31.05.2023 Aufrufe

CHI #17 | Ausgabe 3/23

Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

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SPIRIT<br />

Sind sie krank, legen sie sich hin und schlafen. Sie<br />

schmeißen sich nicht zig Tabletten ein, um am nächsten<br />

Tag wieder fit zu sein oder um die Abendrunde mit<br />

Freundin Emma bestreiten zu können. Nein. Krank ist<br />

krank. Sie nehmen den Moment an, so wie er ist. Ohne<br />

ihn ändern zu wollen. Ohne sich zu ärgern. Wow. Welch<br />

Weisheit. Welches Vorbild. Und welch Unterschied zu vielen<br />

von uns. Denn wie viel Energie stecken wir in Dinge,<br />

die wir nicht beeinflussen können? Und wie viel Kraft<br />

investieren wir dabei, die wir woanders so viel besser<br />

nutzen könnten? Keine Sorge, die Frage ist abermals<br />

rhetorisch. Ich für mich kann allerdings sagen: Oft. Viel<br />

zu oft.<br />

unsere Tiere, ohne etwas dafür zu tun. Sie sind einfach da<br />

und laden uns dadurch ein, es ihnen gleich zu tun. Sein.<br />

Einfach nur sein. Mit allen Stärken, Schwächen, Gefühlen<br />

und Sorgen.<br />

Was für eine Wohltat in einer Welt, die voller Erwartungen<br />

an uns ist. Die uns stets suggeriert, nicht gut genug<br />

zu sein, uns trimmt, besser, erfolgreicher und schneller<br />

zu werden. Für Tiere sind wir jedoch so, wie wir sind,<br />

perfekt. Und sie für uns.<br />

ENDET DAS LEBEN EINES GELIEBTEN TIERS, BLEIBT DAS<br />

HERZ IHRES HALTERS OFT STEHEN<br />

Den jetzigen Augenblick bewusst zu leben und zu lernen,<br />

Dinge, die nicht beeinflussbar sind, loszulassen - für<br />

mich sind das wichtige Schritte auf dem Weg zum inneren<br />

Frieden. Wir Menschen dürfen das im Laufe unseres<br />

Lebens lernen, sofern wir es möchten. Einige schaffen es,<br />

andere nicht. Diesen Lernprozess müssen Tiere jedoch<br />

nicht beschreiten. Denn sie wissen es intuitiv. Vielleicht<br />

ist auch das ein Grund, warum ihr Leben meist so viel<br />

kürzer ist als das von uns. Sie müssen nicht erst gen<br />

Weisheit streben, sie sind es auf so vielen Ebenen.<br />

Das einzig »Unperfekte« an Tieren ist, dass sie im Vergleich<br />

zu uns meist deutlich kürzer leben. Endet ihr Leben,<br />

bleibt das der Tierhalter oft erst einmal stehen. Der<br />

Tod eines Tieres hinterlässt meist eine große Lücke, die<br />

schmerzt. Doch wohin mit dieser Trauer? Denn während<br />

der Verlust eines Menschen und die damit verbundene<br />

Trauer legitim sind, stoßen Tierhalter oft auf Unverständnis<br />

in ihrem Umfeld. „Es war doch nur ein Tier.”<br />

oder “Das Pferd war ohnehin alt.” oder „Kauf dir halt<br />

einen neuen Hund.” Und so weiter.<br />

Sind wir achtsam, können wir viel von ihnen lernen. Ich<br />

denke, dass wir diese Reinheit und instinktive Klugheit,<br />

die von Tieren ausgeht, intuitiv spüren und uns deshalb<br />

so wohl mit und bei ihnen fühlen.<br />

THERAPEUTEN MIT DICKEM FELL<br />

Das sind Sätze, die Besitzer immer wieder zu hören bekommen,<br />

wenn ihr Liebling verstirbt. Sätze, die weder<br />

hilfreich sind, noch stimmen. Sätze, die die Halter oft<br />

sprachlos zurücklassen.<br />

Denn so gesellt sich zu der Trauer und dem<br />

Schmerz noch das Gefühl, übertrieben zu reagieren.<br />

Für viele Menschen sind ihre tierischen Begleiter beste<br />

Freunde, Seelentröster, Herzöffner, ja, sogar stille Therapeuten.<br />

Was glaubst du, wie viele Geschichten schon so<br />

ein manches Hunde- oder Katzenohr gehört hat? Mein<br />

Pferd Dusty, das mich nun schon seit 25 Jahren begleitet,<br />

kann ein Lied davon singen. Er kennt jeden Liebeskummer,<br />

alle Gespräche mit Vorgesetzten und Kollegen - ob<br />

die tatsächlichen oder die im Vorfeld konstruierten, jegliche<br />

Pro- und Contra-Liste. Kurzum: er weiß alles von<br />

mir. Er war und ist noch immer mein engster Vertrauter.<br />

Ihm konnte ich Dinge erzählen, die ich mit niemandem<br />

teilen wollte. Natürlich habe ich nie eine Antwort erhalten.<br />

Aber wer weiß: Vielleicht liegt ja genau darin der<br />

Schlüssel, das Geheimnis. Wir brauchen nicht immer eine<br />

Antwort, denn meistens liegt diese schon in uns verborgen.<br />

Oft reicht ein geschützter Rahmen, um uns zu<br />

öffnen, damit die Antwort uns finden kann. Einen Ort,<br />

an dem wir angenommen werden, wie wir sind, an dem<br />

wir uns vollständig und geliebt fühlen. Einen Ort der<br />

ehrlichen Begegnung. Und genau diesen Ort schaffen<br />

Wie sehr der Verlust des geliebten Begleiters schmerzt,<br />

können andere also oft nicht nachempfinden. Doch das<br />

müssen sie auch gar nicht. Denn auch ohne deren Legitimation<br />

ist die Trauer um das verstorbene Tier richtig<br />

und wichtig. Einen Ort, um wirklich zu trauern, gibt es<br />

aber meistens nicht. Während Tierhalter ob der Trauer<br />

sprachlos sind, ist es das Umfeld ob der vermeintlich<br />

übertriebenen Reaktion. Und so stehen sich zwei Menschen<br />

oft sprach- und hilflos gegenüber.<br />

WORTE FINDEN TROTZ<br />

SPRACHLOSIGKEIT<br />

Das Phänomen der Sprachlosigkeit bei Trauer ist allseits<br />

bekannt. Außer einem obligatorischen „Herzliches Beileid”<br />

möchte nichts so wirklich über unsere Lippen. Der<br />

Tod scheint generell noch immer ein Tabuthema zu sein.<br />

Etwas, das mit Angst besetzt ist. Dabei ist - so makaber<br />

es sich anhören mag - nichts so sicher wie der Tod. Wir<br />

alle wissen es, aber keiner möchte oder kann darüber<br />

sprechen.<br />

<strong>CHI</strong><br />

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