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54 PORTRAIT<br />
Am Puls<br />
Schon als Kind schnupperte<br />
Manuela täglich Radioluft – ihr<br />
Bruder betrieb in den 1980er<br />
Jahren einen privaten Radiosender,<br />
und nach der Schule<br />
konnte sie es kaum erwarten<br />
zu schauen, was ihr Bruder<br />
da im Studio so machte.<br />
Mit 16 moderierte sie dann<br />
ihre erste Sendung, und<br />
nach der Matura absolvierte<br />
sie ein mehrwöchiges<br />
Praktikum beim WiKu. Ihr<br />
definitives Medium wurde<br />
aber schließlich das Fernsehen.<br />
Manuela Vontavon. Seit<br />
1. April neue Chefredakteurin<br />
des ORF-Nachrichtenmagazins<br />
Südtirol heute.<br />
Ein bekanntes Gesicht für die<br />
Südtiroler, die bis April <strong>2022</strong><br />
ab 18.30 bzw. 19.30 Uhr fast<br />
täglich ihre Moderation oder ihre<br />
Berichte verfolgten. Manuela<br />
Vontavon ist Journalistin mit Leib<br />
und Seele, sie ist vielseitig interessiert,<br />
geht den Dingen gerne<br />
auf den Grund, scheut sich nicht,<br />
sich in neue Themenbereiche<br />
vorzuwagen. Politik, Psychologie,<br />
Wissenschaft, Kultur und warum<br />
nicht, auch ein bisschen Sport.<br />
Ein Horizont von 360 Grad<br />
als Essenz der journalistischen<br />
Arbeit: wahrnehmen, nachgehen,<br />
vertiefen, prüfen und vermitteln.<br />
„Ich bewege gerne etwas“<br />
Sie geht gerne auf Menschen zu,<br />
ist offen und gleichzeitig sehr ausgeglichen,<br />
sowohl als Person als<br />
auch in ihrer Berichterstattung.<br />
Die aparte Frau mit dem dunklen<br />
Kurzhaarschnitt würde sich dabei<br />
nicht als Karrierefrau bezeichnen,<br />
auch wenn sie jetzt als Chefredakteurin<br />
eine sehr hohe Stufe der<br />
Karriereleiter erreicht hat. „Ich<br />
sehe mich eher als Macherin.<br />
Ich bewege gerne etwas, bin<br />
gern dabei!“<br />
Die Chefredaktion der ORF-<br />
Südtirol-heute-Redaktion ist eine<br />
Berufung zum rechten Zeitpunkt.<br />
Seit der Geburt ihrer beiden<br />
Kinder Felix (16) und Linda (14)<br />
hat sie 50 Prozent gearbeitet, in<br />
den letzten Jahren gemeinsam mit<br />
ihrer Kollegin Sabine Amhof als<br />
stellvertretende Chefredakteurin.<br />
Jetzt sind die Kinder selbstständig,<br />
und sie kann sich voll ihrer neuen<br />
Aufgabe widmen.<br />
Die ersten Wochen im neuen<br />
Job erlebt sie als ausgesprochen<br />
anstrengend. Sich neu orientieren,<br />
mit allem vertraut machen und<br />
einen neuen Blick auf die tägliche<br />
Arbeit erarbeiten, ist eine große<br />
Herausforderung. Die sie gerne,<br />
wenn auch mit etwas Wehmut<br />
angenommen hat. Die tägliche<br />
journalistische Arbeit wird ihr<br />
fehlen. Als Chefredakteurin wird<br />
sie weniger Gelegenheit haben,<br />
rauszugehen, mit Leuten in Kontakt<br />
zu treten, zusammen mit dem<br />
Kamerateam Berichte zusammenzustellen,<br />
die ebenso informativ<br />
wie auch spannend und unterhaltsam<br />
sind. Aber wenn die Einarbeitungsphase<br />
vorbei ist, wird sie sich<br />
einen Freiraum schaffen, um auch<br />
ihre wahre Berufung als Journalistin<br />
noch leben zu können. Ihr<br />
tägliches Brot ist jetzt allerdings<br />
vor allem Koordination.<br />
Gute Themen im Team<br />
Sie ist von Anfang an im Orf-<br />
Südtirol-Team. Mit Ausnahme von<br />
ihrem in den Ruhestand getretenen<br />
Vorgänger Siegfried Giuliani und<br />
dem ehemaligen Rai-Journalisten<br />
Gernot Mussner waren 1996 alle<br />
Redaktionsmitglieder Neulinge<br />
im TV-Journalismus. Learning by<br />
doing. Wichtig sind für Manuela<br />
Vontavon die Zusammenarbeit im<br />
Team, eine gute Themenauswahl,<br />
die richtige Entscheidung, wer<br />
macht was, und auch das Schaffen<br />
von Freiräumen. Sie möchte die