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WIKO 2023 – Das Wirtschaftsmagazin für Altmühlfranken

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

Der Wirtschaftskompass Altmühlfranken stellt leistungsfähige Unternehmen der Region vor und widmet sich in Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen der Gegenwart und Zukunft der regionalen Wirtschaftswelt.

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<strong>Das</strong> Geld liegt nicht mehr<br />

auf der Straße. Denn die<br />

Kommunen sparen in<br />

Krisenzeiten vor allem<br />

an der Infrastruktur. Den<br />

Straßenbaufirmen macht<br />

das nur kurzfristig Sorgen.<br />

Der Haus- und Wohnungsbau hat ein<br />

paar Risse im Beton bekommen (siehe<br />

den Artikel „<strong>Das</strong> Ende des großen Bauens“),<br />

aber gebaut werden ja auch noch<br />

andere Dinge. Zum Beispiel Straßen.<br />

Im Unterschied zum Wohnungsbau,<br />

wo das Gros der Betriebe im Landkreis<br />

zwischen fünf und 15 Angestellten<br />

liegt, gibt es im Straßenbau noch<br />

einige größere Firmen. Zum Beispiel<br />

Fiegl in Pleinfeld oder Hirschmann in<br />

Treuchtlingen.<br />

Bei Letzterem dürfte es sich mit seinen<br />

120 Mitarbeitern um das größte Bauunternehmen<br />

im Landkreis handeln.<br />

Beste Voraussetzungen, um sich bei<br />

einem Ortstermin die Lage erläutern<br />

zu lassen. Man trifft sich im Besprechungsraum<br />

in Treuchtlingen. An der<br />

Wand ein großformatiges Bild der Baustelle<br />

der BMW-Welt in München, wo<br />

man mit Spezialbeton ein besonderes<br />

Fundament gegossen hat.<br />

Ein Prestigeprojekt, aber nicht der Alltag<br />

der Treuchtlinger Firma. „Wir sind<br />

in einem Radius von 80 Kilometern tätig.<br />

Unsere Überzeugung ist, dass alle<br />

unsere Mitarbeiter am Ende des Tages<br />

in ihrem eigenen Bett schlafen sollen“,<br />

sagt Markus Nelkel. Er ist derzeit als<br />

Prokurist bei der Hirschmann KG tätig<br />

und steigt ab 2024 in die technische<br />

Geschäftsführung der Firma auf.<br />

In der Hackordnung des Straßenbaus<br />

sortiert sich die Firma Hirschmann in<br />

der Regionalklasse ein. Eine Ebene<br />

unter den großen Mittelständlern wie<br />

einem Max Bögl. Und damit wäre man<br />

bei einem der Probleme, die man hierzulande<br />

hat. Denn die großen Mittelständler<br />

sind von noch Größeren von<br />

ihren Fleischtrögen vertrieben worden.<br />

Und jetzt sind sie auf der Suche nach<br />

neuen Futterstellen.<br />

„<strong>Das</strong> Problem ist die A3“, sagt Nelkel<br />

Die 73 Kilometer zwischen Würzburg<br />

und Nürnberg sind Deutschlands<br />

größte Autobahnbaustelle. Zugleich<br />

sind sie auch das größte Public-Private-<br />

Partnership-Projekt der Bundesrepublik.<br />

Dabei finanziert ein Großinvestor<br />

den Ausbau und setzt ihn auch gleich<br />

um <strong>–</strong> da<strong>für</strong> erhält er über Jahrzehnte<br />

hinweg Gebühren vom Staat. Zwar<br />

hat der Rechnungshof schon gerügt,<br />

dass derlei Zusammenarbeiten beileibe<br />

nicht immer billiger <strong>für</strong> die öffentliche<br />

Hand kommen, aber sie werden trotzdem<br />

immer beliebter.<br />

Und das wirkt sich auch auf regionale<br />

Unternehmen im Straßenbau wie<br />

Hirschmann aus. Denn die Folge dieser<br />

Zusammenarbeit sind immer gigantischere<br />

Ausschreibungsvolumen, die<br />

36<br />

<strong>WIKO</strong> Ausgabe <strong>2023</strong>

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