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Zukunft Forschung 02/2019

Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck

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ZWISCHENSTOPP INNS BRUCK

CHRISTIANE OPITZ studierte in Heidelberg

Medizin (1998 – 2005) und absolvierte

parallel dazu den Internationalen

Masterstudiengang Molecular Cell Biology

(2001 – 2004). Auslandsaufenthalte führten

sie nach Uppsala/Schweden, Indianapolis/

USA sowie Bern/Schweiz. Ende 2005 legte

sie die Ärztliche Prüfung ab, 2006 wurde

sie in Heidelberg mit summa cum laude

promoviert. Ihre ärztliche Tätigkeit begann

sie 2006 als Ärztin an der Neurologischen

Klinik der Universität Tübingen, seit 2007 ist

sie als Ärztin in der Neurologischen Universitätsklinik

Heidelberg tätig. Anfang 2013

übernahm sie parallel dazu die Leitung

einer Arbeitsgruppe am Deutschen Krebsforschungszentrum,

DKFZ, Heidelberg.

DIE LÜCKE SCHLIESSEN

Die Neurologin und Zellbiologin Christiane Opitz versucht komplexe Stoffwechselprozesse zu verstehen,

um durch einen immunonkologischen Ansatz neue Wege für die Krebstherapie zu eröffnen.

Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid

(NAD) stellt eine Drehscheibe

dar, die den Zellstoffwechsel mit

der Signalweiterleitung in der Zelle verbindet.

Viele dieser Signalwege sind bei

Krebs fehlreguliert, was NAD zu einem

attraktiven Ziel für die Krebstherapie

macht. „Die komplexen Abläufe des

NAD-Stoffwechsels in Krebszellen sind

allerdings noch wenig verstanden, insbesondere

unter Stressbedingungen wie

beispielsweise Nährstoffmangel, unter

dem schnell wachsende Tumoren leiden“,

erklärt Christiane Opitz. Die Neurologin

und Zellbiologin beschäftigt sich

in ihrer Arbeitsgruppe am Deutschen

Krebsforschungszentrum Heidelberg intensiv

mit diesem wichtigen Stoffwechselprozess

und verspricht sich davon,

einen neuen Weg für die Krebstherapie

zu eröffnen. „Solide Tumoren verfügen

über Mechanismen, die das menschliche

Immunsystem daran hindern, sie zu bekämpfen.

Sehr vereinfacht erklärt, könnte

der NAD-Stoffwechsel ein möglicher

Angriffspunkt dafür sein, diese immunsuppressive

Fähigkeit der Tumoren zu

unterbinden und es so dem Immunsystem

zu ermöglichen, die Krebszellen zu

bekämpfen“, beschreibt Christiane Opitz.

„Dies wäre auch für mögliche Rückfälle

optimal, da Immunzellen über ein Gedächtnis

verfügen und so mögliche Rezidive

sehr früh erkennen und bekämpfen

könnten.“

Kooperation

Mit der Universität Inns bruck verbindet

die Wissenschaftlerin vor allem eine erfolgreiche

Zusammenarbeit mit Kathrin

Thedieck, der Leiterin des Instituts für

Biochemie. „Kathrin Thedieck verfügt

über jahrelange Expertise in der Erforschung

der Wechselwirkungen zwischen

zellulären Signalnetzwerken und dem

Stoffwechsel in Tumoren. Unter anderem

erforscht sie den bedeutenden metabolischen

Regulator mammalian/mechanistic

target of rapamycin (mTOR). Zwischen

mTOR und meinem Forschungsgebieten

– dem Aminosäure- und NAD-

Stoffwechsel – gibt es sehr viele Schnittstellen

und so ist unsere Kooperation

schon vor einigen Jahren entstanden und

hat mittlerweile in zahlreiche internationale

Konsortien gemündet“, sagt Christiane

Opitz. Während ihres zweimonatigen

Forschungsaufenthalts an der Universität

Inns bruck im Rahmen einer vom Förderkreis

der Universität Inns bruck finanzierten

Gastprofessur hat sich die Krebsforscherin

gemeinsam mit Kathrin Thedieck

auf die Zusammenhänge zwischen

dem NAD-Stoffwechsel und Signalnetzwerken

fokussiert. „Enorm profitiert haben

wir dabei neben dem Austausch unserer

Expertisen zu den jeweiligen Signalwegen

auch von den hervorragenden

Bedingungen am Institut für Biochemie,

die uns neue massenspektrometrische

Untersuchungen ermöglicht haben“ beschreibt

Christiane Opitz. sr

48 zukunft forschung 02/19

Foto: Uni Inns bruck

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