* In Anknüpfung an die Sprechhaltungen zur Rollenbiografie können folgende Fragen zur musikalischen Personencharakteristik diskutiert werden: Passen die musikalischen Gesten zur Person? Kriterien: enthalten sie einen charakteristischen Bewegungsimpuls, sind sie psychologisch eindeutig, drücken sie Gefühlszustände aus? Pa×t die <strong>Musik</strong> zum Text? Wenn ja, warum, wie, wodurch? Sind in den Rollenbiografien Momente der <strong>Musik</strong> wiederzufinden? Wenn ja, welche? Anmerkung: Die ><strong>Wozzeck</strong>
kann in Singhaltungen erfahren werden. Ihr entspricht eine Spielhaltung auf seiten der Soldaten, die die Militärmusik spielen und die man sich wohl kaum schäbig genug vorstellen sollte. 3.1. Spiel- und Singhaltungen <strong>von</strong> Soldaten und Frauen Eine Militärkapelle zieht durch die Stra×e vorbei an dem Haus, in dem Marie wohnt. Marie steht am Fenster und hört dem Aufmarsch zu. Aus Begeisterung singt sie ein Lied vor sich hin: "Soldaten, Soldaten sind schöne Burschen!" - mehr Text gibt es nicht. Die Melodie dieses Liedes ist das musikalische Material, mit dem die SchülerInnen Sing-, Geh- und Spielhaltungen ausprobieren sollen. Indem sie erfahren, da× dieselbe <strong>Musik</strong> Material <strong>für</strong> ganz unterschiedliche Haltungen sein kann, erkennen sie auch etwas <strong>von</strong> der Ambivalenz der Situation, in der sich bissige Ironie und bedingungslose Begeisterung durchdringen. Einfühlung in die Gruppen Soldaten und Frauen: Die Klasse wird in zwei Gruppen eingeteilt, die sich jeweils als Stadtsoldaten (überwiegend Schüler) bzw. Frauen (überwiegend Schülerinnen) verkleiden. * Die 1. Gruppe wird als Stadtsoldaten eingefühlt. Möglicher Einfühlungstext: Du bist Stadtsoldat geworden, weil es <strong>für</strong> Dich die einzige Möglichkeit war, ein bi×chen Geld zu verdienen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Du warst froh, da× man Dich genommen hat, so bist Du dem ganzen Dreck, Elend und Hunger entkommen, in dem viele Deiner Verwandten leben. Es ist Dir auch gelungen, in die <strong>Musik</strong>kapelle aufgenommen zu werden. Da hast Du einige Privilegien, mu×t oft nicht so hart arbeiten und kannst Dich der Bevölkerung zeigen. Allzuviele Fehler darfst Du beim Spielen nicht machen, aber das Wichtigste ist: laut und marschmä×ig. "Der Rhythmus mu× stimmen", sagt der Tambourmajor, der vor Dir hergeht. Heute Abend geht's mit dem Soldaten-Lied durch die Gassen. Da werden die Mädchen an den Fenstern stehen und mitsingen und die Kinder Dir nachlaufen. * Die 2. Gruppe wird als Frauen der Kleinstadt eingefühlt. Möglicher Einfühlungstext: Es ist ja ziemlich ruhig in Deiner Stadt, obgleich es viele Leute gibt, die arbeitslos sind und einfach so auf der Stra×e rumhängen. Gelegentliche Diebstähle, Raufereien oder Überfälle. In solchen Fällen versucht meist jemand, einen Stadtsoldaten herbeizurufen, der <strong>für</strong> Ruhe und Ordnung sorgen soll. Manchmal machen die Soldaten auch unschuldige Leute an, was ja nur der Einschüchterung dienen soll. Die Soldaten Deiner Stadt kommen alle aus anderen Teilen Hessens, Du kennst sie nicht persönlich. Man sagt, es gibt auch Frauen, die es mit den Soldaten um Geld treiben. Die abendliche Parade der Militärkapelle ist die gro×e Abwechslung des Tages. Hört sich zwar schräg an, sieht aber doch ganz gut aus. Und zum Mitsingen ist's allemal rhythmisch genug. <strong>Musik</strong>alische Vorübungen: 23
