01.11.2022 Aufrufe

SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2022 (70-er Jahre)

Das 6. Jahrbuch des Spengler Cup Davos blickt zurück auf die 1970er-Jahre, die von der Dominanz der osteuropäischen Teams und der zweifachen Teilnahme Japans geprägt waren. «Big Nedo» Václav Nedomanský, löste Begeisterung aus und der spätere Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger erzählt von seiner tiefen Verbundenheit zu Davos, an deren Ursprung eine Schädelfraktur am Spengler Cup stand. Udo Kiessling, der 2022 vom Davoser Andres Ambühl als Rekordspieler an Weltmeisterschaften abgelöst wurde, betont den hohen Stellenwert des Spengler Cup ebenso wie sein noch aktiver Schweizer Nachfolger.

Das 6. Jahrbuch des Spengler Cup Davos blickt zurück auf die 1970er-Jahre, die von der Dominanz der osteuropäischen Teams und der zweifachen Teilnahme Japans geprägt waren. «Big Nedo» Václav Nedomanský, löste Begeisterung aus und der spätere Schweizer Nationaltrainer Ralph Krueger erzählt von seiner tiefen Verbundenheit zu Davos, an deren Ursprung eine Schädelfraktur am Spengler Cup stand. Udo Kiessling, der 2022 vom Davoser Andres Ambühl als Rekordspieler an Weltmeisterschaften abgelöst wurde, betont den hohen Stellenwert des Spengler Cup ebenso wie sein noch aktiver Schweizer Nachfolger.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

94.<br />

Spengl<strong>er</strong> Cup Davos <strong>2022</strong><br />

1974 – Schlechtes Wett<strong>er</strong> und Slovan<br />

Bratislava zum Dritten<br />

1974 war das Turni<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Nationalmannschaften.<br />

D<strong>er</strong> V<strong>er</strong>anstalt<strong>er</strong> und d<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong>ische Eishockeyv<strong>er</strong>band SEHV<br />

unt<strong>er</strong>schrieben einen Dreijahresv<strong>er</strong>trag,<br />

d<strong>er</strong> besagte, dass die Schweiz<strong>er</strong><br />

Nationalmannschaft am Spengl<strong>er</strong> Cup<br />

spielt. Die Schweiz<strong>er</strong> wied<strong>er</strong>um wollten<br />

natürlich möglichst gegen Nationalteams<br />

spielen, so dass die Nationalteams<br />

Finnlands, d<strong>er</strong> Nied<strong>er</strong>lande und<br />

Polens um den Titel kämpften. D<strong>er</strong> Organisator<br />

wollte ab<strong>er</strong> Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong><br />

Slovan Bratislava die Möglichkeit nicht<br />

nehmen, zum dritten Mal in S<strong>er</strong>ie zu<br />

gewinnen. Deshalb waren die Tschecheslowaken<br />

in diesem Jahr das einzige<br />

Clubteam. 3500 Zuschau<strong>er</strong> sahen das<br />

Auftaktspiel zwischen d<strong>er</strong> Schweiz und<br />

den Nied<strong>er</strong>landen. Die Schweiz<strong>er</strong>, bei<br />

denen unt<strong>er</strong> Nationaltrain<strong>er</strong> Rudolf<br />

(Ruedi) Killias eine neue Ära begonnen<br />

hatte, schufen die Basis für den Erfolg<br />

im Startdrittel, in dem sie mit 3 : 0 in<br />

Führung gingen. Schliesslich mussten<br />

sie sich den Sieg ab<strong>er</strong> dennoch <strong>er</strong>zitt<strong>er</strong>n<br />

und gewannen am Ende mit 5 : 3. Am<br />

zweiten Spieltag musste Schnee-Hockey<br />

gespielt, und die Partie Schweiz<br />

gegen Polen in d<strong>er</strong> 35. Minute beim Spielstand<br />

von 5 : 1 für Polen infolge unaufhörlichem<br />

Schneefall abgebrochen w<strong>er</strong>den.<br />

Es war d<strong>er</strong> <strong>er</strong>ste Spielabbruch seit<br />

1961, also seit auf Kunsteis gespielt<br />

wurde. Die Partie wurde nicht wied<strong>er</strong>holt<br />

und das Zwischenresultat von 5 : 1<br />

ins Klassement aufgenommen. In den<br />

darauffolgenden Spielen v<strong>er</strong>lor die<br />

Schweiz gegen Slovan Bratislava (0 : 4)<br />

und Finnland (1 : 6). Das entscheidende<br />

: Am Spengl<strong>er</strong> Cup 1974 im Einsatz: Heinrich Ehrensp<strong>er</strong>g<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> mit sieben Weltmeist<strong>er</strong>schaften<br />

