SOM_02_2022
Störfeld, Neuraltherapie , Tinnitus, Schwindel, CMD
Störfeld, Neuraltherapie , Tinnitus, Schwindel, CMD
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Wissenschaft
Schleuder-, Schädelhirntauma, als Sturzfolgen, nach einer
Impfung in den Oberarm oder postoperativ
• Entzündungen im Bereich des Ohres, der Nasennebenhöhlen,
der Zähne oder des Kiefers führen ebenso zur Minderdurchblutung
Störfelder
• Autoimmun- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Hypertonie,
Arteriosklerose) oder Stoffwechselstörungen (Diabetes
mellitus) können die Durchblutung des Innenohrs stören
• Knall- und Explosionstrauma, chronische Lärmexposition
mit resultierender Hochtonschwerhörigkeit/ C5-Senke (defekte
Haarzellen einer bestimmten Frequenz können keine
Informationen mehr weiterleiten - Unterforderung der
Empfängerzellen im Hörcortex - abnormale Aktivität erzeugt
hochfrequentes Geräusch = Tinnitus)
• Trommelfellverletzungen, Schädelhirntrauma
• Otosklerose
• Cerumen obturans
• Medikamente: z.B. NSAR (nicht steroidale Antirheumatika),
Chemotherapeutika (platinhaltig), Antibiotika (z.B. Aminoglykoside),
Antihypertensiva (z.B. ACE-Hemmer, Betablocker,
Diuretika)
• Nikotin, Alkohol, Nährstoffmangel (Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente)
• Neurodegenerative Erkrankungen: z.B. Multiple Sklerose
• Vestibularisschwannom
• Morbus Menière
Therapie
Bei der Erstvorstellung einer Tinnituspatientin oder eines
Tinnituspatienten in der Sprechstunde, muss zunächst zwischen
einem akuten und chronischen Tinnitus aurium unterschieden
werden, da dies ausschlaggebend für die Wahl der
weiteren Therapie ist. In der zur Verfügung stehenden, meist
knapp bemessenen Zeit, sollten die oben genannten Punkte
der Diagnostik durchgeführt werden. Dass ein solch komplexes
Krankheitsbild natürlich nicht innerhalb einer Vorstellung
gelöst werden kann, sollte mit der Patientin oder dem Patienten
offen besprochen werden. Zeigt sich in der Anamnese
ein Zusammenhang mit beruflichem Stress, kann durch eine
Krankmeldung für einige Tage einer Verschlechterung entgegengewirkt
werden. Bei eher privatem Stress, profitiert die Patientin
oder der Patient eventuell sogar von der Ablenkung am
Arbeitsplatz. Wichtig ist es, den Circulus vitiosus frühzeitig zu
durchbrechen.
Abbildung 1: Vermeidbarer Teufelskreis bei chronischem Tinnitus
24 Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 2/2022