18.05.2022 Aufrufe

der gemeinderat Mai 2022

Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit

Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kommunalentwicklung<br />

Planen & Bauen<br />

Intelligente Gründach-Pilotanlage: Seit Herbst 2021 werden am Retentionsgründach-Carport am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wichtige<br />

Kennzahlen zur Wasser- und Energiebilanz generiert und Bewässerungsexperimente durchgeführt.<br />

MASTERPLAN GRÜN<br />

LEIPZIG 2030<br />

Der Masterplan umfasst folgende<br />

Themenfel<strong>der</strong>:<br />

• Anpassung an den Klimawandel,<br />

• gesundheitsför<strong>der</strong>nde Umwelt- und<br />

Lebensverhältnisse,<br />

• Umweltgerechtigkeit,<br />

• Erhalt <strong>der</strong> biologischen Vielfalt,<br />

• umweltgerechte Mobilität.<br />

DER AUTOR<br />

David Quosdorf ist Mitarbeiter des<br />

Referats Kommunikation <strong>der</strong> Stadtverwaltung<br />

Leipzig.<br />

Klimaanpassung<br />

Stadt als Schwamm<br />

Steigende Temperaturen und Starkregen: Um beiden Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gerecht werden zu können, will Leipzig zur Sponge City werden. Dazu<br />

beitragen sollen zusätzliche Grünflächen und Versickerungsmöglichkeiten.<br />

In <strong>der</strong> Innenstadt, aber auch in an<strong>der</strong>en<br />

stark versiegelten Quartieren <strong>der</strong> Stadt<br />

Leipzig treten die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Klimawandels beson<strong>der</strong>s zutage:<br />

Hitze und Dürre auf <strong>der</strong> einen und Starkregenfälle<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Mit <strong>der</strong><br />

steigenden Verdichtung, bedingt durch<br />

das Wachstum <strong>der</strong> sächsischen Stadt, verschärft<br />

sich das Problem. Die Umgestaltung<br />

zur Schwammstadt („Sponge City“)<br />

soll beides lösen.<br />

Über eine freiraumorientierte Stadtentwicklung<br />

schafft die Stadt Leipzig (rund<br />

587.000 Einwohner) die Grundlage für<br />

eine „doppelte Innenentwicklung“. Sie<br />

bezieht die graue Infrastruktur – in Form<br />

von Gebäuden, Straßen und an<strong>der</strong>er versiegelter<br />

Flächen – ein, erweitert und qualifiziert<br />

die grün-blaue Infrastruktur.<br />

Dies geschieht beispielsweise durch Straßenbäume,<br />

Parks und naturnahe Gewässer,<br />

die neben Kühlung, Regenrückhalt<br />

und Erholung viele weitere Funktionen<br />

erfüllen, um die Stadt lebenswerter zu<br />

machen.<br />

Strategien und Maßnahmen zur Sicherung<br />

sowie Entwicklung <strong>der</strong> grün-blauen<br />

Infrastruktur formuliert <strong>der</strong> Masterplan<br />

Grün Leipzig 2030. Bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines neuen Stadtquartiers, beispielsweise<br />

des Eutritzscher Freiladebahnhofs,<br />

und bei <strong>der</strong> Entwicklung neuer Grünflächen<br />

wie <strong>der</strong> Rietzschke-Aue Sellerhausen<br />

wird das Thema Schwammstadt bereits<br />

mitgedacht.<br />

Die Stadt Leipzig setzt einerseits die<br />

Europäische Wasserrahmenrichtlinie<br />

um, die vorgibt, dass Gewässer in einen<br />

guten Zustand gebracht werden müssen.<br />

Sie geht aber auch im Sinne <strong>der</strong> Schwammstadt<br />

darüber hinaus: Mit <strong>der</strong> Rietzschke-<br />

Aue wurde eine Klimaoase und ein Retentionsraum<br />

geschaffen, <strong>der</strong> gleichzeitig<br />

<strong>der</strong> Neugestaltung und <strong>der</strong> Renaturierung<br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/22<br />

Foto: UFZ/M. Ueberham<br />

dient. Auf einer ehemaligen Kleingartenanlage<br />

entstand auf rund 18.000 Quadratmeter<br />

Fläche ein neuer öffentlicher, naturnaher<br />

Stadtteilpark für den Leipziger<br />

Osten.<br />

Die Freifläche dient <strong>der</strong> Verbesserung<br />

des Freizeit- und Aufenthaltswertes für<br />

die hoch verdichteten, nördlich angrenzenden<br />

Wohnquartiere. Ebenso dient er<br />

als Retentionsfläche, um die Wassermassen<br />

bei starken Regenereignissen abzufangen.<br />

Hier wurde Raum für Natur und<br />

Mensch geschaffen. Damit schlägt die<br />

Rietzschke-Aue die Brücke zwischen naturräumlichen,<br />

sozialen und klimatischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen – und wurde dafür<br />

