der gemeinderat Mai 2022
Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit
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Umwelt<br />
Abwasser<br />
Umwelt<br />
Die Kläranlage im Beuroner Ortsteil<br />
Neidingen wurde im vergangenen Jahr<br />
mo<strong>der</strong>nisiert und erweitert.<br />
MODERNE ABWASSER-<br />
BESEITIGUNG<br />
Das Land Baden-Württemberg treibt<br />
den Zusammenschluss kleinerer Kläranlagen<br />
voran. Der Hintergrund sind<br />
wirtschaftliche und betriebliche Aspekte<br />
sowie <strong>der</strong> Gewässerschutz. Größere<br />
Kläranlagen können kostengünstiger<br />
betrieben werden und laufen in <strong>der</strong><br />
Regel stabiler. Zudem können höhere<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Reinigungsleistung<br />
auf einer größeren Kläranlage<br />
interkommunal besser finanziert und<br />
umgesetzt werden.<br />
DER AUTOR<br />
Dominik Bordt arbeitet bei <strong>der</strong> BIT<br />
Ingenieure AG am Standort Villingen-<br />
Schwenningen.<br />
Wasserreinigung<br />
Mo<strong>der</strong>n und effizient<br />
Um ihre Abwasserversorgung wirtschaftlicher und gleichzeitig ökologischer<br />
zu gestalten, haben die beiden Gemeinden Irndorf und Beuron ihre<br />
Kläranlagen zusammengelegt.<br />
Die Gemeinden Irndorf und Beuron<br />
in Baden-Württemberg haben ihre<br />
Kläranlagen stillgelegt und die<br />
Abwässer an die Kläranlage Neidingen<br />
angeschlossen. Dabei waren nicht nur<br />
zwei Gemeinden betroffen, son<strong>der</strong>n auch<br />
zwei Regierungspräsidien: Irndorf (rund<br />
780 Einwohner) liegt im Landkreis Tuttlingen,<br />
das zum Regierungspräsidium<br />
Freiburg gehört. Beuron (rund 700 Einwohner)<br />
befindet sich im Landkreis Sigmaringen,<br />
das zum Regierungspräsidium<br />
Tübingen gehört. Die wasserrechtliche<br />
Genehmigung <strong>der</strong> beiden Kläranlagen lief<br />
aus, und es bestand Investitionsbedarf.<br />
Ein Abwasserstrukturgutachten ermittelte<br />
als wirtschaftlichste Alternative, die<br />
Kläranlagen in Irndorf und Beuron stillzulegen<br />
und die Kläranlage im Beuroner<br />
Ortsteil Neidingen zu erweitern.<br />
Der Anschluss <strong>der</strong> beiden Kläranlagen<br />
an die Kläranlage Neidingen hatte mehrere<br />
Konsequenzen: einen Abwasserzweckverband<br />
(AZV) Obere Donau zu<br />
gründen, die biologische Reinigungsstufe<br />
<strong>der</strong> Kläranlage Neidingen deutlich zu<br />
vergrößern und neue Funktionalitäten zu<br />
erweitern sowie schließlich neue Abwasserzuleitungen<br />
von Irndorf und Beuron<br />
zur Neidinger Kläranlage zu<br />
legen.<br />
Der AZV ermöglicht es den Gemeinden<br />
und den Regierungspräsidien, interkommunal<br />
und landesweit zusammenzuarbeiten.<br />
Über den Verband können sie gemeinsam<br />
den Kläranlagenausbau sowie<br />
die weitere Betreuung <strong>der</strong> Kläranlage finanziell<br />
regeln. Die BIT Ingenieure AG<br />
hat die beiden Gemeinden bei <strong>der</strong> Gründung<br />
des AZV beratend begleitet sowie<br />
16 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/22<br />
Foto: BIT Ingenieure AG<br />
Foto: Anticimex GmbH<br />
die Mo<strong>der</strong>nisierung und Erweiterung <strong>der</strong><br />
Kläranlage in Neidingen geplant und umgesetzt.<br />
