2021-06_RegioBusiness
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04 Industrie
Juni 2021 I Jahrgang 20 I Nr. 225
Beste Auftragslage
aller Zeiten
Das Crailsheimer Familienunternehmen Groninger hat das
Wirtschaftsjahr 2020 erfolgreich abgeschlossen. Der Experte für
Füll- und Verschließmaschinen für die Pharma-, Consumer
Healthcare- und Kosmetikindustrie bleibt seiner Linie treu und
wächst weiter. Aktuell entsteht ein neues Logistikzentrum.
Erfolgsfaktor: Die Mitarbeiter haben mit viel Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft auf die
Herausforderungen der Corona-Krise reagiert.
Foto: Groninger
Die Groninger-Gruppe blickt
auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr
zurück. Das
Maschinenbauunternehmen mit
Standorten in Crailsheim, Schnelldorf
und dem US-amerikanischen
Charlotte wächst auch im Corona-Jahr
2020 und steigert seine
Gesamtleistung auf knapp 200
Millionen Euro.
„Obwohl die Covid-19-Pandemie
einige Herausforderungen mit
sich gebracht hat und bis heute
Ambitionierter Auftrag
Im Kampf gegen die weltweite Corona-Pandemie gilt es nach wie
vor, alle Register zu ziehen, um dem Virus schnellstmöglich Einhalt
zu gebieten. Genau das hat der Maschinenbauer Groninger in den
vergangenen Wochen und Monaten getan: In Rekordzeit – in nur
elf Monaten – wurde eine Abfüll- und Verschließmaschine für einen
US-amerikanischen Pharmazeuten ausgelegt, gebaut und
fristgerecht ausgeliefert.
Die Covid-19-Pandemie stellt besondere Anforderungen an Impfstoffproduzenten
und Maschinenhersteller. „Man könnte auch
sagen, es ist mächtig Dampf auf dem Kessel – zurecht natürlich.
Wir alle wollen dieses Virus schnellstmöglich im den Griff kriegen“,
sagt CEO Jens Groninger. Der Bau und die termingerechte
Auslieferung dieser Anlage seien einer der ambitioniertesten Aufträge
der über 40-jährigen Firmengeschichte gewesen.
mit sich bringt, haben wir unsere
Ziele erreichen und in der Pharma-Sparte
sogar übererfüllen
können. Das ist der herausragenden
Arbeit all unserer Mitarbeiter
zu verdanken. Sie haben mit
viel Flexibilität, Anpassungsfähigkeit
und Einsatzbereitschaft auf
die Herausforderungen reagiert“,
lobt Jens Groninger, Geschäftsführer
des Familienunternehmens.
Die Pandemie sorgte vor
allem im pharmazeutischen Bereich
– und damit im Stammwerk
in Crailsheim – für eine enorme
Kapazitätsauslastung. „Hier war
und ist die Nachfrage nach unseren
Anlagen, Services und unserem
Know-how immens. Im Neumaschinengeschäft
verzeichneten
wir 2020 den besten Auftragseingang
aller Zeiten.“
VERANTWORTUNG Um dem
weltweiten Bedarf nach Corona-Impfstoffen
gerecht zu werden
und möglichst vielen Menschen in
kurzer Zeit Zugang dazu zu verschaffen,
brauche es eine geeignete
Infrastruktur in der Pharma-Industrie.
„Ohne Füll- und
Verschließanlagen wie den unseren
geht das nicht. Unsere Mitarbeiter
arbeiten deshalb seit Beginn
der Pandemie unter Hochdruck
daran, dass bestehende
Anlagen umgerüstet und Neumaschinen
schnellstmöglich gebaut
und in Betrieb genommen werden“,
betont Groninger. Man leiste
damit einen wesentlichen Teil
im Kampf gegen das Corona-Virus
und werde seiner gesellschaftlichen
Verantwortung gerecht.
JUBELJAHR 2020 beging Groninger
sein 40-jähriges Bestehen.
Die Feierlichkeiten mussten aufgrund
der Pandemie leider ausfallen.
Geschenke für die Mitarbeiter
gab es dennoch: Im Dezember
konnten sie sich über eine Corona-Prämie
sowie jüngst über eine
Gewinnausschüttung in Höhe von
über 60 Prozent der üblichen Entgelt-Bezüge
freuen. „Es gehört zu
unserem Selbstverständnis als Familienunternehmen,
dass unsere
Mitarbeiter am gemeinsam erarbeiteten
Erfolg partizipieren“,
sagt der CEO. Man habe den Beschäftigten
damit in unsicheren
Zeiten ein Stück Sicherheit bieten
können.