bereits vom Bündnis <strong>der</strong> Kommunen für<br />

Biologische Vielfalt zum Naturschutzprojekt<br />

des Jahres <strong>2022</strong> gekürt.<br />

Im Quartier 416 wird das Schwammstadt-Konzept<br />

in einem wissenschaftlich<br />

begleiteten Planungsprozess für ein gesamtes<br />

neues Stadtquartier umgesetzt.<br />

Das Amt für Stadtgrün und Gewässer<br />

för<strong>der</strong>t Beratung zum Thema Fassadenbegrünung<br />

im Rahmen des Projektes<br />

Kletterfix. Wesentliche Elemente, die be-<br />

Anzeige<br />

reits in Leipzig Anwendung finden, sind<br />

Baumrigolen, Retentionsgründächer, Rigolen<br />

und natürliche Versickerungsflächen<br />

durch Geländemodellierung.<br />

Einen wichtigen Beitrag zur standortgerechten<br />

Planung dieser blau-grünen<br />

Infrastrukturen stellen auch Starkregenund<br />

Abflussmodelle dar, die bereits gesamtstädtisch<br />

vorhanden sind und von<br />

Fachplanern angewendet werden. Im<br />

Rahmen des Projektes „KAWI-L – Kommunale<br />

Anpassungsstrategien für wassersensible<br />

Infrastrukturen in Leipzig“<br />

haben Stadt und Wasserwerke eine Starkregengefahrenkarte<br />

erstellt, die drei Regenszenarien<br />

mit unterschiedlicher statistischer<br />

Wie<strong>der</strong>kehrzeit darstellt.<br />

Der Prozess einer wassersensiblen<br />

Stadtentwicklung ist eine Daueraufgabe,<br />

die durch praktische Erfahrungen in <strong>der</strong><br />

Umsetzung und Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Forschung<br />

optimiert wird. Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

besteht darin, wassereffiziente<br />

Stadtplanung von Beginn an integriert<br />

mitzudenken – in Neubauvorhaben, aber<br />

vor allem im Bestand. <br />

<br />

David Quosdorf<br />

Innovatives Dachkonzept gegen Hochwasser<br />

Die Städte sind empfindlich gegenüber den<br />

Folgen des Klimawandels. Wetterextreme führen<br />

zu Überschwemmungen, Hitzeproblemen<br />

und schlechter Luftqualität. Ein begrüntes<br />

Dach ist nicht nur schön anzusehen, es bietet<br />

weitere Vorteile, wie Temperaturregulierung,<br />

Luftreinigung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Artenvielfalt.<br />

Die heutigen Gründächer gehen noch einen<br />

Schritt weiter, indem sie Regenwasser fast<br />

vollständig speichern und kontrolliert ableiten.<br />

Grafik: Sempergreen<br />

Das Dachkonzept kann mehr Nie<strong>der</strong>schlag<br />

auffangen und verhin<strong>der</strong>t Überschwemmungen.<br />

Dank <strong>der</strong> breiten Palette an Gründachprodukten<br />

bietet Sempergreen für jedes Dach die richtige<br />

Lösung. Das blau-grüne Dachkonzept, das Detentionsdach,<br />

ist dabei ein wichtiges Instrument<br />

im Kampf gegen die zunehmende Zahl extremer<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmengen, insbeson<strong>der</strong>e in städtischen<br />

Gebieten. Dank seiner vier Schichten<br />

kann es das Regenwasser vorübergehend auffangen<br />

und den Abfluss verzögern, selbst wenn<br />

es vollständig gesättigt ist. So wird die Kanalisation<br />

entlastet, was wie<strong>der</strong>um die Überschwemmungsgefahr<br />

verringert. Das wasserspeichernde<br />

Detentionsdach mit einem Sättigungsgewicht<br />

von etwa 90 Kilogramm pro Quadratmeter<br />

macht Gebäude somit klimafest. Es<br />

ist einfach zu installieren und kann auf Flachdächern<br />

und leicht geneigten Dächern von null<br />

bis zwei Grad angebracht werden.<br />

Zusätzlich zu grünen Dächern ist auch das<br />

Integrieren von Sedum zwischen Straßenbahnschienen,<br />

Verkehrsinseln und auf Friedhöfen im<br />

Trend. Dasselbe gilt für Bushaltestellen. Am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Stadt Utrecht, die 300 Bushaltestellen<br />

mit grünen Sedum-Dächern versehen hat, orientieren<br />

sich immer mehr Gemeinden und Städte.<br />

Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Pflanzenarten erfor<strong>der</strong>t<br />

Foto: UFZ/K. Bernhard<br />

Zu den Elementen <strong>der</strong> Schwammstadt, die in<br />

Leipzig bereits eingesetzt werden, gehören<br />

Baumrigolen – wie hier in <strong>der</strong> Kasseler Straße.<br />

Sedum wenig Pflege, kann das ganze Jahr über<br />

installiert werden und ist immer grün. Die Sempergreen-Sedum-Matten<br />

enthalten verschiedene<br />

Arten von Sedum. Im Sommer blühen sie<br />

in verschiedenen Farben.<br />

Sempergreen liefert aus eigenen Gärtnereien<br />

und ist <strong>der</strong> weltweit größte Lieferant von Vegetationsmatten<br />

für Gründächer, vorkultivierten Elementen<br />

für Grünfassaden und Bodendecker.<br />

Sempergreen<br />

Joost de Gier<br />

Defensieweg 1<br />

3984 LR Odijk<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Telefon: +31 (0)343 539 699<br />

E-<strong>Mai</strong>: joost.de.gier@sempergreen.com<br />

www.sempergreen.com<br />

Advertorial

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!