07.07.2021 Aufrufe

STADTBLATT Juli 2021

Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. Sie ist seit über 30 Jahren am Markt als das monatliche Programmheft für aufgeschlossene Städter. www.stadtblatt-osnabrueck.de

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FOTO: REBECCA BRASSE<br />

FOTO: THOMAS WÜBKER<br />

Kunsthalle<br />

Osnabrück<br />

Katharina Pötter, CDU: Will den Neumarkt<br />

gern komplett verkehrsfrei haben<br />

Thomas Thiele, FDP: Bringt eine neue Konzerthalle<br />

am Neumarkt oder Güterbahnhof ins Spiel<br />

paar Minuten zu spät. Aber ein schlechtes Omen<br />

ist das nicht. Irgendeine wichtige Personalsache...<br />

Was folgt, ist lebendig, offen, locker. Mit viel Stehenbleiben,<br />

Draufdeuten. Einmal mischt sich ein<br />

CDU-Wähler ein, älter schon. Steht, starrt, lobt irgendwas,<br />

lässt sich aber abwehren.<br />

Pötter, stellt sich schnell heraus, schaut gern<br />

nach vorn, und das am liebsten positiv. An der<br />

maroden Johannisstraße, auf dem verkehrslärmigen,<br />

leerstandsbelasteten Neumarkt, verdrängt<br />

sie zwar die Probleme nicht, spricht aber lieber<br />

über Chancen. Viel neuer Wohnraum soll entstehen,<br />

für „mehr Leben in der Innenstadt“. Den Neumarkt<br />

würde sie gern komplett verkehrsfrei haben,<br />

ÖPNV inklusive, das sei eine „Herausforderung<br />

der nächsten 5 bis 10 Jahre“. Ihr Politikersprech<br />

hält sich dabei in Grenzen. Wenn sie Sachen<br />

sagt wie „man muss sehr ehrlich mit allem<br />

hier sein“, hört sich das nicht an wie eine Floskel,<br />

jedenfalls nicht allzu sehr.<br />

Vor Galerie Kaufhof sprechen wir über das Sterben<br />

des Einzelhandels, über Neu- und Zwischennutzungen,<br />

auch kulturelle. Beim Weitergehen<br />

lobt Pötter den bunten Kiez der Redlinger Straße<br />

als „Blaupause für die Altstadt“. Statt des Parkplatzes<br />

am Haarmannsbrunnen kann sie sich<br />

Wohnbebauung denken. Für die Innenstadt will<br />

sie „mehr Aufenthaltsqualität auch für Leute, die<br />

nicht nur kommen, um zu konsumieren“.<br />

Ankunft am Theater, etwas verspätet. Klar, Pötter<br />

sagt, was man eben sagt bei solchen Gelegenheiten:<br />

Gutes Haus, und so. Aber die geplante Sanierung<br />

für 80 Millionen? Schwierig, zumal nach<br />

Corona. Überhaupt: Man müsse über die Zahl der<br />

kulturellen Leuchtürme der Stadt nachdenken,<br />

auch über Privatisierungen. Nur nach Chancen<br />

hört sich das nicht an.<br />

HARFF-PETER SCHÖNHERR<br />

Reagiert ziemlich spontan<br />

Der Liberale liebt das „du“, ist sofort „on fire“ und kennt<br />

keine Berührungsängste. Gerne gibt er den erregten<br />

Bürger.<br />

thomas Thiele kommt mit seinem Fahrrad<br />

zum Treffpunkt in der Johannisstraße und<br />

ist sofort „on fire“. „Die Busse sind der Killer“,<br />

sagt er. Die Ansammlung der türkischen und<br />

arabischen Läden sieht er nicht als Gettobildung.<br />

Im Gegenteil: „Die gehen mit behinderten Menschen<br />

ganz unkompliziert um.“ Als es im Rat<br />

um den Bau des Hauses ging, in dem eine<br />

inklusive Mieterschaft leben soll, sei das in der<br />

Politik kontrovers diskutiert worden. „Was<br />

glaubst du, was es da für Widerstände im Rat<br />

gab?“<br />

Thomas Thiele duzt jeden, der er trifft. Der 64-<br />

jährige Freidemokrat geht bewusst durch die<br />

Schmuddelecken. Hinter dem ehemaligen Kaufhaus<br />

Wöhrl steht eine Gruppe von Jugendlichen,<br />

die dort laut debattiert. Als sich Thiele vor der<br />

Bretterfassade von „Ypso“ fotografieren lässt,<br />

kommt eine 15-Jährige aus der Gruppe, stellt sich<br />

neben Thiele und posiert.<br />

Der sieht das locker und posiert mit ihr. Das<br />

Mädchen hat damit offensichtlich nicht gerechnet.<br />

Als sie darüber aufgeklärt wird, dass der Herr<br />

in hellblauer Chino und rosa Polo Oberbürgermeister-Kandidat<br />

ist, wirkt sie eingeschüchtert. „Ich<br />

wähle dich“, sagt sie. Den Einwand, er habe als<br />

FDP-Kandidat kaum Chancen bei der OB-Wahl,<br />

wischt er vom Tisch: „Die Leute wählen mich,<br />

nicht die FDP.“<br />

Vor dem Eingang zum Kamp bleibt Thomas<br />

Thiele ein weiteres Mal stehen. „Das ist die Zukunft<br />

der Stadt“, sagt er und zeigt vor der Baustelle<br />

vor H&M nach schräg gegenüber. Er meint<br />

die Mischung aus alter Architektur des Land -<br />

gerichts und der modernen Bauweise des Hasehauses.<br />

Aber er verweilt nicht lange bei einem<br />

Thema.<br />

Bisweilen hat man den Eindruck, man spricht<br />

nicht mit einem Politiker, sondern mit einem erregten<br />

Bürger. Thiele schimpft über die Entscheidungen<br />

des Stadtrates, wie die fehlenden Radwege<br />

auf dem Neumarkt oder die 80-Millionen-Investition<br />

ins Theater. „Das geht gar nicht.“ Er<br />

bringt eine neue Konzerthalle ins Spiel, die am<br />

Neumarkt oder am Güterbahnhof gebaut werden<br />

könne.<br />

THOMAS WÜBKER<br />

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www.kunsthalle.osnabrueck.de

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