immobilia 2021/05 - SVIT
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vorzufinden, insbesondere in Skandinavien<br />
und in den Niederlanden, doch auch in<br />
Deutschland oder Italien wächst die Anzahl<br />
zunehmend.<br />
WENIGER PARKPLÄTZE IN<br />
INNENSTÄDTEN<br />
Viele europäische Städte wollen deren<br />
Stadtzentren künftig zu einer autofreien Zone<br />
machen und bieten weniger Anreize für<br />
die Nutzung von Autos. Oslo hat vor Kurzem<br />
Hunderte von Parkplätzen im Strassenraum<br />
entfernt, um so zu versuchen, die Stadt autofrei<br />
zu machen. Paris hat kürzlich einige<br />
seiner Hauptstrassen zu Fussgängerzonen<br />
umgeformt, und London hat zugesagt, seine<br />
Haupteinkaufsstrasse zu einer kompletten<br />
Fussgängerzone zu machen. Die Diskussion<br />
um das sog. Dieselverbot für Städte<br />
wie zuletzt in Frankfurt kann zu einer weiteren<br />
Reduktion an Parkraum führen. Solche<br />
Massnahmen reduzieren das komplette<br />
Parkangebot und erhöhen auch die Nachfrage<br />
nach Parkmöglichkeiten an den Rändern<br />
der autofreien Zonen. Die meisten der<br />
beibehaltenen Parkplätze im Strassenraum<br />
werden zahlungspflichtig werden.<br />
Der Verkehrssektor unterliegt vielen Veränderungen,<br />
wovon einige dem hohen technischen<br />
Innovationsniveau und der Veränderung<br />
des Konsumentenverhaltens in<br />
diesem Sektor zugerechnet werden können.<br />
Sharing Economy wird zu einem immer<br />
wichtigeren Bestandteil von Mobilitätskonzepten.<br />
Der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel<br />
schreitet – zugegebenermassen im<br />
Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung –<br />
immer stärker voran und sorgt in der Summe<br />
für eine bessere Vernetzung. Das Fahren<br />
von autonomen Autos hat gewiss noch<br />
keine Marktreife, wenngleich die Zukunft<br />
auch hier näherrückt. Angesichts der Vielzahl<br />
an neuen Entwicklungen erscheint<br />
es nur logisch, dass auch das Management<br />
von Parkraum einem Veränderungsprozess<br />
unterliegt.<br />
FAZIT<br />
Die Etablierung von Innovationen im<br />
Transport- und Verkehrssektor bedeutet<br />
nicht das Ende des Parkens, sondern erfordert<br />
zum einen ein Umdenken im sogenannten<br />
Modal Split, zum anderen eine Neupositionierung<br />
der Parkinfrastruktur. Eine<br />
Zukunft, in der kein Bedarf an Parkmöglichkeiten<br />
mehr besteht, ist sicher nicht realistisch.<br />
Gerade die Innovationskraft im<br />
Mobilitätssektor sowie die Metamorphose<br />
europäischer Innenstädte und damit ein<br />
veränderter Modal Split bedeuten keineswegs<br />
das Ende des klassischen Parkens.<br />
Gleichwohl wird der immobilienwirtschaftliche<br />
Fokus in den kommenden Jahren auf<br />
der Repositionierung von Parkhäusern liegen.<br />
Wir erwarten als Konsequenz deutlich<br />
höhere Ertragsstrukturen. Eine Zukunft, in<br />
der das Parken nicht mehr nötig ist, wird es<br />
sicherlich nicht geben. Aus Sicht eines Anlegers<br />
bietet diese Assetklasse ausserordentliche<br />
Investmentchancen.<br />
*DR. THOMAS BEYERLE<br />
Der Autor ist Managing Director<br />
bei der Catella Property Valuation<br />
GmbH.<br />
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