„Wir verfügen über ein robustes
und sicheres Geschäftsmodell,
das auch in Krisen unverzichtbar
ist. Das hat 2020 einmal mehr
deutlich gezeigt“, ist Groninger
überzeugt. Der Auftragsbestand
sei – speziell im pharmazeutischen
Bereich – hoch, die Auftragsbücher
voll. „Uns wird die
Arbeit auch 2021 und 2022 nicht
ausgehen.“
In Schnelldorf, wo der Maschinenbauer
seine Anlagen für die
Consumer Healthcare- und Kosmetikindustrie
fertigt, hat sich
die Lage zuletzt wieder entspannt,
nachdem bis in den Spätsommer
2020 hinein eine gewissen Zurückhaltung
seitens der Kunden
spürbar war. „Das haben wir im
letzten Tertial aber sehr gut aufholen
können, sodass wir auch in
diesem Marktumfeld planmäßig
abschließen konnten“, kommentiert
Jens Groninger zufrieden.
PERSPEKTIVEN Um den hohen
Auftragsbestand auch in Zukunft
bearbeiten zu können, investiert
Groninger 2021 in Crailsheim in
ein neues Lager- und Logistikzentrum
samt vollautomatisiertem
Kleinteile- und Hochregallager.
Der Spatenstich fand im Februar
statt. Die Erdarbeiten sind zwischenzeitlich
nahezu abgeschlossen.
„Im nächsten Schritt wird
mit dem Stahlbau für das Hochregallager
begonnen, bevor dann
eine neue Logistikhalle sowie ein
neuer Verwaltungsbereich entstehen“,
erklärt Groninger.
Die Rohbauarbeiten sollen bis
Ende des Jahres finalisiert sein,
danach beginnen die Ausbauphase
für den Innenbereich und der
Aufbau der Lagersysteme, die sich
in die Bereiche automatisches
Kleinteillager und Hochregallager
unterteilen. Die Fertigstellung
des Gebäudekomplexes ist für
Sommer 2022 geplant. „Mit diesem
Bekenntnis zum Standort blicken
wir optimistisch in die Zukunft
der Groninger-Gruppe. Wir
sind uns sicher, dass wir mit unseren
hervorragend ausgebildeten
Fachkräften auch in den kommenden
Jahren gesund wachsen.
Ich bin zuversichtlich, dass uns
dies gemeinsam auch gelingen
wird“, zeigt sich der CEO überzeugt.
pm
www.groninger.de
NEWSLINE
Podcast: Trends der
Automatisierung zum Reinhören
REGION. Welche Automatisierungstrends prägen die
nächsten Jahre? Mathis Bayerdörfer ist Chefredakteur
des SPS-Magazins für Automatisierung. Und hat Antworten
auf diese Frage. Er ist in der zwölften Folge des
Packaging Valley-Podcasts zu hören. Für Bayerdörfer ist
der Verpackungsmaschinenbau die Königsdisziplin im
Bereich automatisierter Lösungen und Taktgeber. Produkte
werden heute sekundenschnell verpackt. Dabei
kommt es auf Präzision und fehlerfreie Prozesse an. Lange
Ausfallzeiten für Formatwechsel darf es nicht geben.
Aus Zeitgründen werden Wartungen über digitale Möglichkeiten
remote durchgeführt. Wer mehr erfahren
möchte, hört mal rein: Jeden Monat erscheint unter dem
Motto „Verpackt und zugeklebt“ ein neuer Packaging
Valley-Podcast.
pm
IHK weicht Rechtsstreit aus
HEILBRONN. Drei Mitglieder der IHK Heilbronn-Franken
haben von der Kammer ihre Beiträge zurückgezahlt bekommen.
Damit endet ein Rechtsstreit, der bereits in der
zweiten Instanz ausgetragen wurde. Im November 2018
hatte das Verwaltungsgericht Stuttgart Beitragsbescheide
für drei klagende Unternehmen aufgehoben. Die Kläger
hatten moniert, dass die Kammer zeitweilig viel zu
hohe Rücklagen gebildet hatte, um hohe Beiträge kassieren
zu dürfen. Die IHK ging daraufhin in Berufung. Vor
kurzem erhielten nun die Kläger ein Schreiben des
IHK-Anwalts. Inhalt: Der Beitragsbescheid wird aufgehoben,
das Geld zurückerstattet. Allerdings: „Die Bescheidaufhebung
erfolgt mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen
und Verhältnisse aus wirtschaftlichen
Erwägungen und mithin ohne Anerkennung einer
Rechtspflicht“, heißt es darin.
hst
Mehr Power für ein starkes Cluster
Das Packaging Valley hat zwölf neue Mitglieder und Kooperationspartner. Sie erweitern das Portfolio
des Netzwerks. Im Mai fand ein erster gemeinsamer Austausch mit einem der Neuzugänge statt.
