Mit »undsonst?!« durchs Broichtal - Alsdorfer Stadtmagazin

Ein etwas anderer Verein
Roland Dammers im Gespräch mit
Klaus (MÄC) Hampshire,
dem Kassenwart der „The Looser’s“
Ein Teil der Mitglieder zum Erinnerungsfoto beim Clubhauswechsel vom Bergschlösschen
zum Willi Schlenter in den Dorfkrug nach Alt-Ofden.
Vlnr hintere Reihe: Klaus Hampshire, Gerd Schuster, Simone Frantzen, Daniel
Schröder, René Frantzen; vorne vlnr: Heike Wollermann, Griseldis Ellerhausen,
Birgit Frantzen und Heiko Loske
Ich gebe es zu, wenn ich mal wieder
rein zufällig beim Zappen durch die
Fernsehprogramme bei »Eurosport«
lande, schaue ich mir auch schon mal
die etwas unbekannteren Sportarten
an, Motor-Rennboote oder auch Wasserballett
habe ich auf diese Weise
kennengelernt. In der Regel schalte
ich nach ein paar Minuten weiter, da
ich weder ein Rennboot besitze noch
Ambitionen habe minutenlang die
Luft anzuhalten und dabei graziös zu
schwimmen. Beim Dart ist das schon
etwas Anderes. Ich besitze eine elektronische
Dartsscheibe und spiele
regelmäßig mit bzw. gegen meine
Tochter eine Partie. So schaue ich mir
entsprechende Berichte immer wieder
mal an, um die Treffsicherheit mir und
fast dem Rest der Welt unbekannte
Sportler zu bewundern oder ehrlich
gesagt zu beneiden.
So nahm ich auch freudig den Auftrag
an, mich mit Klaus Hampshire, im Folgenden
nur noch »MÄC« genannt, zu
treffen. Als Kassenwart der »The Looser’s«
möchte er mir etwas über das
Darts-Spiel im Allgemeinen und seinem
Verein im Besonderen erzählen.
Wann das Darts erfunden wurde ist
nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich
wurde es im 19. Jahrhundert in England
erfunden. Sicher ist aber auf
jeden Fall, dass es seit 1908 in englischen
Pubs gespielt werden darf. In
England fanden dann auch die ersten
sportlichen Wettbewerbe statt.
»MÄC« erzählt mir nun zuerst einmal
die harten Fakten über den Verein:
Die »The Looser’s« (die Schreibweise
ist übrigens absichtlich falsch(!)) gibt
es mittlerweile auch schon seit 20
Jahren. Wer sie genau gegründet hat,
ist mittlerweile in Vergessenheit geraten.
Der Verein hat zurzeit 26 aktive
und 2 nichtaktive Mitglieder, der
Frauenanteil beträgt über ein Drittel!
Vorsitzende ist derzeit Birgit Frantzen
und ihr Stellvertreter heißt Heiko
Loske. Vereinsstandort ist die Gaststätte
»Zum Dorfkrug« in Alt-Ofden.
Dort stehen vier Automaten-Darts, die
für diese Dartsvariante nötig sind.
Damit es nicht zu eng wird, sind die
Automaten auf zwei Räume verteilt.
»The Looser’s« sind Mitglied im
DSAB, das ist der Deutsche Sportautomaten
Bund e. V.. Sie spielen dabei
in der »Grenzlandliga« der größten
Teilliga im DSAB dem alleine 430
Dartsvereine angehören. Je nach
Spielstärke spielt eine Mannschaft
mit ihren vier Spielern und zwei
Ersatzspielern in der »A«(spielstärkste),
»B« (mittelstark) oder »C« –
Liga, in der die Anfänger oder spielschwächsten
Mannschaften gegeneinander
antreten. Gespielt wird in Gruppen,
die in der Regel aus acht Mannschaften
bestehen. Pro Jahr werden
zwei volle Saisons gespielt an deren
Ende man jeweils auf- bzw. absteigen
kann. Die besten können über die
Bezirks- und Oberbezirksliga bis in
die Bundesliga aufsteigen. Zwei
Mannschaften des Vereins spielen
auch noch in der »Deutschen Hobby
Dart Liga«, deren Spielbetrieb anders
organisiert ist. »Die beiden Ligen
ergänzen sich«, erklärt »MÄC«,
warum ein Verein in zwei verschiedenen
Ligen spielt.
»Wir nehmen aber auch einmal im
Jahr an einem Einzelturnier teil oder
spielen im Verein gegeneinander.«
Einer der Höhepunkte des Jahres ist
der Grenzland – Cup mit 2.500 Teilnehmern.
Jetzt erfahre ich die Sachen, die mich
persönlich ganz besonders interessieren:
»Das Schöne an unserem Sport
ist, dass jeder ihn ausüben kann. In
der Spielstärke gibt es keine Unterschiede
zwischen den Geschlechtern.
Deswegen sind die Mannschaften
auch gemischt. Auch die Kosten halten
sich sehr in Grenzen: Ein Vierersatz
Dartpfeile kostet maximal 160,bis
180,- Euro, aber mit Darts für 15,bis
20,- Euro ist man auch sehr gut
bedient. Anders als in vielen Sportarten
kommt es nicht auf die Qualität
des Materials sondern vor allem auf
die Fähigkeiten der Spieler an!
Ein Trikotzwang besteht in der DSAB
nicht. Weitere Kosten entstehen nur
durch den Münzeinwurf in die Automaten,
wobei 5 Spiele 2,- Euro
kosten. Aus diesen Einnahmen wird
der gesamte Ligabetrieb finanziert.
Kleinere Preisgelder gibt es für die
Vereine auch schon mal.«
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DART-CLUB SPORT
September/Oktober/November 55
»Was ist eigentlich das Besondere an
diesem Sport und an eurem Verein?«
frage ich »MÄC«.
»Er macht einfach Spaß«, ist die spontane
Antwort. Es ist nun mal ein Kneipensport,
bei dem jeder, egal wie gut
oder schlecht er spielt, schnell Erfolge
feiern kann und Anschluss findet.
»The Looser’s« sind nicht auf Leistung
fixiert! Wir wollen Spaß haben
und sind keine Leistungssportler. Die
Geselligkeit kommt bei uns nicht zu
kurz. Wir nehmen an den Festen der
Liga, wie zum Beispiel »Dart an
Bord« auf dem Rhein, teil.
Aber vor allem setzen wir uns bei den
Turnieren nicht unter Druck. Wir spielen
als Mannschaft! Bei uns wird keiner
fertig gemacht, wenn er einen
schlechten Tag hatte und wenn es
mal ganz schlecht oder besonders gut
läuft, bekommen auch die schwächeren
Ersatzspieler Gelegenheit, vor
Publikum im Wettkampf zu spielen.
Nun frage ich »MÄC«, wie ich meine
Leistungen im Darts verbessern kann.
»Das ist schwer zu sagen! Es gibt
keine ideale Wurftechnik oder Körperhaltung.
Jeder muss seinen eigenen
Stil finden und weiterentwickeln!
Aber eines ist beim Automaten-Darts
sehr wichtig: Man muss rechnen können!
Darts ist ein taktischer Sport.
Wenn man das kleine 1 x 1 nicht
beherrscht, wirft man unklug und verschlechtert
seine Chancen auf den
Sieg.«
Gäste oder Interessenten sind
übrigens immer willkommen. Das
Training findet jeden Mittwoch im
Dorfkrug ab 18:00 Uhr statt.
e-mail: k-bujna@t-online.de
Internet: www.bujna.de
ALSDORFER STADTMAGAZIN 4/09