SOM_02_2022
Störfeld, Neuraltherapie , Tinnitus, Schwindel, CMD
Störfeld, Neuraltherapie , Tinnitus, Schwindel, CMD
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Das Analysepaket beinhaltet die klinische
Strukturanalyse, kinesiologische
Testverfahren, eine kleine Statikanalyse,
bei der z.B. Beinlängendifferenzen
in unterschiedlichen Positionen erkannt
werden, und die instrumentelle
Funktionsanalyse. Letztere als Axiographie
und EMG mit dem Zebrissystem
durchgeführt, liefern Beweise
über die mit den Patienten*innen und
Osteopath*innen oder Physiotherapeuten*innen
gesprochen werden kann.
Die intraorale computergestützte Stützstiftregistrierung
mit dem DIR System
kann jederzeit reproduziert werden
und dient ebenfalls der Dokumentation
des Behandlungsverlaufes. Modellanalysen
sind selbstverständlich.
Nach ca 12 Wochen Therapiedauer erfolgt
eine Nachkontrolle, gegebenenfalls
sind zwischendurch Kontrollen nötig,
Nachvermessung, Nachregistrierung.
Anschließend bedarf es der Entscheidung,
ob eine dauerhafte Bisskorrektur
durchgeführt (bei ca 10% der Patienten)
werden sollte oder nicht. 90% der Patienten
sind mit der Schiene und der Begleittherapie
genügend therapiert.
Falls ein Biss prothetisch eingestellt werden
muss, dann sollte das keinesfalls vor
6 Monaten erfolgen, eher später.
Gerne verwendet sie Table
tops oder Langzeitprovisorien.
Da keine Garantien für den dauerhaften
Erfolg gegeben werden können, bietet sie
den Patienten Meditationen und Yogasitzungen
in ihrer Praxis -als Auffangnetz
sozusagen- an.
Hardy Gaus
Der 2. Referent des zweiten Abends ist
Hardy Gaus, niedergelassener Zahnarzt
und Dozent für Akupunktur, Naturheilverfahren
und Ganzheitliche Zahnmedizin.
Er referiert über „Ohrakupunktur-wirksame
Unterstützungstherapie
bei craniomandibulärer Dysfunktion“.
Die Mikrosystemakupunktur am Ohr
wurde von dem französischen Arzt Dr. P.
Nogier in den 1950iger Jahren entwickelt.
Er fand sämtliche Strukturen des Körpers
auf dem Ohr wieder, einem in Endbeckenlage
liegenden Embryo ähnlich. Die
direkte Reflexbeziehung über die dortige
neuronale Versorgung (Nn. trigenimus,
vagus, occipitalis zum Thalamus, von
dort zur entspr. Körperregion) macht es
möglich neben Schmerzen auch Funktionsstörung
zu therapieren. Im Gegensatz
zur chin. Körperakupunktur ist die Auriculoakupunktur
im Sekundenphänomen
wirksam mit geringem therapeutischen
Aufwand. Weitere Vorteile sind u.a. die
Nebenwirkungsfreiheit und das interdisziplinäre
Einsatzgebiet.
Topographisch liegen auf der Ohrvorderseite
hauptsächlich die Afferenzen, also
die sensiblen Punkte der Symptomatik,
während auf der Ohrrückseite die motorischen
Punkte zu finden sind. Auf beiden
Seiten sind sog. übergeordnete Punkte,
die den klassisch chin. Meisterpunkten
entsprechen. Die Akupunktpunktdiagnostik
berücksichtigt physiologische
Gegebenheiten des pathologischen Akupunkturpunktes
wie Druckschmerz und
veränderter Hautwiderstand. Einfachstes
Instrument zur Punktsuche ist ein zahnärztlicher
Zementstopfer. Zur elektrischen
Akupunkturpunktsuche gibt es im Medizinhandel
Hautwiderstandsmessgeräte.
Die sodann gefundenen Punkte können
über verschiedene Techniken beeinflusst
werden. Es kommen die Akupressur in
Frage, low level laser, Reizstrom, Nadelung
oder die Injektionstechnik. Eine Besonderheit
ist die Verwendung von Goldnadeln
mit tonisierender und Silbernadeln mit
energieableitender Wirkung. Am geeignetsten
ist die von Gleditsch entwickelte
very-point-Technik. Dauernadeln haben
natürlich auch eine dauerhafte Wirkung.
Das Prinzip der Punktauswahl führt uns
immer ipsilateral auf die Seite der lokalen
Symptomatik, des Schmerzes, der Entzündung
und/oder der Verspannung. In
Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 2/2022 47