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der gemeinderat Mai 2022

Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit

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• Sensibilisierung<br />

• Überarbeitung<br />

• Zusammenarbeit<br />

• Rückhaltepotenziale<br />

• Planung<br />

• Informationen<br />

• gemeinsames<br />

Hochwasser<br />

Umwelt<br />

Zerstörte Häuser und Straßen: Der<br />

Landkreis Ahrweiler (Foto) gehört zu den<br />

Gebieten, die am stärksten von den<br />

Überschwemmungen im Juli 2021<br />

betroffen waren.<br />

DAS KAHR-PROJEKT<br />

Begleitet wird die Hochwasserpartnerschaft<br />

Ahr durch das Projekt „Klimawandelanpassung,<br />

Hochwasservorsorge und<br />

Resilienz“ (KAHR). Das Projekt und<br />

seine 13 Verbundpartner begleiten den<br />

Wie<strong>der</strong>aufbau in Nordrhein-Westfalen<br />

und Rheinland-Pfalz. KAHR nimmt im<br />

Einzugsgebiet die Rückhaltepotenziale<br />

in den Blick und erstellt zweidimensionale,<br />

hydraulische Simulationen des<br />

Einflusses von Brückenbauwerken an<br />

<strong>der</strong> Ahr, um <strong>der</strong>en Einfluss auf das<br />

Abflussgeschehen zu minimieren.<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Annalena Goll ist Referentin für<br />

Hochwasser- und Starkregenvorsorge im<br />

Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz<br />

und Leiterin des Kompetenzzentrums<br />

Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement.<br />

Extremwetter<br />

Blick nach vorn<br />

Kurz nach <strong>der</strong> Flutkatastrophe im Sommer 2021 haben die Kommunen im<br />

Ahrtal damit begonnen, ein Hochwasservorsorgekonzept zu erstellen.<br />

Unterstützung erhalten sie dabei vom Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz.<br />

Die verheerende Flutkatastrophe<br />

vom Juli 2021 ist wortwörtlich als<br />

einschneidend zu bezeichnen.<br />

Rheinland-Pfalz kann im Bereich <strong>der</strong><br />

Hochwasservorsorge zwar in vielen Bereichen<br />

als Vorreiter betrachtet werden,<br />

dennoch müssen wir das System <strong>der</strong><br />

Hochwasservorsorge angesichts dieses<br />

Ereignisses neu bewerten und weiterentwickeln.<br />

Dies betrifft das gesamte Hochwasserrisikomanagement<br />

– von <strong>der</strong> Vorsorge<br />

über die Bewältigung im Ereignisfall<br />

bis hin zur Nachsorge. Der Klimawandel<br />

wird in Zukunft häufiger Extremereignisse<br />

mit sich bringen. Hierauf müssen<br />

sich Verwaltungen und Bürger einstellen<br />

und aus Erfahrungen lernen – nicht ohne<br />

Grund wird das Hochwasserrisikomanagement<br />

als Kreislauf dargestellt.<br />

Viele Bewohnerinnen und Bewohner in<br />

den betroffenen Flusstälern fragen sich<br />

im Nachgang zu den Julihochwassern mit<br />

Sorge, ob sich eine solche Katastrophe<br />

wie<strong>der</strong>holen o<strong>der</strong> bei ihnen ereignen<br />

könnte. Die Antwort: Die Hochwasservorsorge<br />

kann auf vielen Ebenen angepasst<br />

und verbessert werden. Doch bei allen<br />

Anstrengungen muss man ehrlich eingestehen,<br />

dass ein hun<strong>der</strong>tprozentiger<br />

Schutz vor Hochwasser sich nicht erreichen<br />

lässt. Hierfür sind Extremwetterereignisse<br />

in ihrer lokalen Ausprägung zu<br />

schwer prognostizierbar. Daher ist das<br />

Ziel <strong>der</strong> Hochwasservorsorge die Risikominimierung.<br />

Beim Wie<strong>der</strong>aufbau bietet<br />

sich zugleich die Chance, Entscheidungen<br />

mit Blick auf die voranschreitende<br />

Er<strong>der</strong>wärmung zu treffen. Bei <strong>der</strong> „Zukunftsregion<br />

Ahrtal“ wird <strong>der</strong> Klimaschutz<br />

daher vielerorts mitgedacht. Darin<br />

liegt eine Chance für die gesamte Region.<br />

HOCHWASSERPARTNERSCHAFT AHR<br />

Die Phase des Wie<strong>der</strong>aufbaus aus Sicht<br />

<strong>der</strong> Hochwasservorsorge wurde mit <strong>der</strong><br />

Sitzung <strong>der</strong> Hochwasserpartnerschaft<br />

Ahr (HWP) am 25. Oktober 2021 eingeleitet.<br />

Nach <strong>der</strong> Flutkatastrophe wurde als<br />

direkte Reaktion die Erstellung eines<br />

überörtlichen Hochwasservorsorgekonzeptes<br />

(HWVK) beschlossen. Darauf haben<br />

sich die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hochwasserpartnerschaft,<br />

die Kommunen des Landkreises<br />

Ahrweiler sowie weitere Kommu-<br />

Foto: Adobe Stock/Christian<br />

Anzeige<br />

nen des Einzugsgebiets im Landkreis<br />

Vulkaneifel verständigt. Der Landkreis<br />

Euskirchen in Nordrhein-Westfalen ist<br />

ebenfalls eingebunden. Die Partnerschaft<br />

reicht also über Grenzen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />

hinaus. Bei <strong>der</strong> HWP geht es nicht nur<br />

um die Entwicklung technischer Schutzeinrichtungen.<br />

Ein Vorsorgekonzept umfasst<br />

alle Elemente des Hochwasserrisikomanagements<br />

und vereint verschiedene<br />

Bausteine zum Thema Hochwasservorsorge.<br />

Hierzu gehören unter an<strong>der</strong>em:<br />

durch gemeinsame<br />

Übungen und Infoveranstaltungen,<br />

<strong>der</strong> Alarm- und<br />

Einsatzpläne,<br />

• Flächennutzungsplanung,<br />

mit weiteren<br />

Akteuren, zum Beispiel<br />

Landwirtschaft, Weinbau, Forst o<strong>der</strong><br />

auch Campingplatzbetreiber,<br />

in <strong>der</strong> Fläche,<br />

Alternative für den Sandsack bei Hochwasser<br />

Die Gründe für einen Wechsel weg vom klassischen Sandsack und hin zu Sandsack Alternativen können genauso vielfältig sein wie die<br />