3,5 MILLIONEN EURO VOM LAND<br />
Die erste Klärstufe, die vom Ende <strong>der</strong><br />
1980er Jahre stammte, war komplett zu<br />
erneuern und auf die neue Größe anzupassen.<br />
Wegen <strong>der</strong> sehr engen Platzverhältnisse<br />
mussten die in <strong>der</strong> Regel runden<br />
Nachklärbecken rechteckig ausgeführt<br />
werden. Dadurch wurde die Leistungsfähigkeit<br />
verdoppelt. Der Tank für die<br />
Fällmittelzugabe zur Phosphatelimination<br />
wurde erneuert, das Zulaufpumpwerk<br />
<strong>der</strong> neuen Größe angepasst sowie<br />
die vorhandene Denitrifikation erweitert<br />
und auf den neuesten Stand <strong>der</strong> Technik<br />
gebracht. Eine Kompaktanlage im Zulauf<br />
kombiniert Sand- und Fettfang. Für die<br />
elektronische Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
wurde ein neues Prozessleitsystem<br />
eingebaut, das eine Fernüberwachung<br />
und -wartung erlaubt. Der Umbau<br />
erfolgte unter laufendem Betrieb.<br />
Anzeige<br />
Nach dem rund fünf Millionen Euro<br />
teuren Umbau inklusive des zugehörigen<br />
Leitungsbaus entspricht die Kläranlage<br />
Neidingen einer nahezu neuwertigen Anlage.<br />
Sie ist energieeffizient, geht über die<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kommunalwasserrichtlinie<br />
hinaus und erfüllt die Vorgaben<br />
<strong>der</strong> Reinhalteordnung kommunales Abwasser<br />
(ROkA) für das sensible Einzugsgebiet<br />
Obere Donau. Die Regel <strong>der</strong> EG-<br />
Wasserrahmenrichtlinie, Gewässer in<br />
einem guten ökologischen und chemischen<br />
Zustand zu erhalten, wird eingehalten,<br />
die Wasserqualität <strong>der</strong> Donau<br />
„nachhaltig verbessert“ – so <strong>der</strong> damalige<br />
Umweltminister Frank Untersteller bei<br />
<strong>der</strong> Vergabe <strong>der</strong> Landesför<strong>der</strong>mittel in<br />
Höhe von 3,5 Millionen Euro.<br />
Die Anlage liegt in einem Überschwemmungsgebiet<br />
und stellt an die Zuleitungen<br />
hohe wasserschutzrechtliche Anfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Die neuen Zuleitungen von Irndorf<br />
und Beuron queren zudem Wasserschutzgebiete,<br />
so genannte Fauna-Flora-<br />
Habitate (FFH-Gebiete), und kreuzen<br />
mehrmals die Donau. Vorgabe war daher,<br />
die Rohre so umweltschonend wie möglich<br />
zu verlegen und dabei die wasserschutz-,<br />
landschafts- sowie naturschutzrechtlichen<br />
Vorgaben einzuhalten. Teilweise<br />
durfte die Oberfläche aus Landschafts-<br />
und Naturschutzgründen nicht<br />
gestört werden. Eine Rohrverlegung war,<br />
wie etwa bei den Querungen <strong>der</strong> Donau,<br />
oft nur im Spülverfahren möglich.<br />
Eingriffe bei <strong>der</strong> Rohrverlegung waren<br />
zu egalisieren, die Oberfläche wie<strong>der</strong> herzustellen.<br />
So musste seitlicher Bewuchs<br />
ausgehoben und nach den Bauarbeiten<br />
wie<strong>der</strong> eingebaut werden. Alle Rohre sind<br />
aus PEHD-Kunststoff. Sie wurden mit<br />
Muffen miteinan<strong>der</strong> verbunden und verschweißt,<br />
o<strong>der</strong> die Rohrenden wurden<br />
aufeinan<strong>der</strong>gepresst und mittels Heizelementstumpfschweißverfahren<br />
miteinan<strong>der</strong><br />
verschmolzen.<br />
Die Kläranlage ist nun seit gut einem<br />
