gab September 2022
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26 KULTUR<br />
FOTO: FRIEDRICH-WILHELM-MURNAU-STIFTUNG<br />
FILMKONZERT<br />
Eine Symphonie des<br />
Grauens<br />
Filmstill „Nosferatu“<br />
Eine ungewöhnliche Neuentdeckung erwartet<br />
nervenstarke Kulturfans mit der Vorführung<br />
des Stummfilmklassikers „Nosferatu“, der vor<br />
einhundert Jahren erstmals über die Leinwände<br />
flimmerte. Der damals noch unbekannte Regisseur<br />
Friedrich Wilhelm Murnau setzte dabei auf<br />
biedermeierlich-schauerromantische Naturaufnahmen<br />
und realistische Schauplätze, was den<br />
übernatürlichen Horror verstärkt, der in Form des<br />
in den Karpaten hausenden Vampirs Graf Orlok<br />
über die Bewohner des norddeutschen Hafenstädtchens<br />
Wisborg hereinbricht. Der von Max<br />
Schreck meisterhaft verkörperte Untote lechzt<br />
nach dem süßen Blut von Ellen, der aufopferungsvollen<br />
Ehefrau des Maklergehilfen Thomas,<br />
der zu Orlok geschickt wurde, um ihm ein<br />
verfallenes Haus in Wisborg zu verkaufen. Doch<br />
Gefahr droht nicht nur dem jungen Paar, denn<br />
bald verbreitet sich eine mysteriöse Seuche in<br />
der Stadt, die die arglosen Bewohner hinwegrafft<br />
und der nur beizukommen ist, wenn der Vampir<br />
endgültig stirbt.<br />
Im Großen Saal der Alten Oper wird der Film als<br />
Live-Improvisation vom Jazzpianisten Michael<br />
Wollny und Mitgliedern des Norwegian Wind<br />
Ensembles begleitet. Ein wahrhaft einmaliges<br />
Erlebnis. *mas<br />
THEATER<br />
Secret Life of Humans<br />
Das English Theatre eröffnet die<br />
Spielzeit mit einem Stück, das<br />
sich auf die Suche nach dem<br />
Grund menschlichen Handelns<br />
macht und sich der komplexen<br />
Frage „Was hat die Evolution<br />
gebracht?“ nähert. Dabei werden<br />
zwei unterschiedliche Meinungen<br />
vertreten: die Positive, verkörpert<br />
durch den Mathematiker und<br />
Forscher Dr. Jacob Bronowski, der<br />
daran glaubt, dass die menschliche<br />
Entwicklung immer zum Ziel<br />
hat, sich selbst zu verbessern –<br />
und die Gegenmeinung, vertreten<br />
durch die junge Wissenschaftlerin<br />
Ava, die als Ergebnis der Evolution<br />
die Auslöschung der Menschheit<br />
sieht. Als Ava zufällig ein Date<br />
mit dem Bronowski-Enkel Jamie<br />
hat, stoßen beide im Familienanwesen<br />
des Wissenschaftlers<br />
auf geheime wissenschaftliche<br />
Dokumente und düstere Kapitel<br />
der Familienchronik.<br />
Die Frankfurt-Premiere des<br />
Stücks des amerikanischen<br />
Autors David Byrne (nicht zu verwechseln<br />
mit dem gleichnamigen<br />
Mitglied der Band Talking Heads)<br />
musste wegen Corona geschoben<br />
werden – mit einer glücklichen<br />
Wendung: Man konnte nun<br />
David Byrne persönlich für die<br />
Regiearbeit gewinnen. *bjö<br />
Premiere am 16.9.,<br />
The English Theatre, Gallusanlage<br />
7, Frankfurt, 19:30 Uhr,<br />
zu sehen bis 29.10., Spieltage:<br />
Dienstag bis Samstag<br />
19:30 Uhr, sonntags 18 Uhr,<br />
www.english-theatre.de<br />
ILLUSTRATION: THE ENGLISH THEATRE<br />
18.9., Alte Oper, Opernplatz, Frankfurt, 20 Uhr,<br />
www.alteoper.de