Wozzeck - Institut für Szenische Interpretation von Musik + Theater
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der vorangegangenen Diskussion am meisten überzeugt hat. Sie können zur <strong>Musik</strong> sprechen,<br />
singen oder nur gestikulieren.<br />
4.4. Doktorszene (als Erweiterung)<br />
Die Doktorszene führt <strong>Wozzeck</strong> in einem besonders makabren Abhängigkeitsverhältnis vor,<br />
in dem <strong>Wozzeck</strong> das Versuchsobjekt eines Menschen ist, der als hessisch-kleinstädtischer<br />
Privatgelehrter vom Grö×enwahn des wissenschaftlich-technischen Fortschritts befallen ist.<br />
Doch <strong>Wozzeck</strong> wei× auch, da×, je "interessanter" er sich darstellt, er umso mehr "Zulage"<br />
bekommt.<br />
Vorbereitung der szenischen Improvisation zu <strong>Musik</strong>: Alle SchülerInnen lesen den Text der 4.<br />
Szene des 1. Aktes durch. Die in der 2. Unterrichtseinheit als Doktor und <strong>Wozzeck</strong> eingefühlten<br />
SchülerInnen spielen im folgenden improvisiert zur Szenenmusik Alban Bergs die Situation<br />
"Der Doktor untersucht <strong>Wozzeck</strong>". Sie machen sich klar, welche Grundhaltung ihr Spiel<br />
bestimmen soll. Alle übrigen SchülerInnen wählen sich eine Rolle aus, aus deren Sicht sie die<br />
Doktorszene beobachten wollen. Sie machen sich klar, was sie vom Doktor halten und wie sie<br />
über die Menschenexperimente des Doktors denken.<br />
Auf Anweisung des Doktors wird die Arztpraxis eingerichtet: Umkleidekabine, Vorhang,<br />
Tisch, Stuhl, Liege, Kleiderständer usw. Die SpielerInnen verkleiden sich, der Doktor hat geeignete<br />
Geräte.<br />
<strong>Szenische</strong> Improvisation mit <strong>Musik</strong>stop (MET21): Einfühlung der beiden SpielerInnen. Die<br />
<strong>Musik</strong> der 4. Szene läuft komplett ab (HB9). Der Doktor untersucht <strong>Wozzeck</strong>, ohne genau auf<br />
den Text der Oper zu achten. Doktor und <strong>Wozzeck</strong> sprechen nicht. - Die (Rollen-)<br />
BeobachterInnen halten durch einen "Stop!"-Ruf die <strong>Musik</strong> dann an, wenn sie meinen sagen<br />
zu müssen, was sie vom Doktor halten. Beim "Stop!"-Ruf frieren Doktor und <strong>Wozzeck</strong> zu<br />
einem Standbild ein. Der/die BeobachterIn tritt zu <strong>Wozzeck</strong> oder zum Doktor und sagt diese<br />
Meinung in geeigneter Weise (Möglichkeiten siehe MET21). Danach geht <strong>Musik</strong> und Spiel<br />
weiter... Zum Abschlu×: Ausfühlung.<br />
Hören der <strong>Musik</strong> und sachbezogenes Feedback: Die Szenenmusik wird noch einmal vollständig<br />
vorgespielt. Alle hören der <strong>Musik</strong> zu. In einer anschlie×enden Diskussion werden folgende<br />
Fragen diskutiert: Ist der Doktor verrückt oder krank? Wer hat eine fixe Idee, der Doktor<br />
oder <strong>Wozzeck</strong>? Macht sich der Doktor vor <strong>Wozzeck</strong> lächerlich? Ist <strong>Wozzeck</strong> gegenüber den<br />
Äu×erungen des Doktors gleichgültig? Möchte <strong>Wozzeck</strong> den Doktor beruhigen? Möchte<br />
<strong>Wozzeck</strong> beim Doktor Verständnis gewinnen? Wenn ja, wo<strong>für</strong>?<br />
4.5. Feeback, Weiterführung<br />
Erfarungsbezogenes Feedback: In einem Blitzlicht (MET3O) äu×ern sich die SchülerInnen<br />
reihum zur Frage, welche der vielen Situationen, in denen sie <strong>Wozzeck</strong> gesehen, gespielt und<br />
gehört haben, <strong>für</strong> sie die eindrucksvollste gewesen ist.<br />
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