Bild fehlt noch Daheim ist daheim : Davos gibt Andres Ambühl Kraft für seine einzigartige Karri<strong>er</strong>e
DAHEIM IST DAHEIM 73 : « Es ist an d<strong>er</strong> Zeit, dass wir den Spengl<strong>er</strong> Cup wied<strong>er</strong> einmal gewinnen » Fünf Teilnahmen an Olympischen Spielen, 17 Weltmeist<strong>er</strong>schaften mit 123 Einsätzen und damit WM-Rekordhalt<strong>er</strong> – d<strong>er</strong> Davos<strong>er</strong> Andres Ambühl setzt sich int<strong>er</strong>national imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> in Szene. Einen ebenso hohen Stellenw<strong>er</strong>t hat für ihn ab<strong>er</strong> sein Hockey Club Davos und damit auch d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup. Deshalb will <strong>er</strong> das Jubiläum « 100 <strong>Jahre</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup Davos » im Jahr 2023 unbedingt als Spiel<strong>er</strong> auf dem Eis <strong>er</strong>leben. Andres Ambühl spielt und spielt: 1158 Spiele sind es (Stand 19. Oktob<strong>er</strong> <strong>2022</strong>), davon 175 bei den ZSC Lions (inkl. Playoffs), dazu kommen 64 Spiele in d<strong>er</strong> AHL (Hartford Wolf Pack) und 297 für die Schweiz<strong>er</strong> Nationalmannschaft. Dabei kommt <strong>er</strong> weit h<strong>er</strong>um. Zwischendurch <strong>er</strong>holt <strong>er</strong> sich am liebsten im S<strong>er</strong>tigtal in Davos. : Andres Ambühl, was macht diesen Ort für Sie so einzigartig? Ambühl: Hi<strong>er</strong> bin ich aufgewachsen, hi<strong>er</strong> geniesse ich die Ruhe und die Natur, wenn rund um den Hockey Club Davos Trubel h<strong>er</strong>rscht. Im S<strong>er</strong>tigtal zu sein, <strong>er</strong>det mich. : Was macht Davos für Sie im V<strong>er</strong>gleich zu and<strong>er</strong>en Orten speziell? Ambühl: Davos ist die höchstgelegene Stadt Europas, ist ab<strong>er</strong> dennoch sehr familiär. Ich bin extrem schnell in den B<strong>er</strong>gen und in d<strong>er</strong> Natur, ab<strong>er</strong> auch in and<strong>er</strong>en gröss<strong>er</strong>en Städten. Für mich ist es cool, ab und an im Trubel zu sein. G<strong>er</strong>ne bin ich ab<strong>er</strong> auch an einem ruhig<strong>er</strong>en Ort. Das macht Davos für mich so speziell. : Ist die Natur für Sie wichtig, um wied<strong>er</strong> aufzutanken? Ambühl: Sehr wichtig sogar. Wir spielen viel, sind viel unt<strong>er</strong>wegs. In d<strong>er</strong> Natur kann ich für mich sein, das tut mir extrem gut. : Ist dies auch d<strong>er</strong> Grund dafür, dass Sie nach vi<strong>er</strong> <strong>Jahre</strong>n bei den ZSC Lions und in d<strong>er</strong> AHL wied<strong>er</strong> nach Davos zurückgekehrt sind? Ambühl: Ich hatte auch in Zürich eine sehr gute Zeit. Daheim ist ab<strong>er</strong> daheim. Das war d<strong>er</strong> Hauptgrund für meine Rückkehr. : Während dies<strong>er</strong> Zeit konnten Sie auch den Spengl<strong>er</strong> Cup nicht spielen. Haben Sie diesen v<strong>er</strong>misst? Ambühl: Ja, d<strong>er</strong> Spengl<strong>er</strong> Cup fehlte mir damals sogar extrem. Es war ein komisches Gefühl, zwischen den <strong>Jahre</strong>n auf einmal zehn Tage Pause zu haben. Durch den Spengl<strong>er</strong> Cup und seine einmalige Atmosphäre ist es möglich, Weihnachten zu v<strong>er</strong>läng<strong>er</strong>n. : Mit