SPENGLER CUP DAVOS - Jahrbuch 2022 (70-er Jahre)

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wird. Man hat es im industrialisierten
Teil unserer Welt mit der Befriedigung
menschlicher Bedürfnisse weit gebracht,
aber man ist mit Rohstoffen und
anderem Aufwand nicht haushälterisch
umgegangen. Und man hat Bedürfnisse
geweckt, ohne Rücksicht auf die
Umweltverträglichkeit. » In den 1970er-
Jahren blieb es jedoch nicht nur bei
(warnenden) Worten. In der Schweiz
unterbreitete Mitte 1970 der Bundesrat
dem Parlament die Vorlage für den
Verfassungsartikel über den Umweltschutz.
Das Stimmvolk des Landes
zeigte 1971 mit aller Deutlichkeit, wie
wichtig ihm dieses Thema war, als es das
Umweltschutzgesetz (USG) in einem
eindeutigen Verhältnis von 12 : 1 annahm.
Danach sollte es jedoch Jahre, ja über
ein Jahrzehnt dauern, bis das USG
schliesslich 1983 vom Parlament verabschiedet
wurde und am 1. Januar 1985 in
Kraft trat. Auch auf Unternehmensebene
wurden verstärkt Schritte für
den Umweltschutz eingeleitet, wie zum
Beispiel die Einführung von Umweltfachstellen
bei den Vorgängerbanken
der UBS.
International, national, regional
In den 1970er-Jahren dehnten die
Vorgängerbanken der UBS ihr Netzwerk
weiter aus, international zum Beispiel
durch die Eröffnung einer SBV-Filiale in
Tokio 1971 oder in Melbourne 1977 und
bei der SBG mit einer Vertretung in San
Francisco 1971. Bei der Entwicklung der
1977 eingeführten Society for Worldwide
Interbank Financial Telecommunication,
heute gemeinhin als SWIFT
bekannt, war auch ein Vertreter des
SBV involviert. Ein wichtiger Schritt in
eine andere Richtung, der Ausbildung
von Mitarbeitenden, folgte bei der SBG
1975 mit Eröffnung des Ausbildungszentrums
Wolfsberg, heute das UBS Center
for Education and Dialogue. In der
Schweiz läutete die SBG das Jahrzehnt
durch ein First ein, die Eröffnung der
ersten Untergrund-Bankagentur der
Schweiz, im « ShopVille » des Zürcher
Hauptbahnhofs. Diese Ausdehnung des
Netzwerks der Banken umfasste auch
Graubünden. So eröffnete der SBV
seine 116. Geschäftsstelle in Davos-
Dorf im Juni 1971. Die Erklärung des
Bankvereins für diese Eröffnung war
Die SBG 1975 in der Bahnhofpassage.
besonders geprägt durch die Relevanz
von Davos als « der grösste schweizerische
Fremdenort. Die Ansprüche der
einheimischen Bevölkerung und der
internationalen Gäste werden stets
grösser und vielfältiger. Ihnen allen soll
der Weg zur Bank verkürzt werden durch
die Eröffnung einer Filiale des [SBV] in
Davos-Dorf an der Promenade im Haus
‹Tafaas›. » Apropos internationale Gäste
in Davos: Zu diesen zählten natürlich
auch Spieler und Zuschauer des Spengler
Cup, ganz im Spirit von Dr. Carl Spengler.
Dessen Grundgedanken der friedlichen
Zusammenführung (über den Sport) von
Nationen hatte ihn dazu geführt, zu
Weihnachten 1923 die Trophäe für den
1924 zum ersten Mal durchgeführten
Eishockey-Wettbewerb zu stiften. Hier
lässt sich auch eine Verbindung zu « Die
Grenzen des Wachstums » herstellen,
wenn auch eine ernüchternde, da sie
aufzeigt, dass die 1970er-Jahre
weiterhin vom Kalten Krieg (und verschiedenen
« heissen » Konflikten) geprägt
waren. Denn in der ursprünglichen
Einführung zum Bericht warnte U
Thant, UNO-Generalsekretär, dass den
Nationen noch etwa ein Jahrzehnt zur
Verfügung stünde, «um ihre alten
Streitigkeiten zu vergessen und eine
weltweite Zusammenarbeit zu beginnen,
um das Wettrüsten zu stoppen, den
menschlichen Lebensraum zu verbessern,
die Bevölkerungsexplosion niedrig
zu halten und den notwendigen Impuls
zur Entwicklung zu geben. »
Der Davoser SBV innen.
Der Spengler Cup
in den 1970er-Jahren
Der Spengler Cup selbst erlebte grosse
Momente und wegweisende Veränderungen
in den 1970er-Jahren. Zum einen
feierte er, wie bereits durchs erwähnte
Stiftungsdatum angedeutet, sein erstes
halbes Jahrhundert. 1973 war es soweit –
wobei die 50. Austragung des Wettkampfs
aufgrund der Ausfälle im 2. Weltkrieg
bis 1976 warten musste. Zum
anderen schlossen die 1970er-Jahre mit
einem prägenden Novum. Denn 1979
fand der Spengler Cup erstmals unter
Dach statt – und die Zahl der internationalen
und nationalen Gäste knackte
damit zum ersten Mal die 40 000er-
Grenze!
Ein Blick auf das Schloss Wolfsberg,
Teil des UBS Center für Education and Dialogue.