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familie&co 07/2022

Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO. FAMILIE&CO ist die Zeitschrift für junge Familien mit Kindern bis 13 Jahre Eltern können in FAMILIE&CO aus einem großen Fundus an Informationen und Service schöpfen, gestützt durch das Fachwissen anerkannter Experten. Kernthemen sind Erziehung und Entwicklung, Kindergarten und Schule, Gesundheit und Ernährung, Familienleben und Freizeit.

Das Leben mit Kindern ist schön – und Familie ist das größte Abenteuer des Lebens! Keine andere Familienzeitschrift vermittelt eine so konsequente Botschaft wie FAMILIE&CO.
FAMILIE&CO ist die Zeitschrift für junge Familien mit Kindern bis 13 Jahre
Eltern können in FAMILIE&CO aus einem großen Fundus an Informationen und Service schöpfen, gestützt durch das Fachwissen anerkannter Experten. Kernthemen sind Erziehung und Entwicklung, Kindergarten und Schule, Gesundheit und Ernährung, Familienleben und Freizeit.

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familie&gesundheit<br />

aus der „unspezifischen Immunabwehr“,<br />

mit der wir bereits auf die Welt kommen<br />

und der „spezifischen Immunabwehr“,<br />

die sich ein Leben lang weiterentwickelt.<br />

„Die unspezifische Immunabwehr ist wie<br />

ein unbeschriebenes Blatt. Sie kennt noch<br />

keine Erreger und kann deshalb auch<br />

keine gezielten Gegenmaßnahmen einleiten“,<br />

erklärt Philip Wintermeyer. Deshalb<br />

sei für Neugeborene der sogenannte<br />

„Nestschutz“ so wichtig: „Antikörper,<br />

die im Blut der Mutter schwimmen, gelangen<br />

über die Nabelschnur zum Kind.<br />

Für die ersten zwei Monate ist es so<br />

gegen alle Krankheiten immun, die die<br />

Mutter durchgemacht hat, auch deren<br />

Impfungen sind wirksam“, so der Kinder-<br />

und Jugendarzt.<br />

Flaut der Nestschutz ab, beginnt das<br />

Kind ein eigenes, das „spezifische Immunsystem“<br />

aufzubauen, auch, indem<br />

sein Körper Infekte durchmacht. Besonders<br />

häufig sind in den ersten Jahren<br />

virale Erkältungs- sowie Magen- und<br />

Darmkrankheiten, aber auch bakterielle<br />

Erkrankungen wie z. B. Hals- oder Bla-<br />

Kleiner Piks, große Wirkung…<br />

Lebendimpfstoffe enthalten<br />

Erreger, die sich zwar noch vermehren<br />

können, aber keine krankmachenden<br />

Eigenschaften mehr<br />

haben. Beispiele sind Impfstoffe<br />

gegen Mumps, Masern, Röteln.<br />

Totimpfstoffe enthalten abgetötete<br />

Krankheitserreger, bzw. einzelne<br />

Bestandteile davon. Beispiele sind<br />

Impfstoffe gegen Hepatitis A oder<br />

Grippe. Vektorimpfstoffe bestehen<br />

aus harmlosen Viren, die sich<br />

im Menschen nicht vermehren können.<br />

Aktuelles Beispiel ist die Covid-19-Impfung<br />

von AstraZeneca.<br />

mRNA-Impfstoffe enthalten keine<br />

senentzündungen. „Durch jede bewältigte<br />

Infektion lernt der Körper dazu, deswegen<br />

werden Kinder mit zunehmendem<br />

Alter immer seltener krank. Denn von<br />

exakt demselben Virus können wir tatsächlich<br />

nur einmal erwischt werden“, so<br />

Dr. Wintermeyer.<br />

Häufiger mal krank im Bett zu liegen,<br />

gehört also zu einem normalen, gesunden<br />

Aufwachsen dazu. Wann die Hochzeit<br />

der Infekte beginnt, hängt auch damit<br />

zusammen, wie früh ein Kind in die Betreuung<br />

geschickt – und so mit vielen<br />

typischen Erregern konfrontiert wird.<br />

Ihnen auszuweichen hat wenig Sinn, da<br />

so der Lernprozess des Immunsystems lediglich<br />

nach hinten verschoben wird. Das<br />

hat auch der Corona-Lockdown gezeigt:<br />

„Wir Kinder- und Jugendärzte haben im<br />

Sommer 2021 bei Säuglingen auffällig<br />

viele Fälle von Bronchiolitis gesehen,<br />

eine Krankheit die normalerweise nur im<br />

Winterhalbjahr auftritt. Doch da waren<br />

die Kinder ja im Lockdown und konnten<br />

sich nicht anstecken. Ein Zusammenhang<br />

liegt nahe.“<br />

Impfstoffe lösen im Körper eine Immunreaktion aus, ohne dass wir<br />

die eigentliche Erkrankung durchmachen müssen. Je nach Erregertyp<br />

kommen verschiedene Impfstoffe zum Einsatz<br />

Krankheitserreger. Stattdessen wird<br />

Zellen im Muskelgewebe die Information<br />

für die Herstellung einzelner<br />

Antigene übertragen. Antigene sind<br />

Eiweißstoffe, die im Körper die Bildung<br />

von Antikörpern gegen sich<br />

selbst bewirken. Beispiele sind die<br />

Covid-19-Impstoffe von BioNTech<br />

und Moderna. Für die Einschätzung<br />

von Impfstoffen ist in Deutschland<br />

die Ständige Impfkommission<br />

(STIKO) zuständig. Sie wägt sorgfältig<br />

ab, ob der Nutzen einer Impfung<br />

deren Risiken überwiegt, bevor<br />

sie eine Empfehlung ausspricht.<br />

„Grundsätzlich sollten Eltern verstehen,<br />

dass Infekte kein Zeichen für ein schlechtes<br />

Immunsystem sind. Entscheidend ist,<br />

dass der Körper des Kindes die Kraft hat,<br />

sie in einem angemessenen Zeitraum zu<br />

überwinden“, so Dr. Wintermeyer. Dabei<br />

hilft ihm alles, was seinen Körper stark<br />

und im Gleichgewicht hält: Eine gute<br />

Nährstoffversorgung durch ausgewogene<br />

Ernährung mit viel Obst, gesundem<br />

Eiweiß, Gemüse und Vollkornprodukten,<br />

ausreichend Schlaf, körperliche Fitness<br />

und eine stabile Seelenlage.<br />

Selten sinnvoll:<br />

Vitamintabletten<br />

Von der Zufuhr künstlicher Vitamine hält<br />

der Experte wenig: „Wenn der Kinderarzt<br />

z. B. einen Eisenmangel entdeckt und behandelt,<br />

ist das natürlich sinnvoll. Doch<br />

zu glauben, die Zufuhr eines bestimmten<br />

Stoffes, wie etwa Vitamin C oder Zink,<br />

könne Entscheidendes bewirken, ist zu<br />

FOTOS: ANNA_OM, MONKEYBUSINESSIMAGES: ISTOCK (2)<br />

24 familie&<strong>co</strong> 10/2021<br />

Mehr Tipps & Infos: www.kinderaerzte-im-netz.de

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