07.07.2021 Aufrufe

STADTBLATT Juli 2021

Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. Sie ist seit über 30 Jahren am Markt als das monatliche Programmheft für aufgeschlossene Städter. www.stadtblatt-osnabrueck.de

Das STADTBLATT ist die führende und verkaufsstärkste Stadtillustrierte für Osnabrück und Umgebung. Sie ist seit über 30 Jahren am Markt als das monatliche Programmheft für aufgeschlossene Städter. www.stadtblatt-osnabrueck.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

musik<br />

Open-Air-Offensive<br />

Der Konzertbetrieb erwacht nach und nach aus seinem coronabedingten Dornröschenschlaf.<br />

Der Bastard Club und das Musikbüro sorgen mit dem „HafenSommer21“ für den Osnabrücker<br />

Festival-Startschuss.<br />

FOTO: MARTHA FRIEDEL<br />

von Anfang <strong>Juli</strong> bis Ende September<br />

sind rund fünfzig<br />

Veranstaltungen im Kreativquartier<br />

Hafen geplant, selbstverständlich<br />

unter Einhaltung aller Hygieneregeln.<br />

Organisiert wird der „HafenSommer21“<br />

vom Bastard Club und<br />

dem Musikbüro. „Unsere Lieblingsräume<br />

wie der Bastard Club, die Kleine<br />

Freiheit oder der Ostbunker konnten<br />

nur mit sehr geringer Kapazität oder<br />

gar nicht bespielt werden“, erinnert<br />

sich Marco Gausmann vom Musikbüro.<br />

„Da war schnell klar: Das geht nur<br />

draußen. Die Hardcore Family als Trägerverein<br />

des Bastard Clubs sah das<br />

genauso. Zusammen mit Dirk Altenrath<br />

begannen dann die Planungen.“<br />

Mit der „Initiative Musik“, dem Fachbereich<br />

Kultur der Stadt und den Osnabrücker<br />

Stadtwerken konnten Sponsoren<br />

ins Boot geholt werden, so Gausmann.<br />

Das Programm ist breit gefächert von<br />

Folkige Rocksongs: Wallis Bird klingt, als würde Eva Cassidy Irish Folk machen<br />

