Mit »undsonst?!« durchs Broichtal - Alsdorfer Stadtmagazin

Seit 20 Jahren malt der Künstler Albert Borchardt
stets vor Ort in der Landschaft. Jetzt stellt er eine
Auswahl seiner Bilder auf Einladung des Kunstvereins
Alsdorf und der Stadt Alsdorf aus. Eröffnet
wird die Ausstellung unter dem Titel “Auf Jakobswegen
unterwegs” am Sonntag, 8. November,
11.30 Uhr, im Foyer des Alsdorfer Rathauses. Bei
der Eröffnung ist der Künstler anwesend.
Seine typischen Bilder entstehen im Format 18 x
24 Zentimeter. Dabei legt der 1961 in Hitzhof/
Siegkreis geborene Maler keinen Wert auf die Wieder-Erkennbarkeit
einer bestimmten Ansicht. Mit
konzeptueller Strenge nähert sich der Villa-Romana-Preisträger
den Landschaftsräumen. Während
ausgedehnter Wanderungen vor Ort wird das
Gesehene sofort in ein abstrahiertes Form- und
Farbgefüge umgesetzt und trifft dabei die jeweilige
Atmosphäre dieser Landschaft. Lieblich sind diese
Miniaturlandschaften nicht, dafür sorgen schon die
verhaltenen Grün-, Braun- und Beigetöne. Ihre Farbigkeit
ist auch das einzig Verbindende dieser
merkwürdigerweise gereihten Bilder. Denn eine
Serie, deren Arbeiten ein Motiv immer wieder variiert,
verbirgt sich nicht dahinter. Borchardts Bilder
bestechen vielmehr durch ihre kompositorische
Kraft. Als könnten sie nur so und nicht anders
gemalt sein, besitzen sie etwas ungemein Selbstverständliches
und fassen doch im kleinen Format
eine ganze Welt.
Es ist nachzuvollziehen, dass die Jakobswege in
idealer Weise genau sein Thema sind, das ihm sehr
entgegen kommt und auf denen er in den letzten
Jahren wanderte. Albert Borchardt betrachtet darüber
hinaus den Jakobsweg als großes europäisches
Wegnetz. An den Pilgerwegen lässt sich die
Kulturgeschichte Europas ablesen. Sie sind Kulturstraßen,
die dazu beitragen können, Entfernungen,
Grenzen und Sprachbarrieren zu überwinden. Das
schon seit Jahrhunderten.
Neben seinen typischen Landschaftsbildern zeigt
Albert Borchardt auf seinen Großformaten Ausschnitte
aus der Landschaft. Wenn auch für den
AUSSTELLUNG ALBERT BORCHARDT KUNST
Albert Borchardt
Auf Jakobswegen unterwegs...
Betrachter auf den ersten Blick diese
Arbeiten nahezu monochrom und
gegenstandslos erscheinen, sind sie
vielmehr konkret und realistisch.
Der Realismus, der sich hier ganz auf
die dichte Nahsicht eines Gegenstandes
konzentriert, führt dazu, dass die
Malerei hier fast vergrößert und die
September/Oktober/November 45
Oberflächen wie durch ein Mikroskop
in ihren Strukturen erkennen lassen.
Die Ausstellung ist bis Freitag,
27. November, während der
Öffnungszeiten des Rathauses zu
sehen, und zwar montags bis
freitags von 8.30 bis 12 Uhr und
mittwochs von 14 bis 18 Uhr.
ALSDORFER STADTMAGAZIN 4/09