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Wozzeck - Institut für Szenische Interpretation von Musik + Theater

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der Einfühlung den gestischen Charakter der atonalen <strong>Musik</strong> Bergs hörend, singend, gehend<br />

und gestikulierend und verbinden Körperhaltungen mit musikalischen "Haltungen".<br />

2.1. Vorbereitung der Einfühlung<br />

Während der gesamten Unterrichtseinheit ist der Klassenraum möglichst leer. Es gibt lediglich<br />

eine Verkleidungsecke und einen grö×eren Stuhlkreis um die Spielfläche herum. - Da die<br />

Vorbereitung der Einfühlung mit der Rollenverteilung verbunden ist, ist sie eines der heikelsten<br />

Momente bei der gesamten szenischen <strong>Interpretation</strong>. Leider gibt es hierbei wenige Tricks<br />

und Hilfsmittel, wie man sich zwischen Selbstbestimmung der SchülerInnen und gelenkter<br />

Manipulation durchmanövrieren kann oder soll.<br />

Rollenvorstellung: Aus der Wirtshausszene (1. Unterrichtseinheit)<br />

sind die Grundcharakteristika der im ><strong>Wozzeck</strong>< agierenden Personen bekannt. Explizit gibt<br />

es im ><strong>Wozzeck</strong>< 7 grö×ere und 3 weitere, kleinere Rollen (Narr, 2 Handwerskburschen). Bei<br />

mehr als 1O SchülerInnen können Rollen doppelt besetzt oder aber - wie in der 1. Unterrichtseinheit<br />

- weitere Rollen hinzuerfunden werden (z.B. Soldaten, Wirt). Doppelbesetzungen der<br />

Hauptrollen - <strong>Wozzeck</strong>, Marie, Tambourmajor, Andres - sind nach bisherigen Erfahrungen zu<br />

empfehlen, weil in den meisten Szenen Verhaltens- und Handlungsvarianten verschiedener<br />

Personen erarbeitet werden.<br />

Rollenzuordnung: Für jede Rolle gibt es eine (bei Doppelbesetzungen entsprechend mehrere)<br />

Toncassette(n). Diese Cassetten enthalten eine 1 bis 2 Minuten lange Passage aus der Oper,<br />

und<br />

eine kurze Phrase, die Bestandteil der längeren Passage ist und mehrfach hintereinander wiederholt<br />

wird (HB2). Ferner gibt es zu jeder Rolle eine Rollenkarte (SM4). - Sobald einE SchülerIn<br />

bereit ist, eine Rolle zu übernehmen, erhält sie/er eine entsprechende Toncassette sowie<br />

die Rollenkarte.<br />

Verkleiden: Die SchülerInnen lesen ihre Rollenkarte durch,<br />

suchen sich aus den mitgebrachten Kleidern passende Stücke aus und verkleiden sich. Sie<br />

überlegen sich auch, ob sie ein charakteristisches Requisit (Hut, Stock, Brille, Säbel, Tasche,<br />

Schal, Augenbinde usw.) verwenden möchten.<br />

In allen späteren Szenen ist Verkleiden das äu×ere Zeichen der Rollenübernahme. Dieser<br />

Vorgang sollte sehr Ernst genommen werden. Die Verkleidung ist auch bei der Überwindung<br />

<strong>von</strong> Hemmungen vor der Rollenübernahme sehr hilfreich.<br />

2.2. Individuelle Geh- und Singhaltungen<br />

Die individuelle Einfühlung beginnt mit musikbezogenen Übungen. Obgleich diese Übungen<br />

oft schwer fallen, stehen sie doch zeitlich vor den einfacheren Übungen zur "Rollenbiografie",<br />

weil sie die Auseinandersetzung mit der musikalischen Personencharakterisierung in den Mit-<br />

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