Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2022 (Vol. 30) - public
Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde
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In Erinnerung an<br />
Die Anfänge der Araberzucht in Deutschland<br />
Zucht-Geschichte<br />
Gertraude<br />
Griesbach<br />
Teil 2<br />
Im ersten Teil haben wir<br />
miterlebt, wie sechs Stuten<br />
der alten ungarischen Linien<br />
nach dem 2. Weltkrieg durch<br />
Gertraude Griesbach gerettet<br />
werden konnten. Ihre Linien<br />
und die der Marbacher<br />
Stuten Jemen und Jacaranda<br />
haben sich durch 167 Fohlen,<br />
die in Achental von 1947<br />
bis 1964 geboren wurden,<br />
erhalten.<br />
DDR verkauft, tragend von Wisznu. Im Besitz<br />
von Dr. Lehrmann fohlte sie den Hengst Wesir,<br />
der später in Moritzburg zur Veredlung<br />
der Warmblutzucht eingesetzt wurde. Etliche<br />
Jahre später besuchte Gertraude Griesbach<br />
auf einer DDR-Reise Dr. Lehrmann und Wesir,<br />
der in Moritzburg als Beschäler aufgestellt<br />
war. „Er ist das Leibross der Leiterin, Frau Dr.<br />
Steiner, die in ihm einen ganz zuverlässigen<br />
Reithengst hat, obgleich sie durch einen Autounfall<br />
ein Bein verlor und eine Prothese trägt.<br />
Ich vermute, dass Dr. Lehrmann schon stolz<br />
ist, den Hengst an diese Stelle verkauft zu haben,<br />
denn da hat er ja viel mehr Möglichkeiten,<br />
seine Vererbung zu zeigen. Und Rozka brachte<br />
weitere schöne Fohlen von Adonah, dem Fetysz-Sohn.<br />
Ich kann mir denken, dass Dr. Lehrmann<br />
Dir nicht vergessen wird, dass Du ihm<br />
© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2022</strong><br />
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Endlich, im Januar 1953 kam Wisznu ins<br />
Gestüt! „Was für eine Freude, ja was<br />
für ein Fest war es, als nun nach den 2<br />
Jahren, während derer unser Hengst an den<br />
Fürsten verliehen war, der stolze Wisznu bei<br />
uns eingezogen ist! Er wurde in einem bequemen<br />
Anhänger gebracht und von allen<br />
bejubelt. Wisznu wieherte laut schallend in<br />
die Gegend, machte im Hof seinen alten Passage-Trab,<br />
sah sich überall hin um, und war<br />
ganz aufgeregt, als er von Herrn Amthor in<br />
den Stall geführt wurde. Natürlich roch er die<br />
Stuten und hörte nicht auf, diese zu begrüßen.“<br />
In den folgenden Jahren fielen 73 Fohlen<br />
von ihm und er war damit der am häufigsten<br />
eingesetzte Hengst in Achental.<br />
Da man mit Rualla eine würdige Nachfolgerin<br />
hatte, wurde ihre Mutter Rozka 1953 in die