- Seite 1 und 2: Szenische Interpretation von Alban
- Seite 3 und 4: Der vorliegende Band ist so angeleg
- Seite 5 und 6: entwicklung) von Erlebnissen zustan
- Seite 7 und 8: angesprochen, die von Berg mit kün
- Seite 9 und 10: Peiniger und Ausbeuter dieser armen
- Seite 11 und 12: Berg hat versucht, ein großes musi
- Seite 13 und 14: terrorisieren und zur Bibel als let
- Seite 15 und 16: Dabei "sortiert" sich vieles der zu
- Seite 17 und 18: Weiterführungen: * Inwiefern spieg
- Seite 19 und 20: telpunkt der Einfühlung stellen. D
- Seite 21: Was bedeutet Dir Religion, die Kirc
- Seite 25 und 26: gemacht. Hat sich für die Frauen d
- Seite 27 und 28: Gesangspart kann auch von mehreren
- Seite 29 und 30: Hausaufgabe: Schriftliche Stellungn
- Seite 31 und 32: Abbildung [12]: Das Rasieren als ko
- Seite 33 und 34: Vorbereitung des Spiels mit der Ang
- Seite 35 und 36: Sachbezogenes Feedback: In welchen
- Seite 37 und 38: * Marie ist ratlos, hilflos. Sie ve
- Seite 39 und 40: ("Wenn ich erst am Sonntag...", HB2
- Seite 41 und 42: ___________________________________
- Seite 43 und 44: diese Ähnlichkeit? Was kann es dar
- Seite 45 und 46: Stille Post (Vorbereitung des szeni
- Seite 47 und 48: Die Wirtshausszene ist den Schüler
- Seite 49 und 50: * Tambourmajor poltert herein und g
- Seite 51 und 52: das Repertoire der Umgangsweisen Ma
- Seite 53 und 54: versucht werden, den augmentierten
- Seite 55 und 56: Veränderung des Standbildes und Ko
- Seite 57 und 58: Rollenkarten und Dokumente zur Einf
- Seite 59 und 60: Marie Du heißt Marie und bist seit
- Seite 61 und 62: Andres Du bist Andres, ein Stadtsol
- Seite 63 und 64: Doktor Du bist Arzt, Wissenschaftle
- Seite 65 und 66: Handwerksbursche 1 Du bist Handwerk
- Seite 67 und 68: Margret Du bist Margret und wohnst
- Seite 69 und 70: Musiker Du nennst dich "Musiker", w
- Seite 71 und 72: SM1: Rollenkarten zur vorübergehen
- Seite 73:
Zum Leben in hessischen Kleinstädt
- Seite 76 und 77:
Alma Mahler-Werfel schreibt in ihre
- Seite 78 und 79:
SM7 Wiegenlied Marie zu ihrem Kind:
- Seite 80 und 81:
Drei Texte zu dieser Szene: SM9 Dok
- Seite 82 und 83:
SM12 Woyzecks Wahnsinn aus wissensc
- Seite 84 und 85:
SM14 "Rühr mich nicht an!"-Szene o
- Seite 86 und 87:
SM16 "Ist doch selber Schuld, die d
- Seite 88 und 89:
SM18 Maries Phantasien als musikali
- Seite 90 und 91:
SM20 Nahrungsexperimente im Dienste
- Seite 92 und 93:
SM23 Maries schlechtes Gewissen "Au
- Seite 94 und 95:
Ringelreihen aus Georg Scherers "Al
- Seite 96 und 97:
S. FREUD: Vorlesungen zur Einführu
- Seite 98:
DERS.: Umgang mit Musik im erfahrun