Fotos: H. G. Teiner
TRAVEL / BEST PLACES <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 61 spannendste Höhepunkt des Tages: Ein luftiges Abenteuer der besonderen Art. An der längsten Zipline (Seilbrücke) der Welt. Wir befinden uns am Ausgangspunkt unseres Flugabenteuers auf gut 2.000 Metern Höhe – die gesamte Strecke in der Luft beträgt 2,8 Kilometer! Aerodynamisch, zu einem „Paket“ an der Leine hängend zusammengeschnürt, geht es, den Kopf voran, die Beine nach hinten gebunden, die Hände auf dem Rücken – im Superman-Modus – steil hinunter in die steinige Schlucht – mit 120 bis zu 150 Kilometern Geschwindigkeit in der Stunde. Um das Adrenalin, das noch immer unseren Puls hochtreibt, loszuwerden, geht es zum Lunch ins Restaurant 1484 by Puro, dem mit 1.484 Metern Höhe über dem Meeresspiegel höchstgelegenen Restaurant des Landes. Und wer noch nicht genug hat, kann jetzt noch eine rasante Fahrt mit dem Schienen- Schlitten, der durch eine felsige Berglandschaft mit 40 Kilometer in der Stunde rauscht, auf der ausgedehnten Sommerrodelbahn Jais Sledder genießen. Nach den körperlich herausfordernden Aktivitäten widmen wir uns den kulturellen Highlights – zuerst besichtigen wir das Dhayah Fort, die älteste erhaltene Befestigungsanlage aus der Bronzezeit. Dazu müssen 239 Steinstufen erklommen werden, um auf die Höhe von 63 Metern zu gelangen – es lohnt sich: Zur Belohnung gibt es einen fantastischen Ausblick auf die nahe Lagunenlandschaft und die Pearls Farm. Unser Guide, ein renommierter Archäologe und Kenner des Landes, erklärt uns, „dass es in dieser Gegend ursprünglich Häuser aus Palmblättern gegeben hat und deshalb Ras Al Khaimah eigentlich Spitze des Palmblattes heißt und Halbinsel der Palmblatthäuser bedeutet.“ Zur islamisch geprägten Bevölkerung gibt er uns den Hinweis: „Hier sind die Menschen alle religiös, aber nicht unbedingt fromm. Privat weht hier ein liberaler Glaubens- Wind. Es ist ein Land in der Tradition des weltoffenen Handels und der toleranten Beduinen-Kultur.“ Nicht fehlen sollte der Besuch des National Museums von Ras Al Khaimah: Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass in dieser Region seit 5.000 v. Chr. schon erste Handelszivilisationen bestanden haben. Die Lage von Ras Al Khaimah begründete eine strategische Verbindung für den Handel mit Mesopotamien, darüber hinaus zeigen alte Aufzeichnungen, dass die Einwohner von Ras Al Khaimah schon im 10. Jahrhundert, nach Indien, China und Sansibar reisten. Auf einer Tour durch das historische Dorf Al Jazeera Al Hamra erleben wir eine fantastische Kombination von teilweise verfallenen traditionellen Bauten und moderner Kunst: In jedem Frühjahr findet hier das Ras Al Khaimah Fine Arts Festival (RAKFAF) statt, in diesem Jahr präsentierten mehr als 120 lokale und internationale Kunstschaffende aus über 35 Ländern ihre Werke mit Fokus auf Natur und Umwelt, inspiriert von dem reichen Naturerbe Ras Al Khaimahs. Maler, Bildhauer, Designer und Fotografen – die ausgestellten Werke zeigen die Vielfältigkeit und Grenzenlosigkeit der Natur. Alfio Tommasini, Kurator des Festivals und künstlerischer Leiter des RAKFAF, dazu: „Die Wahrnehmung der Natur um uns herum beginnt immer mit einer Reise, die in uns selbst startet“. Der aus Bayern stammende Fotograf Florian Kriechbaumer verbrachte die Hälfte seines Lebens im Ausland, den Großteil davon in Dubai. „The Girl & The Galaxy“ heißt sein diesjähriger Beitrag. Für Kriechbaumer ist das Festival „die perfekte Gelegenheit, um mit anderen Kunstschaffenden zu interagieren und ihre Geschichten kennenzulernen, die sie dazu gebracht haben, die ausgestellten Werke zu schaffen.“ Nach einer erholsamen Zeit am Strand des Resorts genießen wir zum Abschied die letzten Sunset Drinks hoch oben in der Neo Sky Bar – mit einem fantastischen Rundumblick auf das Al Marjan Island. WEITERE INFORMATIONEN: www.visitrasalkhaimah.com ANREISE: www.emirates.com EMPFEHLUNG HOTEL: Mövenpick Resort Al Marjan Island www.movenpick.accor.com