FOTO: JENS OELLERMANN<br />

Rock über Rap bis Jazz, Metal, Indie<br />

und Comedy. „Dafür haben wir noch<br />

weitere Veranstalter*innen dazu geholt,<br />

die spitzenmäßige Acts buchen<br />

konnten“, bekräftigt Gausmann. So<br />

kann sich das Publikum auf die Antilopen<br />

Gang, Die Höchste Eisenbahn<br />

oder Serdar Somuncu freuen. „Mein<br />

persönliches Highlight ist das Konzert<br />

von Duesenjaeger. Die neue Hoffnung<br />

am Osnabrücker Indie- und Punkhimmel.<br />

Es sind aber noch viel mehr Granaten<br />

dabei!“<br />

So zum Beispiel Razz. Die Emser Jungs<br />

gründeten ihre Band noch zu Schulzeiten<br />

und fanden sich kurz danach<br />

auf den ganz großen Festivalbühnen<br />

wieder. 2017 schauten Razz auch beim<br />

„Popsalon“ vorbei und gingen mit<br />

Mando Diao auf Tour. Nach zwei Alben<br />

und vielen Konzerten begann mit dem<br />

gemeinsamen Umzug nach Berlin die<br />

Neu- und Selbstfindungsphase. Ergebnis<br />

ist die gerade erschienene neue EP<br />

„Might Delete Later“, die sich nicht<br />

nur im Titel mit den Schattenseiten<br />

der sozialen Medien auseinandersetzt.<br />

Empfehlenswert ist auch der Auftritt<br />

von Wallis Bird. Die Singer-Songwriterin<br />

wurde in Irland geboren, lebt aber<br />

seit längerem in Berlin. Ihre erste Gitarre<br />

bekam Bird bereits mit zwei Jahren<br />

von ihrem Vater geschenkt. Da die<br />

geborene Linkshänderin nach einem<br />

Rasenmäherunfall an der linken Hand<br />

nur noch vier Finger hat, spielt sie eine<br />

Rechtshändergitarre seitenverkehrt.<br />

Alternative Post-Wave-Rock: Razz<br />

schauten 2017 beim „Popsalon“ vorbei<br />

und gingen mit Mando Diao auf Tour<br />

Das „Polychrom Jazz Festival“ ist<br />

ebenso Teil des Programms wie das<br />

Metal-„OS-Feast III.I“. Außerdem wird<br />

die „Komische Sommernacht“ von den<br />

Kneipen der Stadt in den Hafen verlegt.<br />

Ein großes Bestreben der Veranstalter<br />

war es, so viele Acts aus der Region<br />

wie möglich im Programm unterzubringen.<br />

So kann man sich unter anderem<br />

auf Auftritte von North Alone,<br />

der Blues Company, Iron Walrus oder<br />

Hi!Spencer freuen. Alle Veranstaltungen<br />

bieten Platz für ca. 300<br />

Besucher*innen.<br />

Trotz der Unwägbarkeiten, die immer<br />

noch in Betracht gezogen werden<br />

müssen, sieht Marco Gausmann positiv<br />

auf die nächsten Monate: „Wir sind<br />

guter Dinge, dass der ‚HafenSommer‘<br />

den Startschuss für die Wiederinbetriebnahme<br />

der Live-Szene darstellt.<br />

Eins hat das Projekt jetzt schon gebracht.<br />

So intensiv wurde hier wohl<br />

noch nie zusammengearbeitet. Das<br />

zeigt, dass die lokale Szene echt was<br />

kann.“<br />

MALTE SCHIPPER<br />

P 1.7.-26.9., Kreativquartier Hafen<br />

www.hafensommer21.de<br />

Bescherung im Sommer<br />

Nach der Online-Edition gibt es das „Morgenland Festival“<br />

nun wieder live und in echt. „Wir freuen uns, wie Kinder auf<br />

Weihnachten“, sagt Festival-Chef Michael Dreyer.<br />

FOTO: LIUDMILA-JEREMIES<br />

seit 2005 bietet die Veranstaltungsreihe<br />

eine Plattform,<br />

auf der Abendland und<br />

Morgenland in einen offenen, kreativen<br />

Dialog treten. Allerdings musste<br />

das Programm aus Pandemiegründen<br />

immer wieder angepasst werden. „Wir<br />

mussten irgendwann akzeptieren,<br />

dass wir überhaupt nicht mit Musikern<br />

aus dem Ausland werden arbeiten<br />

können“, resümiert Michael Dreyer. So<br />

wurde ein komplett neues Programm<br />

mit Musikerinnen und Musikern erarbeitet,<br />

die zurzeit in Deutschland leben.<br />

„Das war eine große Herausforderung“,<br />

so der Festivalchef.<br />

Zum Beispiel das Zusammentreffen<br />

des Giovanni Weiss Quartetts und<br />

Kreativer Dialog: Trompeter Frederik Köster trifft auf den Oudisten Mohannad Nasser<br />

Jazzviolinist Sandro Roy. Das wird<br />

dann etwas vom „Hot Club de France“<br />

haben, den die Legenden Django Reinhardt<br />

und Stéphane Grappelli in den<br />

1930er Jahren betrieben. Bei dem Konzerten<br />

mischen die Künstler Standards<br />

mit Eigenkompositionen, verbinden<br />

Vergangenheit und Gegenwart des<br />

„Gipsy Swing“.<br />

Ein weiteres ungewöhnliches Zusammenspiel<br />

verspricht der Abend mit<br />

Mohannad Nasser und Frederik Köster.<br />

Der Trompeter Köster, der an der Osnabrücker<br />

Hochschule unterrichtet,<br />

trifft hier auf den syrischen Oudisten<br />

Nasser, der sein traditionelles Spiel<br />

gern an Klassik, Jazz oder Flamenco<br />

anpasst. Nasser und Köster begegneten<br />

sich vor vier Jahren in Beirut bei<br />

der „Global Week For Syria“.<br />

Alle Konzerte finden im Schlossinnenhof<br />

unter den aktuellen Hygienebestimmungen<br />

statt. Der neue Spielort<br />

ist für Michael Dreyer von Vorteil.<br />

„Wenn der Wettergott mitspielt, werden<br />

wir dort eine zauberhafte Atmosphäre<br />

haben.“ Und dass es überhaupt<br />

wieder losgeht, macht ihn besonders<br />

glücklich: „Wir freuen uns, wie Kinder<br />

auf Weihnachten und sind genauso<br />

aufgeregt.“<br />

MALTE SCHIPPER<br />

P 9.-17.7., Schlossinnenhof<br />

www.morgenland-festival.com<br />

22 <strong>STADTBLATT</strong> 7.<strong>2021</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!