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der gemeinderat Mai 2022

Unsere Themen der Mai-Ausgabe: Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit

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Planen & Bauen<br />

Kommunalentwicklung<br />

Planen & Bauen<br />

Grüne Oasen, die mehr und mehr den<br />

Raum von Asphalt, Beton und Stein<br />

übernehmen: Das wünschen sich<br />

Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft.<br />

INFO<br />

Der detaillierte Monitorbericht 2021<br />

ist einzusehen unter<br />

www.agenda2030vorort.de.<br />

DER AUTOR<br />

Oliver Haubner ist Nachhaltigkeitsexperte<br />

in <strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung,<br />

Gütersloh.<br />

Bürgerbefragung<br />

Wunsch-Stadt<br />

Mehr Grün und natürliche Lebensräume, weniger Abfall, angemessener und<br />

bezahlbarer Wohnraum: So stellen sich Bürger die lebenswerte Stadt 2030 vor.<br />

Der Beitrag <strong>der</strong> Kommunen kann<br />

nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden, wenn es darum geht, die<br />

17 Ziele einer nachhaltigen Entwicklung<br />

(Sustainable Development Goals, SDGs)<br />

<strong>der</strong> Agenda 2030 <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

zu erreichen. Denn vor Ort – dort, wo die<br />

Menschen leben – wird Nachhaltigkeit<br />

umgesetzt.<br />

Weltweit lebt mehr als die Hälfte <strong>der</strong><br />

Menschen in Städten, in Deutschland<br />

sind es sogar drei Viertel. Bis zum Jahr<br />

2050 werden über 70 Prozent <strong>der</strong> Weltbevölkerung<br />

in Städten leben. Sie verbrauchen<br />

schon jetzt bis zu 80 Prozent <strong>der</strong><br />

weltweit erzeugten Energie, erwirtschaften<br />

rund 80 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts<br />

und sind für bis zu 70<br />

Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes <strong>der</strong><br />

