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BOLD THE MAGAZINE No.65

EXKLUSIV IM INTERVIEW: SCARLETT JOHANSSON | ANNA LOOS IM GESPRÄCH | LEE MILLER | GUCCI: REVIVAL OF AN ICON | RANKIN EXHIBITION | JOSEPHINE BAKER | KARIM HABIB: DIE STIMME DES DESIGNS | 48 STUNDEN: BUDAPEST | HINTER DEN KULISSEN DER FORMEL 1

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DESIGN / INTERVIEW<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 43<br />

noch ein halbes Jahr mitgemacht, bis das<br />

Auto fertig war. Aber es ist trotzdem Teil der<br />

neuen Ära, die nicht nur mit mir zu tun hat.<br />

Der EV6 ist ein Fahrzeug, das auf unserer<br />

Elektro-Architektur basiert. Und diese Elektro-Architektur<br />

hat ein paar Form-Nachteile.<br />

Dadurch haben sich diese Proportionen<br />

entwickelt. Der Radstand ist sehr<br />

lang, die Überhänge sind sehr kurz – und<br />

die Räder dann wieder eher groß für ein<br />

Fahrzeug von dieser Länge. Das sind üblicherweise<br />

Proportionen, die in der Vergangenheit<br />

nur bei Fahrzeugen der Luxus- und<br />

Premiumklasse zu finden waren. Aber durch<br />

die Vorgaben von Elektroautos müssen wir<br />

das so bauen, wie beispielsweise die langen<br />

Radstände, denn zwischen die Räder muss<br />

die Batterie passen. Damit auch noch<br />

die Reichweite stimmt, muss die Batterie<br />

eine bestimmt Größe haben. Und schon<br />

wird das Auto schwerer, wodurch sich die<br />

Notwendigkeit von großen Rädern ergibt.<br />

So entstehen bestimmt Formvorgaben und<br />

Proportionen, die eher untypisch sind für<br />

einen Cross-Over.<br />

Kia möchte bis 2027 15 Elektrofahrzeuge<br />

auf den Markt bringen. Eines<br />

davon ist der EV9, der kürzlich in Los<br />

Angeles vorstellt wurde ...<br />

Der EV9 ist mit sieben Sitzen ausgestattet<br />

und für europäische Verhältnisse ein recht<br />

großer SUV. Wir sehen seinen Hauptabsatzmarkt<br />

aber eher in den USA und in<br />

Korea, wo die Autos nicht groß genug sein<br />

können. Es handelt sich um einen Großraum-Elektro-SUV<br />

mit fünf Metern Länge<br />

und drei permanenten Sitzreihen, so dass<br />

sieben Personen bequem Platz finden. Er ist<br />

auf der gleichen Design-Architektur aufgebaut<br />

wie der EV6. Was das Auto besonders<br />

macht, ist, dass es momentan nicht so viele<br />

Vergleichsmodelle gibt – vor allem, was<br />

den Preis betrifft.<br />

Und wie sieht es mit der Innenraumgestaltung<br />

aus?<br />

Ich bin sehr stolz auf das Innendesign, ich<br />

finde es fantastisch! Die Interior-Designer<br />

haben einen ausgezeichneten Job gemacht.<br />

Wir haben eine Nachhaltigkeitsliste mit<br />

zehn Punkten, eine „10-Point-Sustainable-<br />

Must-Have-List“, die sicherstellen soll, dass<br />

ein gewisser Anteil der verwendeten Materialien<br />

zum einen recyclebar ist, zum<br />

anderen aus wiederverwertbaren Quellen<br />

stammt. Der EV9 ist das erste Auto, bei dem<br />

wir diese Vorgabe vollständig umgesetzt<br />

haben. Hier wurde zum ersten Mal kein<br />

Leder mehr verwendet, sondern stattdessen<br />

ein Kunstleder, das zu einem bestimmten<br />

Anteil aus Mais besteht. Ähnlich sieht es bei<br />

den Teppichen aus: Sie bestehen zu einem<br />

gewissen Teil aus recycelten Fischernetzen.<br />

Aber auch das Innendesign ist super spannend:<br />

Zum Beispiel können die Sitze in<br />

der zweiten Reihe um 180 Grad gedreht<br />

werden. Das ist deshalb möglich, weil kein<br />

Tunnel mehr im Fußbodenbereich benötigt<br />

wird. Ähnlich sieht es im Vorderraum<br />

aus: Auch hier ist kein Tunnel mehr nötig,<br />

weil das Heizklimagerät nunmehr unter<br />

die Haube verschoben wurde. Somit haben<br />

wir auch einen sehr offenen Fußraum. Das<br />

gefällt mir ausgesprochen gut, weil wir<br />

damit nicht nur die Objekte, sondern auch<br />

den Raum zwischen den Objekten designt<br />

haben. Für mich als Designer ist das eine<br />

wirkliche Entwicklung.<br />

Wo sehen Sie Kia in zehn Jahren?<br />

Ich möchte, dass Kia als einer der Mentoren<br />

der Branche gilt, bekannt für die Qualität<br />

unserer Designs, aber auch als Mentor für<br />

Design im Allgemeinen.<br />

Noch eine letzte Frage zum Kia-Slogan<br />

„Movement that inspires“: Wie ist Ihre<br />

persönliche Interpretation davon?<br />

Für mich bedeutet das, eine Verantwortung<br />

dafür zu haben, dass Menschen sich<br />

bewegen können. Wir hatten schon – und<br />

das bereits vor der Pandemie – die Diskussion<br />

darüber, was die Markenaussage sein<br />

soll. Natürlich stellt sich immer öfter die<br />

Frage danach, wie viel und wie oft man<br />

reisen soll. Wie groß soll der ökologische<br />

Fußabdruck sein, wie oft soll man das Flugzeug<br />

nehmen? Aber auf der anderen Seite<br />

hat sich die Menschheit weiterentwickelt,<br />

weil sie sich bewegt hat – durch Migration<br />

oder Völkerwanderung. Deshalb gehört es<br />

zu unserer Weiterentwicklung, und genau<br />

dafür tragen wir als Marke Verantwortung.<br />

Bewegung muss leistbar sein und sicher,<br />

und es müssen gute Produkte sein, die<br />

entwickelt werden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.kia.de

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