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Arabische Pferde IN THE FOCUS 2/2022 (Vol. 30) - public

Zeitschrift für Liebhaber und Züchter arabischer Pferde

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Fototipps<br />

Das Standbild<br />

Wer kennt sie nicht – die Fotos in Verkaufsanzeigen oder in Facebook-Posts, die das Pferd<br />

alles andere als vorteilhaft darstellen. Das Foto von schräg oben und vorne, meist mit Handy<br />

gemacht – und dann wundert man sich, dass das Pferd vielleicht doch nicht ganz so gut<br />

aussieht wie in Wirklichkeit. Wir geben ein paar Tips, wie es besser gelingt!<br />

Viele <strong>Pferde</strong>fotos, die in den sozialen Medien geteilt werden, werden<br />

leider den jeweiligen <strong>Pferde</strong>n nicht gerecht. Und das, obwohl man<br />

den Betrachter doch auf sich (bzw. das Pferd) aufmerksam machen<br />

will. Dabei gibt es zwischen diesen Handy-Schnapschüssen und den<br />

professionellen Hochglanzfotos, die einen an eine „Miss-Germany-Wahl“<br />

erinnern, auch noch das große Feld der „Gebrauchsfotografie“. Wer sich<br />

hier wiederfindet, für den soll dieser Beitrag ein paar Tips bereithalten.<br />

Technische Ausrüstung<br />

Natürlich gehört zur Ausrüstung in erster Linie eine Kamera. Bei einem<br />

Standbild werden jedoch noch keine größeren Ansprüche an<br />

die Kamera gestellt – es darf auch eine Kleinbildkamera oder auch ein<br />

Handy sein. Wichtig ist die Verwendung eines Normal- oder Zoomobjektivs.<br />

Zu vermeiden sind alle Objektive unter 50 mm Brennweite.<br />

Letzteres ist leider bei den meisten Handys der Fall, da diese<br />

mit Weitwinkelobjektiven operieren, und deshalb kommt es dabei<br />

auch leicht zu perspektivischen Verzerrungen, d. h. das Pferd wirkt<br />

unporportional, der Kopf zu groß, der Körper zu klein. Aber unter<br />

Beachtung von gewissen Grundsätzen, die später näher erklärt werden,<br />

kann man auch Handys verwenden. Die Wahl des Objektivs<br />

hängt auch vom Standort ab, je weniger Abstand der Fotograf zum<br />

Pferd hat, desto kleiner sollte die Brennweite sein, die 50 mm sollten<br />

aber nicht unterschreiten. Eine Brennweite von 50 bis 100 mm<br />

ist ideal. Zoomobjektive mit 100 bis 200 mm Brennweite kommen erst<br />

zum Einsatz, wenn der Fotograf 10-15 m entfernt stehen kann.<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

Es sieht einfach aus, aber auch für ein korrektes Standbild braucht es<br />

einige Überlegungen und ein wenig Vorbereitung. Zu den Vorbereitungen<br />

gehört, den richtigen Standort zu finden, d. h. einen geeigneten<br />

Hintergrund, der farblich passend zum Pferd und ruhig in der Struktur<br />

ist. Der Sonnenstand ist zu beachten, damit es keine harten Schlagschatten<br />

gibt, und der Boden, wo das Pferd steht, sollte eben und hart<br />

sein, damit die Hufe gut zu sehen sind. Wenn man es sich aussuchen<br />

kann, dann bieten die Morgen- und Abendstunden das beste Licht zum<br />

fotografieren. Die Mittagszeit sollte man vermeiden, da hier die Sonne<br />

senkrecht steht, und das Auge des <strong>Pferde</strong>s durch den Augenbogen gerne<br />

im Schatten liegt – das Auge aber ist einer der wichtigsten Bereiche<br />

des Fotos, auch beim Standfoto! Auch sonst kann eine starke Sonneneintrahlung<br />

harte Schlagschatten verursachen, deshalb sollte der Fotograf<br />

mit dem Rücken zur Sonne stehen. Mit den modernen Kameras<br />

braucht man auch keine Angst (mehr) vor bewölktem Wetter zu haben<br />

– solange eine gleichmäßige Ausleuchtung gegeben ist, kommen hierbei<br />

oftmals sogar die besseren Resultate zustande.<br />

Das Pferd sollte frisch gewaschen (und getrocknet!) sein, oder zumindest<br />

gut geputzt, die Mähne gebürstet, der Schweif verlesen, und damit das<br />

so bleibt, kann man natürlich ein wenig Mähnenspray verwenden. Inwieweit<br />

ein Pferd geschminkt sein kann, darf, soll oder muß, liegt im Auge<br />

Foto-Tipps<br />

Wenn wir hier das Foto (nicht das Pferd!) beurteilen, so steht das Pferd<br />

korrekt auf allen vier Beinen, gleichmäßig belastet. Sowohl das Vorderbein,<br />

als auch das Hinterbein sind im Lot, die beiden abgewandten Beine<br />

sind sichtbar, das linke Vorderbein etwas zu weit unter dem Körper. Der<br />

Hals ist ideal getragen, das Pferd ist aufmerksam, aber das Maul (durch<br />

Kauen auf dem Gebiß) leicht geöffnet. Der Hintergrund ist ungeeignet,<br />

durch das Gebäude und den aus dem Rücken ragenden Baumstamm.<br />

2/<strong>2022</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59<br />

Diese Grafik beschreibt in etwa die Aufnahmesituation: Der Fotograf<br />

steht parallel zur Längsachse (c) des <strong>Pferde</strong>körpers auf Höhe des Übergangs<br />

Widerrist / Rücken, so dass ein gleichschenkeliges Dreieck (a)<br />

entsteht. Der Abstand zum Pferd (b) hängt vom Objektiv ab und beträgt<br />

bei 100 mm Brennweite ca. 10-15 m. A = Fotograf, B = Assistent (um das<br />

Pferd aufmerksam zu machen), C = Vorführer, der dafür verantwortlich<br />

ist, dass das Pferd richtig steht.

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