immobilia 2021/05 - SVIT
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IMMOBILIENWIRTSCHAFT<br />
HOTEL- UND FREIZEITIMMOBILIEN<br />
SCHWEIZER<br />
HOTELS IN<br />
PANDEMIEZEITEN<br />
Die Schweizer Hotels erlitten im<br />
vergangenen Jahr teils drastische Umsatzeinbrüche<br />
– mit unterschiedlicher<br />
Konsequenz für die Werthaltigkeit der<br />
Immobilien. TEXT— ANDREA BERNHARD*<br />
MONATLICHE ZIMMERNÄCHTE IN DEN STÄDTEN (2019/2020)<br />
Quelle: Wüest Partner AG<br />
1 200 000<br />
1 000 000<br />
800 000<br />
600 000<br />
400 000<br />
200 000<br />
0<br />
Januar Februar März April Mai Juni Juli August<br />
September Oktober November Dezember<br />
2019 2020<br />
RENDITEUNTERSCHIEDE SIND KLEINER<br />
GEWORDEN<br />
Seit Jahren sinken die Renditeerwartungen im<br />
Schweizer Immobilienmarkt. Damit geht einher, dass<br />
sich die Renditeunterschiede zwischen den verschiedenen<br />
Immobilientypen tendenziell verkleinert haben.<br />
Vordergründig könnte man geneigt sein zu vermuten,<br />
dass sich die Risiken bei den verschiedenen Typen angeglichen<br />
haben. Wie uns das vergangene Jahr allerdings<br />
gezeigt hat, wäre dies eine fatale Fehleinschätzung. Die<br />
Covid-19-Pandemie hat der Immobilienbranche deutlich<br />
vor Augen geführt, wie unterschiedlich stark die<br />
verschiedenen Immobiliensegmente einer ausserordentlichen<br />
Situation ausgesetzt sind.<br />
UNTERSCHIEDLICHE GESCHÄFTS-<br />
VERLÄUFE IM 2020<br />
Besonders stark sind die Hotelimmobilien von der<br />
Coronakrise betroffen. Während des ersten Lockdown<br />
im März und April 2020 sanken die Auslastungen und<br />
damit auch die Umsätze der Schweizer Hotels ins Bodenlose.<br />
Danach konnten sich zumindest die Ferienhotels<br />
ausserhalb der Städte in die verfrühte Zwischensaison<br />
retten. Für das «Chedi» in Andermatt<br />
entwickelte sich das Jahr 2020 gemäss eigenen Aussagen<br />
sogar zum besten Geschäftsjahr in seiner Geschichte.<br />
In den Städten allerdings, wo sich die Hotelgäste<br />
vor der Krise überwiegen aus Geschäftsleuten<br />
und ausländischen Touristen zusammensetzten, stellte<br />
sich bis heute keine Normalisierung der Lage ein.<br />
Die Konsequenzen spürt neben dem Hotelbetreiber<br />
letztlich auch der Eigentümer solcher Immobilien. Bei<br />
den Stadthotels waren im vergangenen Geschäftsjahr<br />
Mietertragsausfälle von bis zu 100% auszumachen.<br />
Dabei zeigte sich, dass teilweise auch auf vermeintlich<br />
sichere Fixmieten verzichtet werden musste, um den<br />
Konkurs des Mieters abzuwenden. Gewisse Ertragsausfälle<br />
wurden zwar als Stundungen ausgewiesen, in<br />
vielen Fällen dürften diese Mietzinsen aber definitiv<br />
ausfallen.<br />
SPEZIAL-<br />
IMMOBILIEN<br />
In dieser Ausgabe widmen wir uns<br />
dem Thema Spezialimmobilien. Dabei<br />
interessiert uns die Frage, wie<br />
diese Assetklasse während der Pandemie<br />
performt hat. Die Schweizer<br />
Hotels erlitten im vergangenen Jahr<br />
teilweise drastische Umsatzeinbrüche,<br />
wenngleich es grosse Unterschiede<br />
zwischen Stadt- und Ferienhotels<br />
gab. (Artikel S. 14). Ein<br />
Sektor, in den trotz schwieriger Wirtschaftslage<br />
weiter kräftig investiert<br />
wird, sind Gesundheitsimmobilien:<br />
In der Schweiz ist davon auszugehen,<br />
dass in den kommenden<br />
20 Jahren aufgrund des demografischen<br />
Wandels der Investitionsbedarf<br />
bei Spitälern und Pflegeheimen<br />
steigt. Bis im Jahr 2<strong>05</strong>0 steigt<br />
die Zahl der über 80-Jährigen um<br />
mehr als 650 000 von heute rund<br />
450 000 auf über eine Million. (Artikel<br />
S. 18). Wir wünschen Ihnen viel<br />
Vegnügen bei der Lektüre.<br />
14<br />
IMMOBILIA / Mai <strong>2021</strong>