14.06.2023 Aufrufe

BOLD THE MAGAZINE No.65

EXKLUSIV IM INTERVIEW: SCARLETT JOHANSSON | ANNA LOOS IM GESPRÄCH | LEE MILLER | GUCCI: REVIVAL OF AN ICON | RANKIN EXHIBITION | JOSEPHINE BAKER | KARIM HABIB: DIE STIMME DES DESIGNS | 48 STUNDEN: BUDAPEST | HINTER DEN KULISSEN DER FORMEL 1

EXKLUSIV IM INTERVIEW: SCARLETT JOHANSSON | ANNA LOOS IM GESPRÄCH | LEE MILLER | GUCCI: REVIVAL OF AN ICON | RANKIN EXHIBITION | JOSEPHINE BAKER | KARIM HABIB: DIE STIMME DES DESIGNS | 48 STUNDEN: BUDAPEST | HINTER DEN KULISSEN DER FORMEL 1

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MOTION / REPORTAGE<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 77<br />

Miami statt. Seit der Rennsaison 2023<br />

sind es mit Huston, Texas und Las Vegas,<br />

Nevada bereits drei der großen Preise,<br />

die allein in dem Land stattfinden, das<br />

noch vor wenigen Jahren nur wenig<br />

Kenntnis von der europäisch dominierten<br />

Formel 1-Serie hatte und sich<br />

mehr auf die Rennserien von Nascar und<br />

IndyCar konzentrierte.<br />

2022 war für das Alpine F1-Team ein<br />

großer Erfolg, denn die Saison wurde<br />

mit einem 4. Platz in der Gesamtwertung<br />

abgeschlossen. Der französische<br />

Rennstall, der bis 2020 noch unter dem<br />

Namen Renault DP World F1-Team<br />

bekannt war, entwickelt sich unter der<br />

Leitung des rumänisch-amerikanischen<br />

Ingenieurs Otmar Szafnauer mehr und<br />

mehr zu einer Konstante unter den topplatzierten<br />

Rennteams, der sogenannten<br />

Königsklasse des Motorsports.<br />

Herr Szafnauer, was macht aus Ihrer<br />

Sicht einen guten Team-Chef aus?<br />

Man sollte eine gute Führungsfigur sein. In<br />

unserem Sport arbeitet man mit hochmotivierten<br />

und hochintelligenten Menschen.<br />

Die meisten Mitarbeiter der Formel 1-<br />

Teams, speziell die Ingenieure und technischen<br />

Spezialisten, haben an den besten<br />

Universitäten studiert und ihr Studium mit<br />

hohen Abschlüssen absolviert. Gerade in<br />

der Zusammenarbeit mit diesen Menschen<br />

muss man ein hohes soziales Bewusstsein<br />

haben, um sie zu motivieren und sie in die<br />

richtige Richtung zu weisen. Mein Job ist<br />

es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie<br />

kreativ sein können und die richtigen Werkzeuge<br />

haben, um ihr volles Potential auszuschöpfen.<br />

Zum Alpine F1-Team gehören mittlerweile<br />

über 1.400 Mitarbeiter, die sich auf<br />

die beiden Niederlassungen in Enstone,<br />

England (nördlich von Oxford) und Viry-<br />

Châtillon, Frankreich (südlich von Paris)<br />

aufteilen. Mit auf Tour der global stattfindenden<br />

Rennsaison kommen aber nur<br />

etwa 100 Alpine-Kollegen. In der Box (so<br />

nennt man die Garage, in der das Team<br />

sich während des Rennwochenendes<br />

überwiegend aufhält) sind es nebst<br />

den beiden Fahrern, genau 20 Crew-<br />

Mitglieder je Fahrer (Ingenieure, Pitstop-<br />

Crew etc.) und weitere 20 für Leitung,<br />

Kommunikation und Marketing, zugelassen.<br />

Vierzig weitere, meist Ingenieure, sitzen<br />

etwas abseits der Rennstrecke, und<br />

dutzende mehr sind aus den Firmenniederlassungen<br />

in England und Frankreich<br />

per Computer zugeschaltet. Die<br />

genaue Anzahl an Team-Mitgliedern<br />

wird von der Sportvereinigung FIA<br />

(Fédération Internationale de l’Automobile)<br />

vorgegeben. Der internationale<br />

Dachverband von Automobilclubs und<br />

Motorsport-Vereinen mit Sitz in Paris ist<br />

sozusagen der Boss der Formel 1 und<br />

reguliert die Rennserie.<br />

Alpine, das heute zu 100 Prozent im<br />

Besitz der Renault-Gruppe ist, begann<br />

seine Geschichte Mitte der 1950er Jahre<br />

– in der Normandie, im hohen Norden<br />

Frankreichs. Nachdem es einige Jahre<br />

ruhiger um die ikonische Sportwagen-<br />

Marke wurde, markierte 2017 den<br />

erneuten Start der Produktion. Mit einem<br />

fulminanten Auftakt feierte man auf<br />

dem Genfer Automobilsalon die Präsentation<br />

des gegenwärtigen Modells:<br />

Alpine A110, über das wir bereits in der<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Ausgabe No. 62<br />

berichtet haben. Alpine Chefdesigner<br />

Anthony Villain erinnert sich bis heute<br />

noch gern an diesen Tag.<br />

Herr Villain, wie gestaltet man eine<br />

Ikone neu?<br />

Viele Fans hatten auf ein neues Auto und<br />

die Wiedergeburt der Marke gewartet.<br />

Damals wollten wir ihre Tradition und die<br />

Denkweise der Menschen verstehen, die<br />

sie in den 60er Jahren liebten. Wir gingen<br />

ins Archiv, um alle Vorgängermodelle zu<br />

studieren, und begannen, die Autos zu<br />

skizzieren. Beim Zeichnen lernt man die<br />

wesentlichen Linien besser kennen und<br />

bekommt gleichzeitig ein Gefühl, worauf<br />

man bei der Neugestaltung achten muss.<br />

Anschließend haben wir etwas Zeit mit<br />

den Fahrern und Ingenieuren von damals<br />

verbracht, um ihre Arbeitsmethoden besser<br />

zu verstehen. Somit konnten wir zunächst<br />

ein Verständnis von den Menschen dieser<br />

Zeit aufbauen, bevor wir selbst anfingen,<br />

ein neues Alpine-Modell zu gestalten.<br />

Noch vor zwei Jahren leitete der 1974<br />

geborene Franzose ein Team von rund<br />

einem Dutzend Designern. Mittlerweile<br />

sind daraus 45 geworden. Alpine

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