Gesundsitzen Ausgabe 2012/2013
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2012/2013
Das Schweizer Magazin für Ergonomie, Gesundheit und Wohlbefinden. Ausgabe 2012/2013
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
09/<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> · gesundsitzen<br />
Wissenschaftlich belegt ist, dass ein<br />
heute 70-Jähriger in einem Zustand ist wie<br />
vor 30 Jahren ein 65-Jähriger. Wir gewinnen<br />
mit der Lebenslänge also durchaus<br />
auch gesunde Lebenszeit. Wir müssen aber<br />
auch einen Preis zahlen für das längere<br />
Leben: mit der Zunahme von Demenzerkrankungen,<br />
chronischen Erkrankungen<br />
Elektro-Fahrräder können<br />
älteren Menschen zu einem<br />
neuen Mobilitätsgefühl auf<br />
zwei Rädern verhelfen.<br />
Längere Strecken und<br />
Steigungen sind kein<br />
Hindernis mehr und die<br />
Gesundheit profitiert<br />
von der körperlichen<br />
Betätigung.<br />
und Mehrfacherkrankungen sowie der<br />
Pflegebedürftigkeit in sehr hohen Lebensjahren.<br />
Denn die Grundlagen für ein langes,<br />
gesundes Leben werden früh gelegt.<br />
Ein Beispiel: Häufige Erkrankungen im<br />
Alter sind Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Übergewicht ist dabei<br />
ein grosses Problem, unsere Bevölkerung<br />
ist einfach zu fett. Noch nie hatten wir so<br />
viele fette Kinder in den Industriestaaten<br />
jetzt noch? Was bringt das noch? Rehabili-<br />
kürzeren Pflegephase. Wer mit 65 nicht an<br />
wie heute. Und das ist schon eine Weichen-<br />
tation ist für die Berufstätigen, die sollen<br />
einem Herzinfarkt stirbt, für den steigt<br />
stellung für ein gesundes oder krankes<br />
wieder zurück zur Arbeit. Dabei könnte mit<br />
natürlich das Risiko, mit 80 an Demenz zu<br />
Alter. Auch im mittleren und im höheren<br />
entsprechenden Massnahmen so viel Au-<br />
erkranken. Werden Klippen des Sterbens<br />
Alter ist die Mehrzahl der Menschen über-<br />
tonomie im Alter erhalten und die Pflege-<br />
in früheren Lebensjahren eingeschränkt,<br />
gewichtig. Wenn es uns gelingen würde,<br />
bedürftigkeit hinausgezögert werden.<br />
dann werden Horizonte für andere, spätere<br />
solche Risikofaktoren wie Übergewicht,<br />
Rauchen und Bewegungsmangel frühzeitig<br />
zu reduzieren, würden wir auch gesün-<br />
Dass Gesundheit ein hohes Gut ist, fällt<br />
uns erst auf, wenn Krankheitsprozesse<br />
massiv einsetzen. Und das kumuliert sich<br />
Erkrankungen eröffnet, und die kosten<br />
dann auch. Aber wir gewinnen so natürlich<br />
Räume für gesunde Lebenszeit. Wir Men-<br />
Lifestyle<br />
der alt werden. Durch körperliche Bewegung<br />
werden übrigens auch geistige Fä-<br />
im Altersprozess. In jungen Lebensjahren<br />
sind Ausbildung, Familie und Beruf die<br />
schen sterben – noch – an Krankheiten<br />
und nicht am Alter. Zurzeit herrscht noch<br />
17<br />
higkeiten länger erhalten, das zeigen neue<br />
wichtigsten Determinanten. Gesundheit<br />
die Idealvorstellung, dass man auch im<br />
Studien eindeutig. Es gibt viele Belege da-<br />
wird mit zunehmendem Alter immer<br />
Alter keinerlei Einbussen haben darf. Man<br />
für, dass die Ressourcen im Alter nicht voll<br />
wichtiger. Die frischen Ruheständler müss-<br />
muss aber lernen, auch mit Einschränkun-<br />
ausgeschöpft werden. In Experimenten, in<br />
ten zu mehr Sport motiviert werden, die<br />
gen umgehen zu können. Gesundheit ist<br />
denen 70-Jährige täglich trainieren, sehen<br />
haben Zeit und brachliegende Ressourcen.<br />
sehr relativ. Studien zeigen, dass Men-<br />
wir, dass sie eine Muskelleistungs- und<br />
Sportvereine müssten niederschwellige<br />
schen, die ihre Gesundheit als positiv ein-<br />
Lauffähigkeit erreichen können wie untrai-<br />
Angebote für Senioren anbieten, da brau-<br />
schätzen, auch die langlebigeren sind und<br />
nierte 40-Jährige!<br />
chen wir mutige Kampagnen. Wie die Vita-<br />
mehr Lebensqualität haben. Dafür muss<br />
Parcours-Anlagen der 1970er-Jahre zum<br />
man aber selber auch in den Alterungspro-<br />
Adelheid Kuhlmey moniert am Gesund-<br />
Beispiel.<br />
zess einwilligen.<br />
heitswesen, dass es viel zu wenig auf Rehabilitation<br />
im Alter setzt, da das immer<br />
noch einen negativen Touch hat: Wieso<br />
Nun entspricht mehr Prävention nicht<br />
einfach einem gesünderen Alter und einer<br />
Nach einem Interview mit Adelheid Kuhlmey,<br />
«Beobachter», <strong>Ausgabe</strong> 14, Juli 2011<br />
Die mit dem guten Service.<br />
Wylerfeldstrasse 7 • 3114 Bern • Tel 031 331 94 24 • Fax 031 331 94 20<br />
info@velocitta.ch • www.velocitta.ch