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16 Kapital & Finanzen

Juni 2021 I Jahrgang 20 I Nr. 225

Ertragslage ist noch gut

Themen auf der Vertreterversammlung der VR Bank Mittelfranken West sind die Negativzinsen und die geplante Fusion mit der

Raiffeisenbank Roth-Schwabach. Die Bank kann eine moderate Dividende ausschütten. VON KERSTIN DORN

Bereits zum zweiten Mal hatte

die VR-Bank Mittelfranken

West zur virtuellen Vertreterversammlung

geladen. 224

Teilnehmer sind der Einladung

an die Bildschirme gefolgt, davon

116 Vertreter. Sie konnten den

überwiegend erfreulichen Ausführungen

des Vorstandsvorsitzenden

Dr. Gerhard Walther aus

der Hauptgeschäftsstelle in Ansbach

folgen, der dei Banken in

wesentlichen Kennzahlen über

dem bayerischen Landesdurchschnitt

sieht. So zum Beispiel

beim Anstieg der Bilanzsumme

von 15,2 Prozent, von 1901 Millionen

Euro im Jahr 2019 auf 2190

Millionen Euro 2020. Der Durchschnitt

der bayerischen Volksbanken

läge bei 6,8 Prozent, ist Walther

stolz und führt das Ergebnis

auf ein gutes Kreditgeschäft und

einen hohen Einlagenzufluss zurück.

Gutes Kreditgeschäft bei

Privat- und Firmenkunden

Das Kreditneugeschäft im Privatkundensektor

ist von 164 Millionen

Euro im Jahr 2019 auf

242 Millionen Euro 2020 angestiegen.

Auch bei den Firmenkunden

war die Tendenz ähnlich:

Zukunft: Die Vorstände der fusionierten Bank (v.li): Erwin Einzinger (VR-Bank Mittelfranken West), Dr. Carsten

Krauß (Vorsitzender Raiffeisenbank Roth-Schwabach), Hermann Meckler (stv. Vorsitzender VR-Bank),

Dr. Gerhard Walther (Vorsitzender VR-Bank) und Richard Oppelt (Raiffeisenbank). Foto: VR-Bank Mittelfranken West

Hier gab es einen Anstieg von 174

Millionen Euro auf 303 Millionen

Euro, darunter 182 Corona-Hilfskredite

an Unternehmen mit Zusagen

über 46 Millionen Euro.

Walther spricht von einer „noch

stabilen Ertragslage, auch wenn

das Zinsergebnis von 32,8 Millionen

Euro (2019) auf 31,9 Millionen

Euro (2020) sank. Der Vorstandsvorsitzende

nutzte die Gelegenheit

aber auch, um die Negativzinsen

anzukündigen. Vorher

werde es aber persönliche Gespräche

mit den Kunden geben,

um alternative Anlageformen abzuklären.

Nach diesen Gesprächen

werden private Anleger auf

Guthaben über 150 000 Euro 0,5

Prozent zahlen müssen, Firmenkunden

bereits 100 000 Euro.

Positiv habe sich das Provisionsergebnis

entwickelt: von 13,5 auf

14,1 Millionen Euro. Auf der Ausgabenseite

konnten die Personalkosten

konstant (18 Millionen

Euro) und die Sachkosten leicht

gesenkt werden (von 11,3 auf

11 Millionen Euro). Der Bilanzgewinn

sank leicht von 1621 auf

1620 Tausend Euro.

Dennoch könne in diesem Jahr

nach Rücksprache mit der Bundesbank

eine Dividende von einem

Prozent ausbezahlt werden,

sofern die Versammlung der Gewinnverwendung

in der vorgeschlagenen

Art und Weise zustimme,

was sie denn auch mit großer

Mehrheit tat. Boni und Dividende

ergäben zusammen eine

„recht ansehnliche“ Rendite von

2,6 Prozent.

Den Erfolg des Unternehmens, so

Vorstandsvorsitzender Walther,

liege insbesondere in der sehr zügigen

und konsequenten Umstellung

des Betriebs auf Corona-Anforderungen

begründet. So konnten

im Kundengeschäft alle Geschäftsstellen

geöffnet bleiben

und die Beratungen digital per Video

oder Telefon ergänzt werden.

Nahezu alle Mitarbeiter (98 Prozent)

haben mobile Arbeitsplätze

und entscheiden selbst, von

wo aus sie arbeiten. Stolz sei man

auch auf die eigene Aus- und Weiterbildung.

Die Akademikerquote

liege mittlerweile bei zehn Prozent.

Infolge der fortschreitenden

Digitalisierung setzte man auf die

Ausbildung des eigenen IT-Nachwuchses

in den neuen Ausbildungsberufen

Kaufmann/-frau für

Dialogmarketing und Fachinformatiker/in

für Systemintegration.

Mehr als drei Millionen Euro seien

im vergangen Jahr in den Ausbau

der Filialen geflossen: vorrangig

in den Neubau in Neuendettelsau

(910 000 Euro) und die Modernisierung

der Hauptstelle in

Ansbach (2,3 Millionen Euro).