acht od<strong>er</strong> neun <strong>Jahre</strong>n waren Sie <strong>er</strong>stmals mit Ihrem Vat<strong>er</strong> am Spengl<strong>er</strong> Cup. Welche Erinn<strong>er</strong>ungen haben Sie daran? Ambühl: Daran kann ich mich kaum mehr <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>n. Ab<strong>er</strong> mit 13 wurde ich als Teambetreu<strong>er</strong> eingesetzt. Einmal war ich bei Jok<strong>er</strong>it Helsinki im Einsatz. Es war eine coole Erfahrung, die damaligen Stars hautnah zu <strong>er</strong>leben. : Inzwischen sind Sie ein<strong>er</strong> dies<strong>er</strong> Stars. Ambühl: Ich fühle mich nicht als Star. Ich fühle mich als Mensch, d<strong>er</strong> das machen kann, was <strong>er</strong> g<strong>er</strong>ne macht. Speziell dabei ist, dass wir Zuschau<strong>er</strong> haben, die uns zusehen bei dem, was uns <strong>er</strong>füllt. Am Ende des Tages sind wir Menschen wie alle and<strong>er</strong>en auch. : Sie sehen es als Privileg, das zu machen, was Sie g<strong>er</strong>ne machen? Ambühl: Das auf jeden Fall! Ich geniesse es und v<strong>er</strong>suche in harten Phasen, die schönen Seiten des B<strong>er</strong>ufes im Kopf zu behalten. : In diesem Fall gibt es auch Spiele und Trainings, die Üb<strong>er</strong>windung kosten? Ambühl: Ich spiele imm<strong>er</strong> g<strong>er</strong>ne! Auch sonst bin ich eigentlich jeden Tag motivi<strong>er</strong>t. Im Training gibt es sich<strong>er</strong> Einheiten, die ich nicht so g<strong>er</strong>ne mache. Wenn ich nicht zu oft und zu lange im Kraftraum bin, üb<strong>er</strong>wiegt ab<strong>er</strong> auch da die Freude. : 2003 spielten Sie Ihren <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup mit dem Hockey Club Davos und Sie absolvi<strong>er</strong>ten eines Ihr<strong>er</strong> besten Turni<strong>er</strong>e. Ambühl: Als ich frisch in die <strong>er</strong>ste Mannschaft kam, war ich an d<strong>er</strong> U20-Weltmeist<strong>er</strong>schaft und konnte nicht spielen. Ich sehnte den <strong>er</strong>sten Spengl<strong>er</strong> Cup- Einsatz richtiggehend h<strong>er</strong>bei. Für mich ging damals alles auf. Ich konnte machen, was ich wollte. Es war eine coole Erfahrung mit d<strong>er</strong> Finalteilnahme gegen das Team Canada. Ein Jahr spät<strong>er</strong> konnten wir dann gegen Sparta Praha gewinnen und uns 2006 gegen das Team Canada revanchi<strong>er</strong>en und das Finale mit 3 : 2 für uns entscheiden. Dass ich damals noch das entscheidende Tor <strong>er</strong>zielen konnte, war Zugabe. Die Siege sind es dann auch, die mir von meinen bish<strong>er</strong>igen Spengl<strong>er</strong> Cup-Einsätzen besond<strong>er</strong>s in Erinn<strong>er</strong>ung geblieben sind. : Jetzt <strong>er</strong>hoffen Sie sich Ihren dritten Spengl<strong>er</strong> Cup-Sieg? Ambühl: Natürlich. Es ist an d<strong>er</strong> Zeit, dass wir den Spengl<strong>er</strong> Cup wied<strong>er</strong> einmal gewinnen. : Was muss dafür zusammenpassen? Ambühl: Bei den fünf Spielen inn<strong>er</strong>halb ein<strong>er</strong> Woche muss man in einen Flow kommen und clev<strong>er</strong>e Entscheidungen treffen, die dann auch aufgehen. Am Ende des Tages muss man in d<strong>er</strong> Zeit, die zählt, sein bestes Eishockey spielen. Durch die pandemiebedingte Absage im Jahr 2020 waren wir extrem enttäuscht.