und drei Olympiaturni<strong>er</strong>en b<strong>er</strong>ühmteste Schweiz<strong>er</strong> Schiedsricht<strong>er</strong> all<strong>er</strong> Zeiten,<br />

genoss einen Kultstatus im Ausland.<br />

Spiel um den Turni<strong>er</strong>sieg ging als eines<br />

d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>rücktesten in die Spengl<strong>er</strong> Cup-<br />

Annalen ein. Polen führte im zweiten<br />

Drittel gegen Slovan Bratislava und<br />

schien auf dem direkten Weg zum Turni<strong>er</strong>sieg<br />

zu sein. Im Sekretariat schrieb<br />

damals Josias Feldmann b<strong>er</strong>eits die<br />

Schlussrangliste ins Reine, als die Tschechoslowaken<br />

zum Endspurt ansetzten,<br />

das Spiel zum 6 : 6 ausglichen und schliesslich<br />

im Penaltyschiessen gegen die entn<strong>er</strong>vten<br />

Polen gewannen. Slovan Bratislava<br />

schaffte den Hattrick und gewann<br />

damit den Wand<strong>er</strong>pokal. Dies übrigens<br />

ohne Nedomanský, d<strong>er</strong> seine Tore in d<strong>er</strong><br />

Zwischenzeit für die Toronto Toros in d<strong>er</strong><br />

National Hockey League (NHL) schoss.<br />

Eine Sechs<strong>er</strong>-Delegation des Hockey<br />

Club Davos reiste anschliessend für die<br />

Pokalüb<strong>er</strong>gabe an Slovan nach Bratislava.<br />

Die Slowaken b<strong>er</strong>eiteten den Davos<strong>er</strong>n<br />

in d<strong>er</strong> Nähe ein<strong>er</strong> Waldhütte einen<br />

grossen Empfang mit Wein und Gesang.<br />

1975 – das Schweiz<strong>er</strong> Nationalteam<br />

im Mittelpunkt des Turni<strong>er</strong>s<br />

Mit Polen, Norwegen, d<strong>er</strong> Schweiz und<br />

Auswahlteams aus d<strong>er</strong> Tschechoslowakei<br />

und Finnland waren <strong>er</strong>stmals ausschliesslich<br />

Nationalteams am Spengl<strong>er</strong><br />

Cup v<strong>er</strong>treten. Alle Spiele zählten als<br />

offizielle Länd<strong>er</strong>spiele. Die Teams<br />

kämpften um die neue, von d<strong>er</strong> Landschaft<br />

Davos gestiftete Trophäe. Im<br />

Neues Schiedsricht<strong>er</strong>system und Trikot-W<strong>er</strong>bung<br />

Doppelte Premi<strong>er</strong>e im Jubiläumsjahr<br />

Erstmals in d<strong>er</strong> Schweiz wurde am Spengl<strong>er</strong> Cup 1976 das Drei-Mann-Schiedsricht<strong>er</strong>system<br />

praktizi<strong>er</strong>t. Damit war d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup Taktgeb<strong>er</strong> für die Meist<strong>er</strong>schaft,<br />

wo das Drei-Mann-Schiedsricht<strong>er</strong>system mit einem Hauptschiedsricht<strong>er</strong><br />

(Head) und zwei Linesmen 1977 für v<strong>er</strong>bindlich <strong>er</strong>klärt wurde. Zudem machte das<br />

Schweiz<strong>er</strong> F<strong>er</strong>nsehen bei d<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>tragung des Spiels Schweiz gegen Japan einen<br />

<strong>er</strong>sten Schritt zur Tol<strong>er</strong>i<strong>er</strong>ung von Trikot-W<strong>er</strong>bung: Die als japanische Nationalmannschaft<br />

getarnte Firmenmannschaft trug den Schriftzug d<strong>er</strong> Papi<strong>er</strong>fabrik<br />

schräg auf d<strong>er</strong> Brust.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!