Menschheit verantwortlich. Folgerichtig<br />

konstatiert das High-Level Panel für die<br />

Post-2015-Agenda <strong>der</strong> UN: „In den Städten<br />

wird <strong>der</strong> Kampf um eine nachhaltige Entwicklung<br />

gewonnen o<strong>der</strong> verloren.“<br />

In den Kommunen werden Fehleinschätzungen,<br />

vor allem aber auch Erfolge,<br />

Umsetzungsfortschritte und gute Beispiele<br />

für nachhaltige Entwicklung wie<br />

durch ein Brennglas sichtbar. Bedingt<br />

durch ihre Grundausrichtung an den<br />

Paradigmen des Gemeinwohls und <strong>der</strong><br />

Lebensqualität für die Bürger ist Nachhaltigkeit<br />

keine Strategie, die den Kommunen<br />

übergestülpt wird, son<strong>der</strong>n dort<br />

wird sie seit Jahren gelebt. Sie ist Grundlage<br />

des Handelns.<br />

Eine repräsentative Bevölkerungsbefragung<br />

im Auftrag <strong>der</strong> Bertelsmann Stiftung<br />

ging <strong>der</strong> Frage nach, wie die Menschen<br />

Visionen einer nachhaltigen Stadt<br />

<strong>der</strong> Zukunft für ihren Wohnort bewerten<br />

und wie sie den Umsetzungsstand dort<br />

52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 5/22<br />

Foto: Adobe Stock/sururu<br />

einschätzen. Befragt wurden 1019 Personen<br />

ab 14 Jahren in Städten mit mindestens<br />

50.000 Einwohnern. Neun Zukunftsvisionen<br />

wurden exemplarisch aus den<br />

SDGs abgeleitet: Vorstellungen davon,<br />

wie die Stadt <strong>der</strong> Zukunft organisiert und<br />

beschaffen sein könnte.<br />

DIE HOFFNUNG AUF „URBANE WILDNIS“<br />

Die „Urbane Wildnis“ hat sich als bevorzugte<br />

Vision <strong>der</strong> deutschen Stadtbevölkerung<br />

erwiesen: Als Umschreibung einer<br />

Stadt, die in beson<strong>der</strong>em Maße dem Verlust<br />

<strong>der</strong> Artenvielfalt entgegensteuert, indem<br />

sie etwa vielfältige Lebensräume für<br />

Flora und Fauna bietet und sie auch auf<br />

neue Art in bebaute Flächen integriert.<br />

Dicht gefolgt von <strong>der</strong> „Abfallfreien Stadt“,<br />

die sich in unterschiedlichen Handlungsbereichen<br />

am Prinzip <strong>der</strong> Kreislaufwirtschaft<br />

orientiert und die Ressourcen- und<br />

Energieverbräuche auf ein notwendiges<br />

Minimum reduziert. Auf Platz drei: Die<br />

Stadt <strong>der</strong> Zukunft, die allen Menschen<br />

einen ausreichenden, angemessenen und<br />

bezahlbaren Wohnraum bietet. Diese Vision<br />

„Wohnraum für alle“ zeichnet sich<br />

durch eine hohe soziale Gerechtigkeit aus<br />

und kann letztendlich zur Verringerung<br />

<strong>der</strong> Armut in <strong>der</strong> Bevölkerung beitragen.<br />

Den geringsten Anklang fand die Vision<br />

<strong>der</strong> „Sharing City“, in <strong>der</strong> die Menschen<br />

ihre Besitztümer und damit ihren Konsum<br />

auf das Wesentliche konzentrieren:<br />

Indem sie diverse Dinge teilen und leihen,<br />

anstatt sie zu kaufen und dann häufig<br />

kaum benutzt wegzuwerfen und neu anzuschaffen.<br />

Der Ergebnisbericht des Deutschen Instituts<br />

für Urbanistik (Difu) för<strong>der</strong>t nicht<br />

unerheblichen Handlungsbedarf zutage.<br />

Denn <strong>der</strong> Umsetzungsstand aller neun<br />

abgefragten Visionen liegt jeweils deutlich<br />

hinter den Wünschen zurück.<br />

Auch wenn die präferierte Zukunftsvision,<br />

die „Urbane Wildnis“, aus Sicht<br />

<strong>der</strong> Befragten schon heute am weitesten<br />

umgesetzt ist, zeigt sich eine deutliche<br />

Lücke hinsichtlich <strong>der</strong> realen Umsetzung<br />

vor Ort. Die größte Diskrepanz zwischen<br />

<strong>der</strong> Erwünschtheit in <strong>der</strong> Zukunft und<br />

dem aktuellen Umsetzungsgrad findet<br />

sich bei <strong>der</strong> Vision „Wohnraum für alle“,<br />

70<br />

die nicht ohne Grund zu den <strong>der</strong>zeit drängendsten<br />

kommunalen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

überhaupt gehört.<br />

Weiterhin liegen aus Sicht <strong>der</strong> Befragten<br />

nicht unerhebliche Diskrepanzen<br />

beim Konzept <strong>der</strong> „Abfallfreien Stadt“<br />

und <strong>der</strong> „Schwammstadt“, gefolgt von<br />

„Autofreier Stadt“ und <strong>der</strong> „Smart City“.<br />

Der geringste Handlungsbedarf scheint in<br />

<strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Bevölkerung wie<strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> „Sharing City“ zu liegen.<br />

Die Einschätzungen in <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

bis 27 Jahre unterscheiden sich in<br />

einigen Aspekten deutlich von denen <strong>der</strong><br />

befragten Gesamtbevölkerung. Jungen<br />

Menschen ist das Thema „Klima“ deutlich<br />

wichtiger, und auch die Vision <strong>der</strong><br />

„Selbstversorgenden Stadt“ findet bei ihnen<br />

mehr Zuspruch. Beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

ist ihnen die „Autofreie Stadt“. Junge<br />

Menschen finden direktdemokratische<br />

Angebote wünschenswerter als an<strong>der</strong>e<br />

Altersgruppen – dies zeigt einen starken<br />

Wunsch nach Partizipation. Darüber hinaus<br />

thematisierte die junge Altersgruppe<br />

deutlich häufiger soziale Themen.<br />

<br />

Oliver Haubner<br />

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