Dennoch müsse man einen signifikanten

Rückgang sowohl bei

den Verfügungen an den Geldautomaten

(minus 35 Prozent) als

auch bei den Kundenbesuchen in

den Filialen (minus 40 Prozent)

zur Kenntnis nehmen. Deshalb

habe es Gespräche mit der Sparkasse

zur gemeinsamen Nutzung

von Filialen gegeben. Auf diesem

Wege wolle man Geschäftsstellen

erhalten, wo sie sonst geschlossen

werden müssten, so Walther. Die

Umsetzung des Konzepts erfolge

im vierten Quartal, kündigt er an.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen

im Blick, ging der Vorstandsvorsitzende

auch auf die geplante

Fusion mit der Raiffeisenbank

Roth-Schwabach ein.

Fusion sichert die

Wettbewerbsfähigkeit

Walther betonte, dass die Bank

über eine bestimmte Betriebsgröße

wettbewerbs- und fusionsfähig

bleiben müsse. Nach dem

Scheitern der Gepräche mit der

VR Bank Feuchtwangen-Dinkelsbühl

im Februar 2020 habe man

Kontakt zu den Kollegen dort aufgenommen

und einen Zeitplan für

das weitere Vorgehen erarbeitet.

Noch im Sommer soll der Fusionsvertrag

unterzeichnet werden

und eine Bank mit einer Bilanzsumme

von 3,4 Milliarden Euro

und 550 Mitarbeitern entstehen.

Der Zusammenschluss soll in

zwei Phasen geschehen. Erst wolle

man „zusammenwachsen“,

dann „zusammen wachsen“, so

Walther. Über den neuen Namen

sei noch nicht entschieden, auch

nicht über den Sitz der neuen

Bank. Entlassungen sind nicht geplant.

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Stresstest bestanden

Die Genossenschaftsbanken im Kreisverband Ansbach geben dem Ergebnis

im zurückliegenden Jahr die Note „zufriedenstellend“.

Die vier VR-Banken im

Kreisverband Ansbach sind

nach Hermann Mecklers

Worten gut durch das Geschäftsjahr

2020 gekommen. Der Vorstand

der VR-Bank Mittelfranken

West ist gleichzeitig Kreisvorsitzender

der Genossenschaftsbanken

in der Stadt und im Landkreis

Ansbach.

Die Banken hätten den Corona-Stresstest

bestanden, das genossenschaftliche

Modell mit seiner

regionalen Ausrichtung habe

sich als robust erwiesen, so der

Finanzexperte. Zum Verband gehören

die VR-Bank Mittelfranken

West, die VR-Bank Feuchtwangen-Dinkelsbühl

und die Raiffeisenbanken

Heilsbronn-Windsbach

und Bechhofen.

Alle vier Banken haben ihre Bilanzsumme

erhöhen können. Im

Verband stieg sie um 11,6 Prozent

von 3,8 Milliarden Euro im

Jahr 2019 auf 4,2 Milliarden Euro

2020. Auch die Höhe der Kredite

sei über das Maß des Vorjahres

gestiegen. 2020 wurden 2,82 Milliarden

Euro an Krediten vergeben

worden, 2019 waren es 2,46

Milliarden Euro. Dieses Wachstum

beruhe insbesondere auf den

Wohnungsbaukrediten, die um 20

Prozent auf 1,648 Milliarden Euro

stiegen.

Auch bei den Kundengeldern haben

die vier Banken einen deutlichen

Anstieg erfahren: Sie stiegen

um 7,3 Prozent auf 2,973 Milliarden

Euro. Das sei insbesondere

auf eine deutliche Zunahme

der Sichteinlagen zurückzuführen,

sowohl im Privatkunden- als

auch im Firmenkundengeschäft.

Meckler macht dafür die anhaltenden

Unsicherheiten und eingeschränkten

Konsummöglichkeiten

verantwortlich.

Das Zinsergebnis der vier Banken

sei im Umfeld der Niedrigzinsen

gesunken, von 66,6 Millionen

Euro im Jahr 2019 auf 65

Millionen Euro im vergangenen

Jahr. Dieser Rückgang habe sich

auch nicht durch das Provisionsgeschäft

ausgleichen lassen, auch

hier sanken die Einnahmen.

Die Mitarbeiterzahl reduzierte

sich um 43, die in der Regel

über Altersteilzeit-Lösungen ausgeschieden

sind.

Insgesamt blicken die vier Banken

mit einem operativen Ergebnis

von 31,2 Millionen Euro (minus

6,3 Prozent gegenüber 2019)

auf ein zufriedenstellendes Jahr

zurück. Auf ihr Wertpapierportfolio

hätten die Banken trotz des

turbulenten Jahres an den Finanzmärkten

2,2 Millionen Euro –

0,05 Prozent der durchschnittlichen

Bilanzsumme – abschreiben

müssen. Bei den Forderungen waren

es 1,9 Millionen Euro. Diese

Abschreibungen seien im Wesentlichen

regulatorisch bedingt und

kein Anzeichen für Wertkorrekturen

infolge von Insolvenzen. Neukunden

bekämen bereits Negativzinsen

zu spüren, mit Bestandskunden

würden Alternativen beraten.

do

Bilanz: Hermann Meckler (re.) ist stellvertretender Vorsitzender der

VR-Bank Mittelfranken West und Vorsitzender der Genossenschaftsbanken

im Kreisverband Ansbach. Im Bild seine Vorstandskollegen Dr. Gerhard

Walther (Vorsitzender) und Erwin Einzinger.

Foto:VR-Bank

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