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Mit »undsonst?!« durchs Broichtal - Alsdorfer Stadtmagazin

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Emmi und Rike Kucharzik, zwei<br />

Mädchen aus Duffesheide im Alter<br />

von 16 und 18 Jahren, pilgerten<br />

in den Sommerferien die letzten<br />

200 km des Jakobsweges von<br />

Léon nach Santiago de Compostela.<br />

Insgesamt waren sie sechs Tage<br />

unterwegs und haben währenddessen<br />

viele interessante Leute<br />

getroffen und reichlich neue Erfahrungen<br />

gesammelt, von denen sie<br />

uns gerne im Folgenden berichten.<br />

Nach einem letzten Frühstück mit<br />

unseren Eltern am Wohnmobil, auf<br />

einem Campingplatz in Spanien<br />

machen wir uns mit unserem Auto<br />

auf die Suche nach dem Jakobsweg.<br />

Kurz vor Cacabellos dann entdecken<br />

wir an einer Landstraße ein Warnschild<br />

„Achtung Pilger“ und eine<br />

erstaunlich große Anzahl von Leuten<br />

in wetterfester Kleidung und mit großen<br />

Rucksäcken überqueren die Straße.<br />

Hier muss er sein: Der Jakobsweg!<br />

Und dann heißt es Abschied nehmen<br />

und mit der Menge los laufen. Es ist<br />

ein komisches Gefühl ins Ungewisse<br />

zu gehen, nicht zu wissen was genau<br />

man zu erwarten hat, denn nur eins<br />

ist sicher: nächste Woche ist jeden<br />

Tag Wandern angesagt. Doch so<br />

schwer einem die ersten Schritte auch<br />

fallen, man kommt schnell rein ins<br />

Pilgern. Immer wieder begegnen wir<br />

auf unserer „großen Schnitzeljagd“,<br />

gekennzeichnet durch gelbe Pfeile und<br />

Jakobsmuscheln, verschieden Pilgern.<br />

Alten, Jungen, Pilgergruppen, Einzelkämpfern,<br />

Koreanern, Brasilianern,<br />

Polen und vor allem Spaniern, doch<br />

all diese unterschiedlichen Menschen<br />

haben ein gemeinsames Ziel: das Grab<br />

des Apostels Jakob.<br />

Nach über 20 km Wandern durch kleine<br />

Dörfchen und über Weinberge kommen<br />

wir in Trabadelos in einer sehr gepflegten<br />

und ruhigen Herberge unter und<br />

werfen uns erstmal todmüde in unse-<br />

re Hochbetten. Schon bald kommt die<br />

Frage auf, warum wir uns das überhaupt<br />

angetan haben. Unser Füße<br />

sind voller Blasen und bei jedem Schritt<br />

machen sich unsere Beine bemerkbar.<br />

Doch am nächsten Tag geht es schon<br />

früh morgens los und überrascht stellen<br />

wir beide fest, dass uns der Pilgergeist<br />

über Nacht gepackt hat.<br />

Beim Wandern durch die schöne Region<br />

Galicien vergisst man schnell die<br />

Schmerzen und je weiter man läuft,<br />

desto mehr Zufriedenheit breitet sich<br />

in einem aus. Tag für Tag stellen wir so<br />

neue persönliche Kilometerrekorde auf.<br />

Schnell kommt man mit anderen Pilgern<br />

in ein Gespräch, viele von ihnen<br />

trifft man immer wieder, egal ob unterwegs<br />

oder abends in den Herbergen,<br />

die, je mehr man sich Santiago nähert,<br />

nicht nur immer teurer, sondern auch<br />

voller werden. So kann es vorkommen,<br />

dass man schon nachmittags keinen<br />

Platz mehr in einer Herberge bekommt<br />

und in eine kalte Kapelle oder Scheune<br />

ausweichen muss. Ein Platz zum<br />

Schlafen findet sich jedoch immer.<br />

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PILGERREISE NACH SANTIAGO JUGEND<br />

Jetzt neu<br />

gegenüber - im<br />

ehemaligen<br />

PLUS!<br />

Die Tage vergehen wie im Flug, auch<br />

wenn man nicht nur Glücksmomente,<br />

sondern auch schlechte Tage durchlebt.<br />

<strong>Mit</strong> jedem Schritt werden die Kilometer<br />

bis Santiago weniger.<br />

Für unseren letzten Tag haben wir uns<br />

eine 40 km-Etappe vorgenommen und<br />

mit einem gemischten Gefühl aus Vorfreude<br />

auf Santiago und Trauer über<br />

das baldige Ende, pilgern wir bei warmen<br />

Temperaturen durch Wälder und<br />

kleine Ortschaften. Die 40 Kilometer<br />

vergehen erstaunlich schnell durch<br />

die Begleitung von Woori, unserer<br />

Koreanerin, zwei Spaniern, die nur<br />

spanisch mit uns reden und dauerhaft<br />

über unsere Schuhe meckern konnten<br />

und einer netten gemischten Gruppe,<br />

mit denen wir unsere letzten Kilometer<br />

meistern. Nochmal gestärkt durch<br />

ein Pilgermenu am <strong>Mit</strong>tag erreichen<br />

wir nachmittags, nach sechs Tagen<br />

Wandern Santiago de Compostela.<br />

Was für ein Gefühl!<br />

Nach Klärung einiger organisatorischer<br />

Dinge geht es für uns direkt in<br />

die historische Altstadt, wo wir den<br />

September/Oktober/November 33<br />

Abend vor der Kathedrale verbringen.<br />

Am nächsten Tag holen wir uns zuallererst<br />

unsere Pilgerurkunde am Pilgerbüro<br />

ab. Danach geht es direkt in die<br />

Kathedrale, die zwar beeindruckend,<br />

aber auch schon in den frühen Morgenstunden<br />

ziemlich überfüllt ist. Nach<br />

der Besichtigung und Umarmung der<br />

Apostelstatue sind wir offiziell keine<br />

Pilger mehr, doch in einem sind wir<br />

uns beide einig: Wir werden nochmal<br />

kommen und dann die ganzen 800<br />

km spanischen Jakobsweg von Saint-<br />

Jean-Pied-de-Port an gehen. Denn es<br />

ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.<br />

ALSDORFER STADTMAGAZIN 4/09

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