

• Teil 3, Industrieanzeiger 8-2021:<br />

Wie verhelfen Fertigungsausrüster ihren Kunden zu mehr<br />

Nachhaltigkeit und zu nachhaltigeren Produkten?<br />

Bild: WZL/IPT<br />

Industrieanzeiger » 03|2021 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!