der gemeinderat Mai 2022
Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit
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EXTRA<br />
Feuerwehr<br />
EXTRA<br />
Bevölkerungsschutz<br />
Hilfe aus<br />
<strong>der</strong> Luft<br />
Mehrere Kommunen und Kreise<br />
in Mecklenburg-Vorpommern<br />
setzen Drohnen ein, um<br />
die Feuerwehrkräfte bei ihren<br />
Einsätzen zu unterstützen.<br />
Dazu gehört auch <strong>der</strong> Landkreis<br />
Ludwigslust-Parchim.<br />
DER AUTOR<br />
Dennis Aukstein ist Fachgebietsleiter<br />
Katastrophenschutz im Fachdienst<br />
Brand- und Katastrophenschutz des<br />
Landkreises Ludwigslust-Parchim.<br />
Ein Waldbrand auf einem ehemaligen<br />
Truppenübungsplatzgelände in<br />
<strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Stadt Lübtheen (rund<br />
4600 Einwohner) im Westen Mecklenburg-Vorpommerns:<br />
Dort konnte <strong>der</strong><br />
Landkreis Ludwigslust-Parchim im Sommer<br />
2019 umfassende Erfahrungen sammeln.<br />
Der Brand hatte eine Ausdehnung<br />
von annähernd 1000 Hektar und war damit<br />
<strong>der</strong> größte in <strong>der</strong> Geschichte des Bundeslandes.<br />
Da ein Großteil dieser Waldflächen<br />
in einem munitionsbelasteten<br />
Gebiet liegt, ergaben sich neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
für die Einsatztaktik <strong>der</strong><br />
Feuerwehren in <strong>der</strong> Brandbekämpfung.<br />
Landrat Stefan Sternberg reagierte<br />
auf diesen Brand in einem beson<strong>der</strong>en<br />
Gefahrengebiet mit <strong>der</strong> Beschaffung von<br />
vier Drohnen für den Katastrophenschutz<br />
im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die<br />
erste von ihnen konnte im Februar <strong>2022</strong><br />
an die Freiwillige Feuerwehr Stolpe übergeben<br />
werden. Drei weitere Drohnen sollen<br />
bis Ende des zweiten Quartals an<br />
weitere Freiwillige Feuerwehren im Kreis<br />
ausgeliefert werden.<br />
Die Drohnen ermöglichen die umfangreiche<br />
Erkundung eines Schadensgebietes<br />
aus sicherem Abstand. Dieser Abstand ist<br />
bei munitionsbelasteten Flächen, wie sie<br />
in zahlreichen Waldgebieten des Landkreises<br />
Ludwigslust-Parchim vorkommen,<br />
von enormer Bedeutung, um die<br />
Kameraden <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehren<br />
nicht zu gefährden.<br />
VIELFÄLTIG EINSETZBAR<br />
Bil<strong>der</strong> und Videoaufnahmen werden sowohl<br />
mit <strong>der</strong> optischen Kamera als auch<br />
mit <strong>der</strong> Wärmebildkamera gemacht, die<br />
an <strong>der</strong> Drohne vorhanden ist. Mit ihrer<br />
Hilfe kann die Einsatzleitung im Falle<br />
eines Brandes effektivere Löschmaßnahmen<br />
einleiten und den Einsatzerfolg<br />
überprüfen.<br />
Die Drohnen werden aber nicht nur für<br />
die Brandbekämpfung auf Vegetationsflächen,<br />
son<strong>der</strong>n sehr vielfältig eingesetzt.<br />
Unter an<strong>der</strong>em werden sie für die<br />
Suche vermisster Personen an Land und<br />
zu Wasser sowie zur Koordination von<br />
Einsatzkräften und Fahrzeugen an unübersichtlichen<br />
Einsatzstellen gebraucht.<br />
Darüber hinaus kann eine Warnung <strong>der</strong><br />
Bevölkerung bei Evakuierungen o<strong>der</strong><br />
möglichen Gefahren über einen Lautsprecher<br />
erfolgen, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Drohne angebracht<br />
ist.<br />
Seit Februar <strong>2022</strong> kann <strong>der</strong> Erkundungstrupp<br />
Luft, wie er offiziell bezeichnet<br />
wird, eine Reihe von Einsätzen nachweisen.<br />
Er kam unter an<strong>der</strong>em sowohl<br />
Fotos: Adobe Stock/aengza001, Freiwillige Feuerwehr Stolpe<br />
zur Kadaversuche bei <strong>der</strong> Tierseuche <strong>der</strong><br />
Afrikanischen Schweinepest als auch bei<br />
einer vermissten Person an einem Gewässer<br />
zum Einsatz. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Leitstelle haben gezeigt, wie facettenreich<br />
sich das Einsatzspektrum <strong>der</strong> Einheit<br />
gestaltet.<br />
Eine Schulung von Drohnenpilotinnen<br />
und -piloten im Sicherheitsbereich ist<br />
nach Luftverkehrsordnung bislang nicht<br />
vorgesehen. Sie werden jedoch in beson<strong>der</strong>en<br />
Stresssituationen eingesetzt und<br />
müssen zu je<strong>der</strong> Tages- und Nachtzeit<br />
volle Leistung bringen. Daher werden die<br />
Drohnenpiloten im Landkreis Ludwigslust-Parchim<br />
auf diese Einsatzmaßnahmen<br />
umfangreich vorbereitet und müssen<br />
zwei EU-Kompetenznachweise für Drohnenpiloten<br />
(A2 und A1/3) sowie Flugpraxis<br />
nachweisen.<br />
Die Drohnen ermöglichen es dem Katastrophenschutz,<br />
sich taktisch neu auszurichten,<br />
und geben Einsatzkräften<br />
wichtige Informationen zur Abarbeitung<br />
von Schadenslagen jeglicher Art. Der<br />
Landkreis Ludwigslust-Parchim wird<br />
auch in Zukunft in innovative Technik<br />
zur Unterstützung <strong>der</strong> ehrenamtlichen<br />
Helfer investieren.<br />
<br />
Dennis Aukstein<br />
Sie informierten sich im Frühjahr <strong>2022</strong> über<br />
den Einsatz von Drohnen: Ludwigslust-Parchims<br />
Landrat Stefan Sternberg (2. v. l.) und<br />
Brigadegeneral Andreas Henne (stellvertreten<strong>der</strong><br />
Kommandeur des Kommandos Territoriale<br />
Aufgaben <strong>der</strong> Bundeswehr, 3. v. l.). Die Drohnen<br />
wurden bisher unter an<strong>der</strong>em bei <strong>der</strong> Suche<br />
nach Fallwild im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Afrikanischen Schweinepest genutzt.<br />
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Die erste Drohne, die <strong>der</strong> Landkreis<br />
Ludwigslust-Parchim beschafft hat,<br />
wurde im Februar an die Freiwillige<br />
Feuerwehr Stolpe übergeben.<br />
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