Indsutrieanzeiger 03.2021
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Markforged produziert zweierlei Arten von Geräten:<br />
Auf den einen entstehen Metallteile ähnlich wie<br />
beim Filament-Druck aus Metallpulvern, die in einem<br />
Kunststoffbindemittel enthalten sind. Abschließend<br />
muss das Bindemittel entfernt und das Teil gesintert<br />
werden. Die zweite Geräteart produziert Composite-<br />
Teile mit Endlosfaser (siehe Kasten). Drei Jahre nach<br />
Auslieferung der ersten Serie im Jahre 2014 ist es<br />
Markforged durch diverse Software-Updates gelungen,<br />
die Leistung spürbar zu steigern – ganz ohne<br />
neue Hardware.<br />
Heute erfolgt das 3D-Drucken bereits in doppelter<br />
Geschwindigkeit. Das ist eine der vielen Verbesserungen,<br />
die fortschrittliche Softwareentwicklung bewirken<br />
konnte: Die Software-Updates optimieren die<br />
Steuerung der Hardware über die Cloud – beispielsweise<br />
die Bewegung des Druckknopfes oder auch die<br />
Temperatur. Die Flotte von bis heute 12.000 Mark -<br />
forged-Druckern wird durch kontinuierliche Updates<br />
ständig optimiert.<br />
KI macht Druckprozess immer besser<br />
Additive Fertigung war lange ein sehr manueller<br />
Prozess, bei dem die Kunden häufig manuelle Einstellungen<br />
vornehmen mussten, um nützliche Teile<br />
zu erhalten. Passt das Endprodukt nicht genau,<br />
müssen Hersteller die Datei manuell anpassen und<br />
der Prozess beginnt von vorne. Das bedeutet, dass für<br />
ein einziges Teil einige Druckdurchläufe notwendig<br />
werden können – was den Prozess fehleranfällig,<br />
aufwendig und ineffizient macht. Künstliche Intelligenz<br />
(KI) kann diesen Prozess verschlanken und Mitarbeitern<br />
viel Zeit sparen.<br />
Dazu sind die Drucker mit Sensoren ausgestattet,<br />
die Metadaten aus der Produktion sammeln. Darunter<br />
beispielsweise die Geschwindigkeit des Druck -<br />
kopfes oder der Druck, mit der die Düse das jeweilige<br />
Material ausgibt. Durch die Vernetzung tausender<br />
Drucker lassen sich die Daten der gesamten Flotte<br />
Markforged<br />
Markforged stellt 3D-Drucker her, deren robusten Teile aus<br />
Metall, Endlosfaser-verstärkten Kunststoffen und anderen<br />
hochwertigen Materialien für die Industrie geeignet sind.<br />
Ingenieure und Designer auf der ganzen Welt verlassen<br />
sich auf die Metall- und Verbundwerkstoff-Drucker. Zu den<br />
deutschen Kunden zählen Porsche/Volkswagen und<br />
Siemens. Markforged wurde 2013 gegründet und beschäftigt<br />
weltweit mehr als 300 Mitarbeiter. Hauptsitz ist<br />
Watertown im US-Bundesstaat Massachusetts.<br />
https://markforged.com.<br />
auswerten und Schlussfolgerungen ziehen. Anhand<br />
der gewonnenen Metadaten lässt sich verstehen, wie<br />
sich die Materialien abhängig von den Drucker -<br />
einstellungen verhalten werden.<br />
Die Software kann auf dieser Basis selbstständig<br />
bewerten, ob Drucker beispielsweise bestimmte<br />
Winkel generell etwas zu groß oder zu klein drucken.<br />
Mit dem nächsten Software-Update lässt sich dies<br />
anpassen, sodass die Winkel korrekt gedruckt werden.<br />
Manuelle Korrekturen sind nicht mehr nötig,<br />
was die Prozesse enorm vereinfacht. Auch in Zukunft<br />
sollen Machine Learning und KI einen großen Stellenwert<br />
einnehmen und weiter ausgebaut werden,<br />
um den 3D-Druck auf das nächste Level zu heben.<br />
Datenübertragung nur verschlüsselt<br />
Um einen Nutzen aus den Druckerdaten zu ziehen,<br />
werden lediglich die verschlüsselten Metadaten benötigt.<br />
Es werden keinerlei Informationen über das<br />
gedruckte Teil an sich an die Software weitergege-<br />
Bilder: Markforged<br />
So sehen auf 3D-Druckern von<br />
Markforged gefertigte Metallteile<br />
aus, wenn sie aus dem Sinterofen<br />
kommen.<br />
Industrieanzeiger » 03|2021 47