Jahr in Betrieb. Sie läuft nahezu störungsfrei.<br />
Am 10. Juli <strong>2022</strong> will <strong>der</strong> AZV Obere<br />
Donau einen Tag <strong>der</strong> offenen Tür veranstalten<br />
– eine gute Gelegenheit für Gemein<strong>der</strong>äte<br />
sowie Entschei<strong>der</strong> in Kommunen,<br />
die Kläranlage Neidingen in Augenschein<br />
zu nehmen. Dominik Bordt<br />
Ratten ohne Gift und gesetzeskonform bekämpfen<br />
Die Smart Pipe von Anticimex unterstützt<br />
Kommunen bei <strong>der</strong> Beseitigung von Nagetieren<br />
in <strong>der</strong> Kanalisation – ohne den Einsatz<br />
von Gift.<br />
Die vollautomatische<br />
Schlagfalle Smart<br />
Pipe hilft beim<br />
Bekämpfen von<br />
Ratten im Kanal.<br />
In den vergangenen Jahren wurde die Bekämpfung<br />
von Ratten in <strong>der</strong> Kanalisation mittels Gift<br />
immer strenger reguliert. Grundlage sind die<br />
Risikomin<strong>der</strong>ungsmaßnahmen. Bereits seit<br />
2018 gilt, dass <strong>der</strong> Kö<strong>der</strong> nicht mehr mit Wasser<br />
in Berührung kommen darf. Wer also Kö<strong>der</strong>material<br />
am Draht im Schacht ausbringt,<br />
muss darauf achten, dieses bei Regen o<strong>der</strong><br />
Rückstauereignissen rechtzeitig wie<strong>der</strong> einzusammeln.<br />
Das ist allerdings organisatorisch<br />
und personell nicht darstellbar<br />
– abgesehen davon,<br />
dass je<strong>der</strong> Vorgang<br />
akribisch dokumentiert<br />
werden muss. Zudem schimmelt das<br />
Kö<strong>der</strong>material in <strong>der</strong> feuchten Schachtumgebung<br />
schnell und wird damit für die Nager unattraktiv.<br />
Darum arbeitet das Unternehmen Anticimex<br />
bereits seit mehr als zehn Jahren mit <strong>der</strong><br />
Smart Pipe.<br />
Automatische Dokumentation<br />
Bei <strong>der</strong> Smart Pipe handelt es<br />
sich um eine vollautomatische<br />
Schlagfalle zur Rattenbekämpfung<br />
im Kanal. Das System wird<br />
im Gerinne installiert und erfasst<br />
den Nager, sobald er sich nähert.<br />
Dafür ist kein Bohren notwendig.<br />
Außerdem wird das Schachtbauwerk<br />
nicht beschädigt. Befindet<br />
sich das Tier unter dem Gerät,<br />
schießen Bolzen nach unten und<br />
erschlagen die Ratte. Diese wird<br />
anschließend mit dem nächsten<br />
Spülfluss weggespült.<br />
Die in <strong>der</strong> Steuereinheit verbaute<br />
SIM-Karte sendet danach<br />
die Schusszahlen in einem<br />
definierten Intervall an den Abwasserbetrieb.<br />
Werden über einen bestimmten Zeitraum<br />
keine Schüsse mehr erfasst, gilt <strong>der</strong> Bereich als<br />
rattenfrei und die Smart Pipe kann umplatziert<br />
werden.<br />
Auf diese Weise gibt es keinen Gifteintrag ins<br />
Gewässer und Nicht-Zieltiere werden nicht vergiftet.<br />
Außerdem geschieht die Dokumentation<br />
automatisch. Ferner können sich keine Resistenzen<br />
bilden. Die Rattenbekämpfung läuft rund<br />
um die Uhr, 24 Stunden am Tag. Das System<br />
wurde vom Umweltbundesamt getestet und<br />
freigegeben.<br />
Anticimex GmbH & Co.KG<br />
Hammerbrookstraße 47 a<br />
20097 Hamburg<br />
Tel. 0800 233 04 00<br />
info@anticimex.de<br />
www.anticimex.de/smart/smart-pipe<br />
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