SOM_02_2022
Störfeld, Neuraltherapie , Tinnitus, Schwindel, CMD
Störfeld, Neuraltherapie , Tinnitus, Schwindel, CMD
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GZM aktiv
CMD Symposium online
Rhena Butros
Die GZM veranstaltete zum zweiten Mal ein dreitägiges virtuelles Symposium
vom 15. bis 17. Februar 2022. 6 Referenten*innen beleuchteten an drei
Abenden die Craniomandibuläre Dysfunktion. Zur Freude der Veranstalter
nahmen weit über 400 Teilnehmer*innen teil.
Schmerztherapie über einen Medikamententräger.
Interessant war die Darstellung
eines mukosalen Kontaktpunktkopfschmerzes
ausgelöst durch einen
Nasensporn.
Dr. Horst Kares
Den Auftakt macht Dr. Horst Kares mit
seinem Vortrag „Update Craniomandibuläre
Dysfunktionen auf Grundlage der
wertebasierten Medizin – Bewährtes und
Neues“
Es kommen ca 16% der Patienten mit
orofaszialen Schmerzen in unsere Praxis,
6,6% davon mit muskuloskelettalen
Schmerzen. Über die Hälfte der neuen
CMD Fälle werden durch Traumata ausgelöst,
davon 50% iatrogen, z.B. durch lange
Mundöffnung oder Weisheitszahnentfernung.
Kares stellte zu Beginn einige Kasuistiken
vor, die verdeutlichen sollen, dass
es ein großes Spektrum an Diagnosen gibt,
bei denen es sich nicht immer um CMD
handelt. Wenn bei Bruxern mit Insomnie
Schienen angefertigt werden, gehört
dieses zur Schlafmedizin. Besonders bei
denjenigen, die ein starkes Abrasionsgebiss
haben, kombiniert mit obstruktiver
Schlafapnoe, Reflux, Halsschmerzen, häufiges
Räuspern und einem hohen BMI. Bei
Patienten*innen, denen man eine Schiene
für tagsüber anfertigt mit der Empfehlung
zur Verhaltensänderung, Bewegung,
Kurzpausen während der Schreibtischarbeit
etc, bewegt man sich im Bereich der
Physiotherapie/Orthopädie. Interessant
war hierbei die dargestellte Wirkung einer
„Luftschiene“ (Luft zwischen den lockeren
Lippen ausblasen wie ein schnaubendes
Pferd). Bei Patienten*innen mit einer okklusalen
Dysästhesie (Phantombiss), einer
Fixierung auf den falschen Biss, einer
Zwangsstörung agiert man mit de Therapiemaßnahmen
im Rahmen der Psychologie/Psychiatrie.
Synoviale Chondromatose mit sog.
„Glenkmäusen“ im OPG führt in das
Fachgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.
Viel Stress kombiniert
mit Chirurgie in den Wechseljahren
macht manchmal große Probleme. Patienten*innen
mit Posttraumatischen
Trigeminusneuralgien (PTTN) sind
keine CMD Patienten. Hier wird medikamentös
antidepressiv behandelt werden
evtl. kombiniert mit einer lokalen
Der zweite Punkt der Ausführung betraf
die Terminologie CMD und die
orofazialen Schmerzen nach Ursachen
gefächert. Bei Kopf- und Kieferschmerzen
gilt, die große Bandbreite der Differenzialdiagnose
nicht zu unterschätzen.
Neben den uns allen bekannten
intraoralen Schmerzen der Zähne, des
Parodontiums etc, treten vor allem die
muskuloskelettalen Schmerzen auf, die
Schmerzen aus dem HNO Bereich und
der Augen, neurovaskuläre Schmerzen
und nicht zu vergessen Tumore, raumfordernde
Schmerzursachen und neuropathische
Schmerzen. Das Kerngebiet
ist die CMD, bei der man sich an der diagnostic
criteria for temporomandibular
disorders (DC/TMD) orientiert. In
Achse I wird in somatischen Befunden
und Diagnosen die schmerzhaften CMD
beschrieben (Myalgie, Arthralgie) und
die nicht schmerzhafte CMD (Diskusverlagerung,
Arthrose, Luxation/Subluxation).
Achse II, die psychosozialen
Befunde, wird beurteilt über das längere
Bestehen schmerzhafter Befunde mit
dem wichtigsten Instrument Messung
der Schmerzintensitiät und die schmerzbedingte
Beeinträchtigung mittels der
Graduierung chronischer Schmerzen
(GCS). Um das Schmerzausmaß zu er-
44 Systemische Orale Medizin · 10. Jahrgang 2/2022