Indsutrieanzeiger 03.2021
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Messkette für Langdreher,<br />
Werkzeug Typ<br />
224 und Datenausgabe<br />
mit PTS.<br />
tung sowie auftretende Vibrationen anzeigen lassen.<br />
Das System zeichnet Prozesskräfte in hoher Auf -<br />
lösung auf, so dass jede minimale Änderung des<br />
Kraftverlaufs sichtbar wird.<br />
Weil die Sensoren derzeit noch ein Kabel benötigen,<br />
kommen sie aktuell nur an Werkzeugen mit stehenden<br />
Haltern zum Einsatz, etwa in Langdrehmaschinen<br />
oder Mehrspindeldrehautomaten. Für die<br />
Zukunft wollen die Entwickler aber auch eine kabellose<br />
Datenübertragung realisieren, womit das System<br />
auch bei rotierenden Werkzeugen nutzbar wäre.<br />
PTS ist keine Plug-and-Play-Lösung. Das System<br />
fordert vom Bediener eine gewisse Sensibilität, wichtige<br />
Informationen zu erkennen und deuten zu können.<br />
Das Erfassen der Prozessdaten ist unabhängig<br />
vom Alter der Maschinen. Oft genügt es, das kritischste<br />
Werkzeug eines Herstellungsprozesses zu<br />
betrachten. Da nur die relevanten Daten aufgezeichnet<br />
werden, besteht nicht die Gefahr, eine riesige<br />
Datenblase zu generieren. Unerlässlich ist jedoch, die<br />
gewonnenen Informationen sinnvoll zu analysieren<br />
und im Rahmen eventueller Industrie-4.0-Projekte<br />
aufzubereiten. Nur so gelingt es, die Wertschöpfungskette<br />
tatsächlich zu optimieren.<br />
Bild: Horn<br />
Grundhalter Typ 968<br />
für Index-Mehrspindler<br />
mit integriertem<br />
PTS-Sensor.<br />
Bild: Horn/Sauermann<br />
Letztlich könnte das Einspielen der Daten in KI-<br />
Systeme den Mitarbeiter dabei unterstützen, Prozesse<br />
nicht nur besser zu verstehen und entsprechend<br />
zu agieren, sondern auch Rüstzeiten zu minimieren<br />
und Maschinenstillstände möglichst zu verhindern.<br />
So kann PTS die Maschinenauslastung und damit die<br />
Produktion maßgeblich verbessern.<br />
Gelingt es, Zusammenhänge und Muster abzuleiten,<br />
können daraus faktenbasierte Prognosen entstehen.<br />
Vorbeugemaßnahmen werden möglich, störfallrelevante<br />
Einflussgrößen eliminiert. Treten Abweichungen<br />
mit unbekannter Ursache auf, so kann dies<br />
auch auf den Zustand der Maschinen hindeuten und<br />
helfen, Wartungsintervalle zu optimieren. In diesem<br />
Fall fungiert PTS als Maschinenanalysetool.<br />
Hilft dem Nutzer, schnell zu agieren<br />
Das System ist ein gutes Instrument, um die Auslastung<br />
von Produktionsanlagen, die Qualität von Produkten<br />
oder die operative Effizienz zu verbessern.<br />
Mit zunehmender Digitalisierung und Datensteuerung<br />
etabliert es sich am Markt. Möglich gemacht<br />
hat dies auch die schnelle Datenverarbeitung entlang<br />
der ganzen Prozesskette. Noch arbeitet PTS unterstützend.<br />
Die generierten Fast-Echtzeit-Daten helfen<br />
dem Maschinenbediener, schnell zu agieren.<br />
In Kooperation mit Maschinenherstellern wird jedoch<br />
daran gearbeitet, PTS in die Steuerung zu implementieren.<br />
Künftig wäre es also auch denkbar,<br />
dass das System über die Maschinensteuerung<br />
selbstständig einen Prozess optimiert.<br />
Daneben liefert das PTS den Produktionsverantwortlichen<br />
auf unterschiedlichen Ebenen neue Fakten<br />
über Werkzeuge und Anlagen. Mit diesen Erkenntnissen<br />
aus Top-Performer-Werken oder Anlagen lassen<br />
sich dann weniger produktive optimieren. (mw)<br />
Industrieanzeiger » 03|2021 39