Alternativen an sich. Dabei kann aber nicht jedes Produkt für jede Situation genutzt werden. Die beste Waffe im Kampf gegen Hochwasser<br />

und Starkregen ist Zeit!<br />

INERO Flutschutzbarrieren sind eine Alternative zu schweren, zeitaufwändigen Hochwasserschutzsystemen und Sandsäcken.<br />

Aufwand und Kapazitäten f. Schutzwall von<br />

100 Meter Länge bei 1 Meter Schutzhöhe<br />

Personal- und Zeitbedarf<br />

Logistik Platzbedarf und Lagerbedingungen für<br />

den Schutzwall<br />

von überörtlich wirksamen<br />

Maßnahmen des Wasserrückhalts,<br />

zu Pegel- und<br />

Meldewesen,<br />

Gewässerwie<strong>der</strong>herstellungskonzept.<br />

Ein erster wichtiger Baustein ist das Gewässerwie<strong>der</strong>herstellungskonzept.<br />

Hierbei<br />

stehen neben <strong>der</strong> Gefahrenbeseitigung<br />

die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Gewässerökologie,<br />

die Aktivierung von Auenstrukturen,<br />

die Schaffung von Rückhaltefunktionen<br />

sowie die Schaffung von Abflussflächen<br />

in besiedelten Bereichen im<br />

Vor<strong>der</strong>grund. Die Konzepterstellung<br />

wurde bereits, in fünf Teilabschnitte aufgeteilt,<br />

vergeben. Zusätzlich übernimmt<br />

ein Ingenieurbüro die Projektkoordination,<br />

um die einheitliche und ineinan<strong>der</strong>greifende<br />

Erstellung zu gewährleisten.<br />

Dies ist wichtig, denn Wasser macht nicht<br />

an Verwaltungsgrenzen halt.<br />

Die anschließende Umsetzung <strong>der</strong><br />

Maßnahmen liegt bei den Kommunen, die<br />

Sandsackwall<br />

37 Personen + 13 Ersatzkräfte. 5 Std. Aufbauzeit.<br />

LKW und Gabelstapler zum Transport & abladen <strong>der</strong><br />

Sandsäcke +1 Gulaschkanone für 50 Personen.<br />

200-280 Europaletten, entsprechen eine Fläche von<br />

192-569 m 2 . Wetter und Sonnen geschützt, trocken<br />

lagern. Regelmässig auf Fäulnis kontrollieren.<br />

für den Gewässerunterhalt zuständig<br />

sind. Die Zuständigkeit wird im Landeswassergesetz<br />

(LWG) in § 35 geregelt. Da<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen mitunter<br />

hohe Kosten verursachen, werden sie gemäß<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>richtlinie <strong>der</strong> Wasserwirtschaftsverwaltung<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Eine Katatstrophe wie das Hochwasser<br />

2021 darf niemals ohne Folgen bleiben.<br />

Hier sind alle Ebenen gefragt – das Land,<br />

die Kommunen und auch die Bürger müssen<br />

Wege finden, sich auf künftige Extremereignisse<br />

besser vorzubereiten. Naturnahe<br />

Gewässer mit Rückhaltepotenzialen,<br />

die im Hochwasserfall aktiviert<br />

werden können, und ein angepasster Gewässerunterhalt<br />

sind essenzielle Bausteine<br />

einer effektiven Hochwasser- und<br />

Starkregenvorsorge. Eine angepasste Flächennutzung<br />

kann dazu beitragen, Schadenspotenziale<br />

zu vermin<strong>der</strong>n und trotzdem<br />

ein Leben am Fluss zu ermöglichen.<br />

Eins ist klar: Die große Aufgabe <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

Hochwasservorsorge kann nur<br />

von einer Solidargemeinschaft <strong>der</strong> kommunalen<br />

Familie bewältigt werden.<br />

<br />

Annalena Goll<br />

Inero H100 Barriere<br />

6 Personen benötigen 1 Std. für den Aufbau.<br />

Ist das INERO System am Einsatzort werden<br />

keine weiteren Hilfsmittel benötigt.<br />

Keine beson<strong>der</strong>en Lagerbedingungen.100 Meter<br />

INERO H100 passen in 2 Systemboxen mit den<br />

Abmessungen 1500x1000x1100mm.<br />

INERO Barrieren haben ein geringes Gewicht. Das bedeutet reduzierte CO2 Emissionen beim Transport. Die Barrieren haben eine<br />

extrem lange Lebensdauer und sind zu 100% recyclebar.<br />

Als Partner bieten wir einen Full-Service-Ansatz von <strong>der</strong> Machbarkeit, über Planung und Ausarbeitung bis zur Übergabe Ihres Projekts.<br />

Wir entwickeln, fertigen, erhalten Arbeitsplätze und zahlen unsere Steuern in Deutschland!<br />

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RS Stepanek KG Tel.: 06431 / 9582-0 o<strong>der</strong> vertrieb@rs-stepanek.de<br />

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