Das hiesige Packaging Valley
bekommt Verstärkung:
Zwölf neue Mitglieder und
Kooperationspartner treten dem
Netzwerk bei. Das Portfolio des
Vereins wird damit weiter ausgebaut:
Da gibt es dann individuelle
Verpackungslösungen für den
Point of Sale, Komponenten, die
über den Zustand der Anlage bestens
Bescheid wissen, Dienstleistungen
rund um Sicherheitstechnik
oder Turn-Key-Anlagen für
unterschiedlichste Anforderungen.
Mit den neugewonnenen Unternehmen
und Partnern wächst das
Netzwerk auf 86 Mitglieder an.
Kooperationen, Gemeinschaftsprojekte
und der Austausch mit
den unterschiedlichsten Spezialisten
und anderen Netzwerken
machen das Packaging Valley zu
dem, was es heute ist: Ein starkes
Cluster mit geballter Kompetenz
im Verpackungsmaschinenbau.
Unter dem Dach von Packaging
Valley sammelt sich eine
enorme Dichte an Verpackungsspezialisten.
Sie sind das Herzstück
des Vereins.
Gleich im Mai fand ein erster gemeinsamer
Austausch mit dem
neuen Mitglied und Lebensmittelnetzwerk
aus Heidelberg „food.
net:z“ statt. „Mit solchen Veranstaltungen
und Stammtischen,
Übersicht: Auf der Homepage des Vereins finden Interessierte eine
große Auswahl an Anbietern, die für die unterschiedlichsten Verpackungsaufgaben
Lösungen bieten und entwickeln. Foto: Packaging Valley
Packaging Valley Germany
Der 2007 in Schwäbisch Hall gegründete Verein Packaging Valley
Germany e. V. ist das Cluster der Verpackungsindustrie im deutschen
Südwesten. Es ist aus einer Verschmelzung der Cluster Packaging
Valley Germany und Packaging Excellence Region Stuttgart
hervorgegangen. Es vernetzt rund 85 Unternehmen mit
insgesamt über 20 000 Mitarbeitern. Dazu zählen Hersteller von
Verpackungsanlagen und Verpackungsmaschinen, Anbieter von
Software und Automatisierungslösungen, Hersteller von Komponenten,
Anbieter von Dienstleistungen rund um die Verpackungsindustrie
sowie öffentliche Institutionen.
Mit einem Exportanteil von über 80 Prozent ist die Technologievielfalt
aus dem Packaging Valley auf der ganzen Welt vertreten.
Internationale Marktführer aus den Bereichen Food, Getränke,
Süßwaren, Pharma und Kosmetik zählen zu den Kunden.
auch wenn sie gerade virtuell ablaufen,
möchten wir den Netzwerkgedanken
zwischen unseren
Mitgliedern fördern. So lassen
sich die Ziele unserer Lebensmittelspezialisten
mit denen des neuen
Kooperationsmitglieds schnell
auf einen gemeinsamen Nenner
bringen – und vor allem voranbringen“,
sagt Martin Buchwitz,
Geschäftsführer von Packaging
Valley dazu.
Unter anderem ging es um nachhaltige
Lebensmittelverpackungen,
um Haltbarkeit und Minimierung
von Lebensmittelverschwendung.
Er fügt hinzu: „In diesen
Punkten ist keine Zeit zu verlieren.
Am schnellsten entstehen
neue Ideen und Lösungsansätze
im gemeinsamen Austausch. Unterschiedliche
Perspektiven vergrößern
dabei häufig das eigene
Fenster.“
Von den Leistungen des Vereins
kann man sich auf der Homepage
überzeugen. Unter www.packaging-valley.com
gibt es eine große
Auswahl an Anbietern, die für die
unterschiedlichsten Verpackungsaufgaben
Hilfen bieten und entwickeln.
Hier lassen sich Firmen
nach Aufgaben und Anforderungen
filtern und Partnerunternehmen
schnell finden. pm
www.packaging-valley.com