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BOLD THE MAGAZINE No.65

EXKLUSIV IM INTERVIEW: SCARLETT JOHANSSON | ANNA LOOS IM GESPRÄCH | LEE MILLER | GUCCI: REVIVAL OF AN ICON | RANKIN EXHIBITION | JOSEPHINE BAKER | KARIM HABIB: DIE STIMME DES DESIGNS | 48 STUNDEN: BUDAPEST | HINTER DEN KULISSEN DER FORMEL 1

EXKLUSIV IM INTERVIEW: SCARLETT JOHANSSON | ANNA LOOS IM GESPRÄCH | LEE MILLER | GUCCI: REVIVAL OF AN ICON | RANKIN EXHIBITION | JOSEPHINE BAKER | KARIM HABIB: DIE STIMME DES DESIGNS | 48 STUNDEN: BUDAPEST | HINTER DEN KULISSEN DER FORMEL 1

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48 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / INTERVIEW<br />

solche Momente?<br />

Immer mal wieder. Für mich gehören die<br />

aber auch dazu. Als ich „Schatten“ schrieb,<br />

wusste ich schon, dass das Album „Das<br />

Leben ist schön“ heißen würde, und ich<br />

wollte dem einen Song entgegensetzen, der<br />

eher dunkel und düster ist. Im Leben scheint<br />

nun mal nicht immer nur die Sonne. Ich<br />

versuche aber, auch wenn ich ein negatives<br />

Thema angehe, trotzdem durchscheinen zu<br />

lassen, dass der nächste Tag kommt und<br />

die Sonne wieder aufgehen wird. Dass alles<br />

irgendwann wieder gut sein kann, und man<br />

es zulassen kann, wenn es einem mal nicht<br />

so gut geht.<br />

„Alles in uns brennt“ wirkt derweil eher<br />

wie ein Kommentar auf unsere Gesellschaft.<br />

Ich glaube, man hat in seinem Leben ein<br />

bestimmtes Zeitfenster, wo man sagen<br />

kann: Ich zieh mal die Bremse und ändere<br />

was. „Alles in uns brennt“ ist für mich dieser<br />

Song. Manche um mich herum haben das<br />

noch nicht verstanden, und denen möchte<br />

ich sagen: „Hör auf damit, du brauchst das<br />

alles nicht!“<br />

Musik war in Ihrem Leben schon immer<br />

da, lange vor der Schauspielerei. Woher<br />

kam diese Liebe eigentlich?<br />

Meine Eltern hatten früher ein Haus mitten<br />

in der Stadt, ganz in der Nähe vom Stadttheater,<br />

und ich war einfach viel im Theater.<br />

Ich wollte immer Opernsängerin werden.<br />

Dieser Moment, in dem ein Sänger lossingt,<br />

hat mich einfach mitten ins Herz getroffen.<br />

Ich habe erkannt, dass mich Gefühle über<br />

die Musik wahnsinnig erreichen. Und ich<br />

habe Musik in meinen Leben auch immer<br />

benutzt, um Gefühle zu intensivieren. Wenn<br />

ich traurig war und das nicht sein wollte,<br />

habe ich einen Song aufgelegt, bei dem die<br />

Traurigkeit zerplatzt ist – oder ich habe einen<br />

angemacht, der mich noch weiter runtergezogen<br />

hat.<br />

An der Musikschule wurden Sie abgelehnt,<br />

später studierten Sie an der<br />

Stage School, und dann kam die Schauspielerei.<br />

Trotzdem hat Sie die Musik<br />

nie losgelassen. Sind Sie jemand, der<br />

durchzieht, was er sich in den Kopf<br />

gesetzt hat?<br />

Ja, früher um jeden Preis, heute nicht mehr<br />

so. Diese Affinität zur Musik haben ja viele<br />

Schauspieler. Ich glaube, das liegt daran,<br />

dass Schauspieler ständig auf der Jagd sind,<br />

große Gefühle auszulösen. Wir wollen, dass<br />

die Leute Gefühle für unsere Figuren entwickeln,<br />

dass sie die verstehen und mit auf die<br />

Reise kommen. Aber als Schauspieler spielt<br />

man eben eine Rolle. Du bist immer jemand<br />

anders. Und irgendwie ist da stets die Sehnsucht,<br />

seine Sicht der Dinge zu präsentieren,<br />

sich selbst darzustellen. Und das funktioniert<br />

bei mir total gut über die Musik.<br />

Im Frühjahr haben Sie an der Show<br />

„The Masked Singer“ teilgenommen.<br />

Probieren Sie gerne Neues aus?<br />

Ja, ich finde auch, dass Neues immer eine<br />

Spur hinterlässt. Man nimmt dabei immer<br />

etwas mit. „The Masked Singer“ ist eine Welt,<br />

die eigentlich gar nicht meine ist, aber ich<br />

fand es interessant, dort mal einzutauchen<br />

und mir das anzugucken. Denn auch<br />

diese Welt hat einen Zauber. Die Leute dort<br />

machen das mit so viel Herzblut und Liebe,<br />

und das ist toll. Ich mag es, wenn Menschen<br />

etwas mit Enthusiasmus tun.<br />

Ihr Mann Jan Josef-Liefers war auch<br />

dabei und ist bereits in der ersten<br />

Runde ausgeschieden, Sie haben es<br />

in die Vierte geschafft. Gab es da mal<br />

einen Spruch beim Frühstück?<br />

Nein, gar nicht. Ich glaube, es geht bei<br />

der Show auch nicht bloß darum, wer der<br />

beste Sänger ist. Ich kannte die Sendung<br />

durch meine kleine Tochter, die sie super<br />

gerne guckt und irgendwann zu mir meinte:<br />

„Mama, wenn die dich mal fragen, dann<br />

musst du das machen.“ Als dann zum<br />

zweiten Mal die Anfrage kam, dachte ich,<br />

ich mache das jetzt einfach. Und es war cool.<br />

Die Show wird ja live produziert, das gibt<br />

es im deutschen Fernsehen kaum noch. Für<br />

mich hat lineares Fernsehen einen großen<br />

Reiz. Und man hat keine Ahnung, wer die<br />

anderen sind!<br />

Wirklich nicht?<br />

Man hat zwar nicht den ganzen Tag das<br />

Kostüm an, das ginge ja auch gar nicht,<br />

aber man trägt hinter der Bühne schwarze<br />

Anzüge. Man sieht noch nicht mal Hautfetzen,<br />

das wird alles abgeklebt. Das ist so<br />

spannend. Wir haben hinter den Kulissen alle<br />

mitgeraten.

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